Bereits Anfang Dezember will Jaguar bei der Art Week in Miami anhand einer seriennahen Konzeptstudie einen Ausblick auf die neue Designsprache der Marke geben. Ob es sich dabei wirklich um das Modell handelt, von dem die Engländer vergangene Woche selbst Bilder in Erlkönig-Tarnung veröffentlicht haben, ist unklar. Gesichert ist hingegen, dass der gezeigte Prototyp jener elektrische Gran Turismo sein wird, der ab Anfang 2026 Jaguars Weg zur rein elektrischen Automarke ebnen soll – oder besser gesagt, ebnen muss.
Die letzten Verbrenner-Jaguar werden 2025 ausgeliefert
Schließlich verlassen die Engländer mit dem zeitnahen Ableben des F-Pace endgültig alle bekannten Verbrenner-Pfade. Die letzten neuen Fahrzeuge auf der alten Premium Lightweight Architecture (PLA) sollen 2025 ausgeliefert werden. Danach ruht der Verkauf von Neuwagen zunächst für gut ein Jahr. Diese Phase sei nötig, hört man aus Unternehmenskreisen, um die bestehenden Werke umzurüsten und auf die „Electric only“-Strategie einzuschwören. Ein Zurück gibt es für den Traditionshersteller danach nicht mehr.
Wir blicken derweil auf die ersten Bilder eines elektrischen Jaguar Gran Turismo (GT), der den bisherigen XJ beerben könnte. Technische Basis soll die gleichermaßen neuentwickelte Jaguar Electrified Architecture (JEA) sein, die zunächst drei Modelle beherbergen soll: den hier gezeigten GT, ein SUV sowie eine große Limousine. Der Gran Turismo wiederum gilt als Gegenspieler zum Porsche Taycan.
Lange Motorhaube, langer Radstand, große Reichweite
Ungewöhnlich opulent für ein Elektroauto fällt die langgezogene „Motorhaube“ aus, die in der Elektro-Raubkatze möglicherweise auch als zweiter Kofferraum genutzt werden könnte. Technische Details zu den Antrieben oder ob der Debütant ein 800-Volt-System nutzt, bleibt Jaguar zum jetzigen Zeitpunkt schuldig. Nur so viel: Der Elektro-GT soll bis zu 700 Kilometer weit kommen und in einer ersten Variante eine Systemleistung von bis zu 443 kW/602 PS leisten. Ein angepeilter Grundpreis soll 120.000 Euro sein – in dieser Fahrzeug- und Leistungsklasse wäre das durchaus noch ein fairer Deal.
Abseits jener Spekulationen zeigen die stark getarnten Erlkönig-Fotos allerdings, dass auch der neue Jaguar Gran Turismo über flächenbündige Türgriffe verfügen wird. Die Überhänge vorne wie hinten sind kurz, der Radstand scheint wiederum üppig bemessen, was auf durchaus luftige Innenraummaße hindeuten könnte. Zumindest der Prototyp verzichtet auf visionäre Kameraaußenspiegel, wie etwa beim Audi Q8 e-tron angeboten. Wenngleich Jaguar die Fotos selbst lanciert hat, fehlt uns eine Heckansicht. Ein möglicher Grund: Dem elektrischen Gran Turismo fehlt, wie etwa dem Polestar 4, eine Heckscheibe. (Text: tv | Bilder: Hersteller)