Auch in den Schauräumen der Auto-Händler wimmelt es von Grautönen. Eine kleine Auswahl gefällig? Daytona-Grau, Space-Grau, Stratus-Grau, Platin-Grau, Sophisto-Grau, Perlmutt-Grau, Araber-Grau, Hell-Grau, Blau-Grau, Stein-Grau, Anthrazit-Grau… ganz abgesehen von den zahlreichen Silbertönen, die auch noch in die Grau-Sparte fallen! Das sich die Hersteller so intensiv um Grau und Silber kümmern, überrascht nicht; mit über 810.000 neu zu gelassenen Fahrzeugen waren 27,7 Prozent aller Neuwagen im Jahr 2013 in dieser Farbe lackiert. Häufiger, wenn auch nur knapp (28,3 Prozent), wurden nur schwarze Fahrzeuge verkauft. Auf Platz drei rangiert übrigens der größtmögliche Kontrast, nämlich weiß mit 17,9 Prozent aller Zulassungen. Dieser Trend zeigt sich allerdings erst seit der Jahrtausendwende: Zuvor war das Farbbild auf deutschen Straßen deutlich ausgeglichener und auch Rot, Grün und Blau, die mittlerweile im niedrigen einstelligen Prozentbereich dümpeln erzielten Werte von bis zu 20 Prozent. Das Spitzenjahr für Grau war übrigens 2004, wo der Farbton mit 46,4 Prozent fast die absolute Mehrheit erreichte.
Die in den letzten 15 Jahren in Scharen auftretenden grauen Autos finden sich natürlich auch in der AutoScout24 Börse wieder: Von allen inserierten Fahrzeugen sind über 30 Prozent grau beziehungsweise silberfarben lackiert; bei AutoScout24 belegt der Farbton damit sogar den ersten Platz, vor Schwarz (27,44 Prozent) und Weiß (14,4 Prozent). Wer eine graues Auto inseriert, hat übrigens auch gute Chancen, es schnell an den Mann zu bringen. Die Nachfrage nach diesen Farbtönen liegt deutlich über dem Durchschnitt. Und das wirkt sich auch auf die Preise aus: Hier liegen die Grauen ebenfalls im oberen Bereich: 17.927 Euro werden im Mittel dafür aufgerufen, also rund 2.000 Euro mehr als der Durchschnittspreis.
Neue Farben sind im Kommen
Dass in den letzten Jahren über die Hälfte der neu zugelassenen Autos schwarz oder grau war, überrascht übrigens nicht: Viele der neu zugelassenen Autos sind nur noch geleast. Hier spielt der Restwert eine große Rolle, und der ist bei diesen neutralen Farben deutlich höher als bei exotischen Tönen. Aber auch beim Barkauf wird vermehrt schon bei der Bestellung an den Wiederverkauf gedacht. In den letzte ein, zwei Jahren ist allerdings ein deutlicher Trend zur Individualisierung feststellbar. Vor allem bei Kleinwagen wollen die Käufer mit bunten Farben und Dekoren Akzente setzen. Diese Farbkleckse werden auch in ein paar Jahren den Gebrauchtwagenmarkt wieder beleben.