Seit fast 40 Jahren und in bisher vier Generationen baut Mercedes die C-Klasse. Was die Verkaufszahlen angeht, ist der in den 80er-Jahren noch als „Baby-Benz“ geschmähte Klassiker aus Bremen zum wichtigsten Modell des süddeutschen Autobauers avanciert.
Allein von der seit 2014 bis heute gebauten Generation 4 konnte Mercedes mehr als 2,5 Millionen Exemplare weltweit absetzen. Jetzt steht der Nachfolger in den Startlöchern, der optisch und technisch auf revolutionäre Änderungen verzichtet und dennoch große Schritte in Richtung Zukunft des Autofahrens macht.
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Etwas größer, T-Modell mit mehr Kofferraum
Optisch wirkt die um sieben Zentimeter auf 4,75 Meter in der Länge gewachsene C-Klasse als Limousine (W206) wie ein kleiner Bruder der S-Klasse. Die Form der Front- und Heckleuchten, die Charakterlinien in den Flanken oder der Dachverlauf ähneln dem Flaggschiff der Luxusmarke.
Serienmäßig gibt es LED-Scheinwerfer, die sich wie bei der S-Klasse zum hochauflösenden Digital-Licht aufrüsten lassen. Die parallel enthüllte Kombiversion T-Modell (S206) ist derweil exakt so lang und breit wie die Limousine, der Mercedes-Stern auf der Haube viel indes aerodynamischen Optimierungen zum Opfer.
Parallel zum allgemeinen Wachstum der Karosserie hat auch das Platzangebot im Innenraum zugelegt. Um jeweils über zwei Zentimeter sind der Beinraum im Fond sowie Schulter- und Ellenbogenbreite vorne gewachsen. Die Limousine bietet einen unvermindert 455 Liter großen Kofferraum, während der Stauraum im T-Modell um 30 auf 490 beziehungsweise 1.510 Liter zulegen konnte.
Im Inneren wie eine kleine S-Klasse
Bei Anzeigen und Infotainment macht die C-Klasse einen großen Schritt nach vorn. Hinterm Lenkrad gibt es ein Display für den Fahrer, welches in zwei Versionen mit 10,25 oder 12,3 Zoll Durchmesser erhältlich ist. Ergänzend projiziert das optional bestellbare Head-up Display fahrrelevante Informationen direkt ins Blickfeld des Fahrers.
In der Mittelkonsole befindet sich ein ebenfalls schwebend wirkender Touchscreen im Hochformat, der serienmäßig mit 9,5 und optional mit 11,9 Zoll Bildschirmdiagonale erhältlich ist. Viele Fahrzeugfunktionen werden über den berührungsempfindlichen Bildschirm gesteuert, der bisherige Dreh-Drück-Schalter in der Mittelkonsole hat ausgedient.
Lediglich auf einer Leiste am unteren Bildschirm und auf dem Lenkrad gruppieren sich Bedienflächen in größerer Zahl. Entsprechend bietet sich dem Fahrgast ein besonders aufgeräumtes, von Schaltern und Knöpfen befreites Cockpit.
Sechs- und Achtzylinder haben ausgedient
Wie bisher ist die C-Klasse mit Benzin- und Dieselmotoren erhältlich. Zum Start sind drei Ottomotoren von 125 kW/170 PS bis 190 kW/258 PS und zwei Diesel mit 147 kW/200 PS und 195 kW/265 PS vorgesehen. Neu ist, dass alle Motorvarianten mittels eines 48-Volt-Riemenstartergenerators mild elektifiziert sind (Fahrzeuge stehen noch nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend²).
Alternativlos wird eine 9-Gang-Wandlerautomatik gereicht, das Handschaltgetriebe hat endgültig ausgedient. Des Weiteren werden auch die künftigen C-Klasse AMG-Modelle nur noch mit Vierzylinder-Motoren vorfahren. Die altgedienten Sechs- und Achtzylinder-Maschinen sind entfallen.
Hybrid-Varianten weiterhin mit Benzin und Diesel
Voraussichtlich Anfang 2022 wird Mercedes für die neue C-Klasse verschiedene Plug-in Hybrid-Antriebe anbieten. Wie gehabt wird der Kunde zwischen einer Kombination aus E-Motor und Benzin oder Diesel wählen können. Dank einer 25,4 kWh großen Batterie soll die elektrische Reichweite der PHEV-C-Klasse voraussichtlich um 100 Kilometer betragen. Um schnell wieder elektrische Reichweite nachladen zu können, wird Mercedes zudem die Möglichkeit anbieten, die C-Klasse mit bis zu 55 kW Gleichstrom zu laden.
Besseres Fahrwerk, mehr Sicherheit
Dank einer neuen Vierlenkerachse vorne und einer Raumlenker-Hinterachse verspricht Mercedes mehr Komfort und Agilität als bisher. Es gibt ein optionales Sportfahrwerk mit kontinuierlicher Verstelldämpfung sowie eine Hinterachslenkung.
Die vielen Assistenzsysteme entlasten den Fahrer weiter als bisher und sorgen für mehr Sicherheit. Außerdem wurde die Crashsicherheit unter anderem dank eines neuen Airbags zwischen Fahrer und Beifahrer erhöht. Zudem bieten Klimasystem und Sitzmassage neue Funktionen.
Markstart und Preise
Die Markteinführung der neuen Mercedes-Benz C-Klasse ist für April geplant, die Erstauslieferung soll dann im Sommer erfolgen. Die Preise dürften gegenüber der aktuellen Generation leicht steigen. Zuletzt kostete die neu mittlerweile nicht mehr erhältliche Limousine C 180 rund 37.500 Euro. (Text: tv, mh/sp-x | Bilder: Hersteller)