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Mega-E-Sportwagen von Lotus: Was kann der Evija?

Totgeglaubte leben bekanntlich ziemlich lange. Gerade in der Autowelt. Lotus hielt sich die letzten Jahre eher schlecht als recht über Wasser, der neue chinesische Mehrheitseigner Geely will die Briten zurück zu satten Profiten führen. Mit dem Hypercar Evija will man eine erste Duftnote setzen.

Der überschaubare Kreis von Hypercars in der Megawatt-Klasse, also Modellen mit mehr als 1.000 Kilowatt Motorleistung, ist um ein weiteres Mitglied gewachsen: Evija (lettisch für Eva beziehungsweise „das Erste, was existiert“) heißt die flache Flunder, die dem leicht verblassten englischen Sportwagenhersteller Lotus – erneut – frischen Glanz verleihen soll. Anders als bei bisherigen Modellen der Marke setzen die Engländer bei diesem Projekt auf einen rein elektrischen Antrieb, der mit seinen 1.471 kW/2.000 PS und 1.700 Newtonmeter Drehmoment jeden bisherigen Lotus weit hinter sich lässt.

Lotus-Evija-Front

2.000 PS und 1.700 Nm

Für dieses Leistungsniveau sind gleich vier Motoren verantwortlich. Pro Rad gibt es eine Maschine, was den Evija gleich noch mit Allradantrieb segnet. Dank eines einteiligen Leichtbauchassis in Carbon-Monocoque-Bauweise muss das Motorenquartett für einen E-Sportler vergleichsweise leichte 1.680 Kilogramm in Bewegung setzen. Wenig verwunderlich also, dass der Flügeltürer laut Hersteller für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h weniger als drei Sekunden brauchen soll. Weniger als neun Sekunden soll es derweil dauern, bis die Zahl 300 auf dem Tacho steht.

Lotus-Evija-Cockpit

Lotus Evija schafft 320 km/h

Maximal schafft der aerodynamisch verwegen gezeichnete Brite, dessen neuer Geldgeber der chinesische Autoriese Geely ist, 320 km/h. Allzu lange wird der Stromer dieses Tempo indes nicht halten können, denn die 70-kWh-Batterie, die nach WLTP-Messung 400 Kilometer Reichweite erlauben soll, wird sich dann extrem rasch entleeren. Im Gegenzug soll auch ein rasches Aufladen möglich sein: Sofern eine 350-kW-Ladestation zur Verfügung steht, wäre ein Füllstand von 80 Prozent nach 12 und auf 100 Prozent nach 18 Minuten erreicht. Dem Grunde nach schafft der Evija auch eine Ladeleistung von bis zu 800 Kilowatt – ein solches Ladesystem steht allerdings noch nicht (einmal annährend) flächendeckend zur Verfügung.

Lotus-Evija-Rear

Die Reichweite könnte knapp werden

Im Innenraum bietet der Lotus Evija einen aufgeräumten Arbeitsplatz mit Carbon-Schalensitzen, einem rechteckigen Sportlenkrad, einem Display als Kombiinstrument und einer freischwebenden Mittelkonsole mit diversen Knöpfen. Letztere ersetzen auch einen Gangwahlhebel. Stattdessen gibt es Druckknöpfe für Leerlauf, Vorwärts- und Rückwärtsgang. Da der Evija auf klassische Außenspiegel verzichtet, findet man in den Türen weitere Displays, die mittels Kamerabilder den rückwärtigen Verkehr im Auge behalten.

Lotus-Evija-Top

Produktionsstart schon 2020

Bereits Anfang 2020 soll die Produktion im Stammwerk Hethel anlaufen. Insgesamt sind nur 130 Exemplare geplant, was auch als Referenz zur Geschichte der Sportwagenmarke gemeint ist. Denn das Hypercar ist zugleich das 130. Modell der Marke Lotus. Interessenten können für den Evija bereits Bestellungen aufgeben. Für eine verbindliche Kaufzusage verlangt der englische Sportwagenhersteller allerdings 250.000 Pfund. Für den Gesamtkaufpreis werden weitere 1,5 Millionen Pfund fällig. Damit kostet der neue Lotus zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer umgerechnet rund 2,3 Millionen Euro. (Auotren: tv, mh/sp-x | Bilder: Hersteller)

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