Der Wagen lief einfach problemlos weiter und irgendwann nach stolzen 400.000 Kilometern trieb den schwäbischen Sparkassenleiter noch der Ehrgeiz, den Wagen weiter zu fahren. Nach 22 Jahren Vielfahrerei gelang es ihm so, den sechsstelligen Kilometerzähler zu nullen.
Einfach nur fahren reicht allerdings nicht, um eine derart hohe Kilometerleistung zu erreichen. Neben einer guten Pflege und dem schonenden Einfahren gibt der 59jährige noch den Tipp, hochwertige Motorenöle zu verwenden, wie sie zum Beispiel von Liqui Moly angeboten werden. Letztere Tipp nahm der Ulmer Ölhersteller deshalb auch zum Anlass, dem Kilometer-Millionär eine Urkunde, Blumen und Geschenke zu überreichen.
Beinahe verkauft
Als das „Millionen-Projekt“ vor 22 Jahren begann, war Fritz Weber 37. Wobei sich die Idee erst nach und nach ergeben habe, so der Mercedes-Fahrer: „Zuerst wollte ich meinen Wagen beim Stand von 200.000 km verkaufen.“ Weil das Auto aber noch tadellos gelaufen sei, habe er sich zum Weiterfahren entschlossen. „Bei 400.000 km packte mich der Ehrgeiz: Ich setzte mir die halbe Million zum Ziel“, so Weber.
2004 suchte eine Lokalzeitung das Auto mit dem höchsten Kilometerstand im Landkreis. Damals standen bei Webers Mercedes 606.801 km auf dem Tacho, weit mehr als bei jedem anderen Fahrzeug. „Bei der Verleihung des ersten Preises wurde ich weiter ermuntert, mehr Kilometer auf den Tacho zu fahren.“
Die Pflege seines E 300 D war für ihn selbstverständlich und wurde ein kleines Hobby. „Deshalb ist mein Wagen immer noch schön anzusehen. Wöchentlich wird das Auto gewaschen. Alle drei Monate konserviere ich den Lack, die Aluräder, die Kunststoffteile und pflege die Gummiteile. Kleine Kratzer und Dellen oder gar Rostansatz bleiben leider nicht aus, werden aber umgehend ausgebessert.“
Außen hui, innen auch
Auch um das Innenleben des vierrädrigen Schützlings ist es bestens bestellt. Fast alles befindet sich noch im Originalzustand: Der Motor ist noch der erste. Allerdings wurde der Anlasser bei 800.000 km getauscht und auch das Automatikgetriebe musste ersetzt werden. „Der Sicherheit wegen habe ich Doppelairbags nachgerüstet. Und der Umwelt zuliebe wurde ein Kat eingebaut.
Mit der Million ist noch nicht Schluss. Ein paar Kilometer sollen noch auf die Anzeige, weil Fritz Weber beweisen will, dass noch mehr drin ist. Dann aber schickt er seinen Wagen in Rente an einen speziellen Altersruhesitz: das „Meilenwerk“ in Böblingen, ein privates Oldtimer-Zentrum. Es liegt gegenüber dem Mercedes-Werk. Damit schließt sich für den Besitzer ein Kapitel; ein weiteres im April 2011: Dann geht Fritz Weber in Altersteilzeit. (mh)