Ein Name aus der Literatur für den vollkommenen Supersportwagen
Es gehört eine tüchtige Portion Selbstbewusstsein dazu, sein Fahrzeug nach dem eigenen Namen zu benennen und dann auch noch nach der Utopie. Der Pagani Utopia (Fahrzeug steht noch nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend)² macht genau das. Doch sein Schöpfer, der schillernde Techniker und Feingeist Horacio Pagani, ist sich seiner Sache mehr als sicher.
Über zwanzig Jahre Entwicklung
Die Firma des Argentiniers, die in Rufweite der Werke von Ferrari und Lamborghini nahe Modena steht, hat in über zwanzig Jahren Geschichte bisher erst zwei Modelle auf den Markt gebracht. Den Zonda und den Huayra. Beide waren schon bei ihrem Erscheinen beeindruckende Meisterwerke und sind dann doch in ihrer nahezu unendlichen Bauzeit immer weiter verfeinert worden; in unzähligen Sondermodellen und Sammlerstücken. Auch im neuen Pagani Utopia laufen deutlich sichtbar neue und alte Ideen zu einer Art „Best-of“ zusammen.
Vespa, Riva und Pagani – italienische Design-Referenzen
Wer den Pagani Utopia das erste Mal sieht, der ist sofort an den Zonda erinnert. Aus einigen Winkel wirkt es, als handele es sich um das gleiche Fahrzeug. Aber es sind dann die Details, die entscheiden – wie so oft bei Pagani. Er ist kurviger, verspielter, dabei aber immer klassisch. Er soll an die 50er Jahre erinnern, an italienische Klassiker wie Vespa und Riva, von denen er sich das Leuchtendesign und das Arrangement des Instrumentariums angeeignet hat.
Neuentwickelte Carbon-Titan-Mischfaser für höchste Performance
Doch unter dem sündhaft teuren Carbo-Titanium-Kleid steckt weiterhin modernste Technik. Die aktive Aerodynamik kennt man vom Huayra, auch der Motor ist vertraut. Abermals liefert Mercedes-AMG einen 6,0-Liter-V12-Biturbo zu, dieses Mal auf 864 PS und 1.100 Nm angeschärft. Doch das Spannende: Die Kraft wird von einem manuellen Schaltgetriebe mit offener Kulisse verwaltet. Nur gegen Aufpreis kann man eine automatisierte Variante bestellen. Horacio Pagani ging es vor allem um die Fahrbarkeit und die Verbundenheit seiner Fahrzeuge mit dem Piloten.
Federleichte 1.280 Kilogramm trotz luxuriöser Opulenz
Mit nur 1.280 kg Leergewicht dürften es ganz besondere Talente sein, die der Pagani Utopia auf der Straße zeigen kann. Feinheiten wie die aerodynamisch aktiven Turbinen-Aufsätze der Felgen, selbstverständlich ebenfalls in Sichtcarbon ausgeführt, oder die von Pirelli extra für den Utopia angemischten P Zero Corsa-Reifen machen den edlen Supersportler schon im Stand zu etwas ganz Besonderem. Denn die Liebe zum Detail ist auch beim neuesten Wurf wieder grenzenlos – und darüber hinaus noch in allen Dimensionen individualisierbar. Deshalb dürfte kaum einer der nur 99 zu produzierenden Utopia dem anderen gleichen.
Marktstart und Preis
Deshalb verlautbart Pagani auch noch keine Preise. Zwar wird es sicher einen Grundpreis für einen Basis-Utopia geben, sofern man hier von Basis sprechen kann, doch jedes der 99 Exemplare dürfte von der handverlesenen Kundschaft in höchstem Maße individualisiert werden. Wenn man die Grundpreise der vergangenen Pagani-Modelle als Maßstab nimmt, dann dürfte ein neuer Pagani Utopia um die zwei Millionen Euro kosten. Was viel Geld wäre. Doch im Gegenzug erhält man auch absolute Perfektion. Zumindest wenn es nach Horacio Pagani geht – und bis das erste Sondermodell des Utopia auf den Markt kommt. (Text: Fabian Mechtel | Bilder: Hersteller)