Allianzen ändern sich, Kundeninteresse bleibt
Die Geschichte des Mitsubishi ASX ist eine spannende. Einst kam er auf den Markt der Mittelklasse-SUV, war ein gelungener Wurf und diente sogleich dem PSA-Konzern als dankbarer Lieferant für deren Aufsattelungen auf die japanische Technik: Citroën C4 Aircross und Peugeot 4008 waren seinerzeit nur leicht adaptierte Ableger des gut gemachten ASX. Dieser hielt dann auch gleich zwölf Jahre durch und wurde zum Dauerbrenner im Programm. Nun soll der Erfolg wiederbelebt werden, doch die Vorzeichen sind andere. PSA hat sich zu Stellantis auffusioniert und Mitsubishi hat längst eine Kooperation mit der Renault-Nissan-Gruppe geschlossen.
Die neue Generation des Mitsubishi ASX ist pures „Badge-Engineering“
Was im März 2023 also zu den Händlern rollt ist auf dem Papier zwar ein neuer Mitsubishi ASX (Fahrzeug steht nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend)², technisch aber nicht mehr als ein Renault Captur. Auf Basis der CMF-B-Plattform sind bei Renault-Nissan schon Clio, Captur, Arkana, Juke und Note erschienen. Der ASX ist entsprechend nur eine Fingerübung. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Im Vergleich zum Captur sind nur die Logos auf Kühlergrill, Lenkrad, Felgen und Heck getauscht. Doch solche offensichtlichen „Badge-Engineering“-Beispiele gab es in letzter Zeit auch von anderen Herstellern, etwa bei Toyota und Mazda.
Der französisch-japanische Technik-Fundus ist groß
Doch die direkte Übernahme nicht nur sämtlicher Design-, sondern auch Technik-Merkmale bringt auch Vorteile. Denn der Mitsubishi ASX kann deshalb auf ein überraschend großes Motoren-Portfolio zurückgreifen. Es startet mit einem 1-Liter-Dreizylinder, geht weiter über einen Mildhybrid mit 1,3-Liter Hubraum und gipfelt in einem Vollhybrid mit 1,6 Liter Hubraum (allesamt Benziner). Dieser kann sogar als Plug-in-Hybrid bestellt werden, dann aber zusätzlich mit einer 10,5-kWh-Batterie. Die Leistungsdaten reichen von 158 PS für die Topmodelle bis hinunter zu 91 PS. Einen Diesel gibt es – wie auch beim Captur – nicht mehr.
Knapper geschnitten als sein Vorgänger
Mit nur noch 4,23 Metern Länge ist der neue Mitsubishi ASX deutlich kleiner als sein Vorgänger. Während der Alte eher in der Liga von Tiguan und Co mitgespielt hat, ist der Captur-Bruder nun eher bei den Einstiegs-SUV vom Schlage eines VW T-Roc daheim. Allerdings sieht Mitsubishi gerade hier die Chance. Denn im Segment der B-SUV boomt der Markt am kräftigsten. Die Kunden schätzen die hohe Sitzposition mit der guten Übersicht und können auch Variabilität und übermäßigen Raum gut verzichten. Das Kofferraumvolumen wird übrigens mit 332 Litern angegeben und fügt sich gut ins Bild des soliden Durchschnitts.
Assistenzsystem auf der Höhe der Zeit, ohne zu überfordern
Selbstverständlich gibt es im ASX auch sämtliches Infotainment des französischen Bruders. Ein großer, aufrechtstehender Touchscreen sorgt für Unterhaltung und Navigation, darunter gibt es haptische Regler für die Klimabedienung. Dies dürfte der Kundschaft in Sachen Bedienkomfort sehr entgegenkommen. Die MI-Pilot-Assistenzsysteme zeigen soliden Level 2-Standard, und verfügen über Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung. Optional wird im Autobahnverkehr ein Teil der Lenkarbeit übernommen.
Marktstart und Preis
Auf den Markt kommt der Mitsubishi ASX noch 2022 und er markiert damit in gewisser Weise die Wiedergeburt der Marke in Europa. Nach dem kleinen SUV wird der Colt neu aufgelegt, ebenfalls auf Renault-Basis. Zu den Preisen wird noch nichts gesagt, sie dürften allerdings auf dem Niveau des Franzosen liegen, der ab 23.150 Euro startet. Mitsubishi will überdies mit einer umfangreicheren Garantie punkten. (Text: Fabian Mechtel, tv | Bilder: Hersteller)