An dieses etwas verblasste Image wollen die Amis mit der Studie Ciel erinnern. Der offene Riese fasziniert mit einer neuzeitlichen Retro-Optik und verschwenderischen Proportionen.
Allein die Abmessungen beeindrucken: Der fast 5,20 Meter lange Straßenkreuzer hat einen Radstand von beinahe 3,20 Meter, steht auf filigranen und übermächtigen 22-Zoll-Rädern und ist fast zwei Meter breit. Auffällige Designelemente sind ein wuchtiger und breiter Kühlergrill, der von schmalen vertikalen LED-Scheinwerfer-Einheiten flankiert wird. Das Thema langer und schmaler LED-Leuchten findet sich auch am Heck wieder.
Seine gewaltige Karosserie, das abartig verschwenderische Platzangebot für maximal vier Personen, oder auch sein Türenkonzept mit gegenläufig angeschlagenen Portalen, die ohne B-Säule auskommen, deuten darauf hin, dass der Ciel (französisch für Himmel) wohl nur ein Show-Objekt bleiben wird. Immerhin für diese Aufgabe ist er bestens gerüstet.
Erinnert an Rivaboote
Fast vermittelt der gestreckte und schnörkellose Fahrzeugkörper den Eindruck, als sei er aus dem Vollen gefräst. Das elegante Design ist ein klarer Verweise auf die legendären Rivaboote der 1950er Jahre. Besonders die Windschutzscheibe mit ihrem Alurahmen unterstützt diesen Eindruck.
Ähnlich schnörkellos wie die Außenhaut präsentiert sich das Armaturenbrett. Das futuristisch illuminierte Kombiinstrument konzentriert sich aufs Wesentliche, die Gebläse-Öffnungen für die Belüftungs-Anlage sind weitgehend verborgen, der Automatik-Wahlhebel fährt erst aus, wenn der Motor gestartet wird. Und wie es sich für eine luxuriöse Studie gehört, wurden im Innenraum allerfeinste Materialien verwendet: Italienisches Olivenholz, geschmiedetes Alu und handgenähtes Leder sorgen für ein besonders behagliches Ambiente.
Luxus-Orgie
Und dann sollen im Ciel viele stilvolle Luxusdetails den Aufenthalt besonders angenehm machen. So erinnert die Gestaltung der Türablagen an exklusive Mode-Accessiores, außerdem gibt es für alle drei Mitfahrer sich selbst aufrollende Cashmere-Decken, zusätzlich sind die Sitze beheiz- und kühlbar. Schließlich gibt es noch eine Schublade, in der sich Sonnencreme, Sonnenbrille und Handtücher befinden, eine Aromatherapie-Anlage und ein Humidor in der hinteren Mittelkonsole runden die Noblesse-Orgie ab.
Obwohl der Ciel angesichts der vielen Öko-Trends im Autobau fast wie ein Dinosaurier anmutet, bietet er einen durchaus zeitgemäßen Antrieb. Statt eines blubbernden V8 mit irre viel Hubraum sorgt nämlich ein 3,6-Liter-Biturbo-V6-Benziner mit Direkteinspritzung im Zusammenspiel mit einem Hybrid-System für ein gehobenes Effizienz- und Dynamik-Niveau. Über 420 PS und fast 600 Newtonmeter Drehmoment soll der Motor leisten, und dürfte so sportliche Fahrleistungen garantieren, während bei niedriger Geschwindigkeit der Hybridantrieb auch rein elektrisches Fahren ermöglicht.
Premiere feiert der Ciel übrigens Ende August 2011 auf dem Concorso d’Eleganza im kalifornischen Pebble Beach. So sehr der faszinierende Cadillac auch beeindrucken mag: Eine Serienversion wird es nicht geben. (mh)