Mit einer Online-Präsentation am 29. September 2021 lüftete Jeep das Geheimnis um den neuen Jeep Grand Cherokee. Wobei Außen- und Innengestaltung bereits im Frühjahr durch die Vorstellung des Grand Cherokee L vorweggenommen wurden. Der „kurze“ Grand Cherokee bringt es derweil auf eine Außenlänge von 4,91 Meter, ist damit minimal länger als der Vorgänger und konkurriert weiterhin mit den Oberklasse-SUVs aus dem Hause Audi, BMW und Mercedes.
Der seit zehn Jahren auf dem Markt befindliche Vorgänger „WK2“ konnte trotz zeitlosem Blechkleid nach innen nicht mehr verbergen, dass er deutlich in die Jahre gekommen ist. Der neue Grand Cherokee soll sich hier wiederum an die Spitze setzen. Mit dem Uconnect5-Infotainmentsystem bieten die Amerikaner ein deutlich aufgefrischtes Bediensystem, das auf Android Auto als Betriebssystem setzt und über die fünffache Rechenleistung im Vergleich zum aktuellen System verfügt.
Viele Displays, viel Leder und neue Assistenten
Neben einem volldigitalen Instrumentencluster gibt es ein 10,25-Zoll-Hauptdisplay, optional einen weiteren Bildschirm für den Beifahrer sowie weitere Monitore für die hinteren Passagiere. Auch ein 10 Zoll großes Head-up Display wird bestellbar sein. Daneben wartet die Kabine des Jeep Gran Cherokee mit viel altgedientem Luxus auf. Entsprechend werden dick gepolsterte Ledersitze, reichlich Holz und Aluminiumapplikationen angeboten. Anders als viele andere Hersteller verzichtete Jeep zudem darauf, die Kabine des Grand Cherokee knopflos zu gestalten.
Assistenzseitig wird derweil aufgefahren was gut und teuer ist. Neben bekannten Spurhalte- und Abstandregelsystem wird es optional eine Nachtsichtkamera inklusive Fußgänger- und Tiererkennung geben. Ebenfalls ein Extra ist das neue 360-Grad-Kamerasystem. Mittels Active Driving Assist soll der Geländegänger zudem in der Lage sein, automatisiertes Fahren der Stufe 2 zu beherrschen.
Kein V8 mehr für Europa, dafür kommt der Plug-in Hybrid „4xe“
Für Offroad-Enthusiasten weiterhin interessant dürfte die Trailhawk-Variante des Jeep Grand Cherokee sein. Gegen Aufpreis kommt hier eine Quadra-Lift-Luftfederung zum Einsatz, die das SUV auf eine Bodenfreiheit von gut 287 Millimeter heben kann. Erstmals verbaut wird zudem ein per Knopfdruck entkoppelbarer Stabilisator an der Vorderachse, wobei die Technik aus dem Jeep Wrangler Rubicon entliehen wurde.
Das Motorenangebot wiederum wurde stark ausgedünnt. Diesel, V6- und V8-Benziner kommen nicht mehr nach Europa, dafür sorgt ein 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder in Kombination mit einem Elektromotor an der Hinterachse für 375-System-PS (Fahrzeug steht noch nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend²) für Vortrieb. 637 Newtonmeter stehen maximal zur Verfügung und sollen dafür sorgen, dass der Jeep Grand Cherokee 4xe auch steiles Gelände erklimmen kann. Mit der rund 17 kWh großen Batterie im Fahrzeugboden soll der Plug-in Hybrid überdies bis zu 40 Kilometer rein elektrische Fahrtstrecke möglich sein – förderfähig nach der gültigen Innovationsprämie ist der Ami damit hierzulande übrigens nicht mehr.
Marktstart und Preise
Trotz Elektrifizierung soll der Grand Cherokee allerdings eine wahre Geheimwaffe abseits befestigter Wege bleiben. Neben der verfügbaren Luftfederung unterstreichen das auch drei wählbare Quadra-Trac- beziehungsweise Drive-Allradantriebe. Je nach Ausstattungsvariante steht ein aktives Verteilergetriebe sowie ein elektronisches Sperrdifferenzial zur Verfügung.
Die Markteinführung des neuen Jeep Grand Cherokee erfolgt in Nordamerika Anfang 2022, in Europa muss man sich wahrscheinlich bis zum kommenden Sommer gedulden. Zu den Preisen äußert sich Jeep bislang nicht, deutlich weniger als 75.000 Euro wird der teilelektrische Grand Cherokee 4xe bei uns aber aller Voraussicht nach nicht kosten. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)