In der High-Performance-Szene gilt der RS6 Avant als Ikone unter den Power-Kombis. Geräumig und praktisch auf der einen Seite, gleichzeitig aber mit den Fahrleistungen eines Supersportwagens versehen. Das Ganze dann noch halbwegs dezent verpackt, damit nicht gleich jeder sieht, was für ein geballtes Kraftpaket da neben ihm an der Ampel steht, fertig ist der ultimative Familien-Kombi.
Audi RS 6 Avant debütiert in den USA
So etwas kommt an bei den zahlungskräftigen Kunden. Wenige sind dies nicht. Über 30.000 RS6 Avant hat Audi bereits verkauft. Und es dürfte munter so weitergehen, vermutlich sogar noch besser, denn zum ersten Mal wird der RS6 Avant in Amerika angeboten. Und wie heiß die Amis in ihrem tempolimitierten Riesenland auf hochmotorisierten Luxus stehen, zeigt der Mitbewerber AMG. Für die Performance-Tochter von Mercedes ist die USA der mit Abstand wichtigste Markt. Es wird sich zeigen, wie die Amerikaner den Kombi zukünftig annehmen, der zwischen 565 und 1.680 Liter Ladevolumen zur Verfügung stellt.
Im AutoScout24-Fahrbericht: Der Audi A6 Avant 45 TFSI quattro
600 PS und 800 Nm Drehmoment
600 PS und 800 Newtonmeter haben Audis Ingenieure ihrem potenten Kombi in der neuesten Ausprägung mit auf den Weg gegeben. Verteilt wird die Leistung per 8-Gang-Automatikgetriebe an einen permanenten Allradantrieb mit einer Grundauslegung von 40 zu 60 Prozent zugunsten der Hinterachse. Die Power liefert dabei ein völlig neu entwickelter Achtzylinder. Der Vierliter mit Bi-Turboaufladung ist in der Lage, den über zwei Tonnen schweren RS 6 in nur 3,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 zu katapultieren, 12 Sekunden sind es bis 200 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt begrenzt bei 250 km/h. Wer mehr möchte, kann optional das "Dynamikpaket plus" ordern. Dann läuft der Kombi stolze 305 Stundenkilometer Spitze. Diese Werte liegen übrigens nicht per Zufall auf allerbestem Porsche-Niveau. Die Zuffenhausener standen ihren Konzernkollegen bei der Antriebs-Entwicklung unterstütztend zur Seite.
Erstes RS-Modell mit Mild-Hybrid-Antrieb
Damit der Verbrauch nicht völlig ausufert, haben die Entwickler dem Achtzylinder-Benziner ein paar technische Extras spendiert. Erstmals in einem RS-Modell kommt ein 48-Volt-Mild-Hybrid zum Einsatz. Über den Riemen-Starter-Generator (RSG) kann Strom gewonnen und zum Boosten genutzt werden. Zudem ist der RS 6 Avant in der Lage zu „segeln“. Zwar nur 40 Sekunden lang, aber immerhin. Die Hybridtechnik soll 0,8 Liter im Alltag sparen. Als zweites Spar-Schmankerl verfügt der V8 über eine Zylinderabschaltung. Sie wird aktiviert, sobald nur sehr wenig Leistung abgefordert wird. Der Fahrer merkt davon nichts. Tritt er aufs Gas, steht augenblicklich wieder die volle Kraft zur Verfügung und selbstredend auch alle acht Zylinder.
Beinahe völlig neue Karosserie
Optisch liegt der neue Audi RS 6, der diesmal ausschließlich als Kombi angeboten wird, sehr satt und mächtig auf der Straße. Die Formensprache entspringt der Feder von Audi Chef Designer Marc Lichte und dürfte mit größerem Aufwand für Audi verbunden sein. Denn abgesehen von der Dacheinheit, den vorderen Türen und der Heckklappe ist das Blechkleid des RS 6 eine völlige Neuentwicklung. Insgesamt misst das Modell-Flaggschiff im Vergleich zu seinen Normalo-Brüdern acht Zentimeter mehr in der Breite und steht zusätzlich auf dicken 22-Zoll-Rädern. „Kunden fragen sogar, warum wir den Wagen nicht noch breiter gemacht haben“, sagt Produktmanager Michael Binder. Entschieden wurde zudem, dem RS 6 erstmals eine komplett eigenständige Front zu gönnen. Das Matrix LED-Laserlicht und die Motorhaube wurden übrigens vom Schwestermodell Audi A7 übernommen.
Innenraum der Luxusklasse
Beim Cockpit erfüllt schon der gewöhnliche A6 die Oberklasse-Ansprüche seiner Käufer und lässt sich auf Wunsch zu einem wahren Luxusdomizil auf Rädern aufrüsten. Beim RS 6 Avant hat Audi nun alle Register seines Könnens gezogen. Feinste Alcantara- und Lederapplikationen treffen auf Einlagen aus Karbon, Aluminium oder Holz. Die RS-Sportsitze sind mit einer auffälligen Wabensteppung versehen und das abgeflachte sowie perforierte Lederlenkrad besticht, wie der gesamte Innenraum, durch seine penible Verarbeitung. Kontrastnähte runden die optische Erscheinung weiter ab. Dazu gesellt sich die futuristische Black-Panel-Optik der drei serienmäßigen Bildschirme und ein ausgefeiltes Ambiente-Lichtpaket. Wem dies nicht reicht, kann noch diverse Design-Pakete wählen oder seinen RS 6 bei „Audi exclusive“ individualisieren lassen.
Marktstart 2020
Mit dem Marktstart des neuen Audi RS 6 Avant rechnen wir hierzulande innerhalb des Frühjahrs 2020. Preise nennt man bei Audi Sport derzeit noch keine, aller Voraussicht nach beginnt die schnelle Kombifahrt allerdings bei mindestens 125.000 Euro. (Autoren: tv, ms/sp-x | Bilder: Hersteller)