Vor nicht allzu langer Zeit ließ Carlos Tavares, der CEO von Stellantis, durchblicken, dass es für manche Marken innerhalb des Konzerns nicht gut aussieht. „Wenn sie kein Geld verdienen, werden wir sie schließen. Wir können es uns nicht leisten, Marken zu haben, die kein Geld einbringen. So einfach ist das.“ Auch wenn er diese Aussage nicht explizit auf Maserati bezog, sondern auf alle Marken des multinationalen Großkonzerns, steht die italienische Luxusmarke aktuell mit dem Rücken zur Wand.
Noch haben alle angeschlagenen Marken ein paar Jahre Zeit
Nach der eher bedrückenden Äußerung des Firmenchefs war der Autokonzern im Anschluss bemüht, die Wogen mittels einer Pressemitteilung zu glätten. O-Ton: Keine der Marken solle verkauft werden, sondern alle bleiben Teil des Unternehmens. Zudem bekräftigte Stellantis sein gegebenes Versprechen von 2021, in den nächsten zehn Jahren in alle seine Töchter zu investieren. Für die angeschlagene Marken Lancia, Alfa Romeo und DS bedeutet das, dass sie wohl noch bis Ende 2030 Zeit haben, ihre Verkaufszahlen in den Griff zu bekommen. Auch Maserati dürfte - vorerst - von dieser Zusicherung profitieren.
Um den Absatz wieder anzukurbeln, setzte Maserati zuletzt auf eine umfassende Erneuerung und Erweiterung seiner Produktpalette. Der vollelektrische GranTurismo Folgore, der Mitte des Jahres auf den Markt kam, war dabei nur ein Highlight. Für 2025 ist die Einführung des MC20 Folgore geplant, ein batteriebetriebener Supersportwagen, der das Portfolio weiter stärken soll. Darüber hinaus wird 2027 ein großes Elektro-SUV erwartet und spätestens 2028 soll erstmals eine lokal emissionsfreie Quattroporte-Limousine folgen.
Tavares über Maseratis Herausforderungen
Trotz aller Neuerungen (nach dem Wegfall des Porsche Macan hätten die Italiener z. B. mit dem Grecale eigentlich Boden gutmachen können) bleibt Maserati hinter den Absatzerwartungen zurück. Carlos Tavares sieht die Ursache jedoch nicht in den Produkten selbst: „Mit Maserati haben wir die richtigen Autos und die richtigen Technologien. Wir können Verbrenner oder rein elektrische Luxussportwagen anbieten. Wenn die Verkäufe im Moment schleppend sind, ist das eine Frage des Marketings. Wir haben uns auch an der Qualitätsfront stark verbessert, aber jetzt müssen wir am Marketing arbeiten.“
Laut Tavares fehlt es Maserati an der richtigen Positionierung und der Fähigkeit, potenzielle Kunden zu erreichen. „Uns fehlt es an Interessenten und Leads, wir müssen potenzielle Kunden erreichen und die richtige Botschaft für die richtige Positionierung vermitteln“, fügt er hinzu.
Hoffnungsschimmer für die Luxusmarke
Maserati befindet sich in einer entscheidenden Phase. Während die Verkaufszahlen in den letzten Monaten eingebrochen sind, gibt es Hoffnung, dass der Turnaround durch die neuen Produkte und eine optimierte Marketingstrategie gelingen kann. Besonders die kommenden Monate werden zeigen, ob Maserati in der Lage ist, seine Tradition fortzuführen und gleichzeitig in der vollelektrischen Zukunft Fuß zu fassen. (Text: as24 | Bilder: Hersteller)