Abgesehen vom glücklosen Cizeta V16T waren es dann die Großmachtgelüste eines Ferdinand Piëch, die in Form des Bugatti Veyron den Sechszehnzylinder als neue Königsklasse inthronisierten – bis zu 1.200 PS stark und über 430 km/h schnell. Jetzt will die in Dubai beheimatete Firma Devel mit dem bis zu 5.000 PS starken Sechszehnzylinder-Geschoss Sixteen eben jenen Veyron zum Staubfresser degradieren. Wer Devel liest, wird unweigerlich an ein diabolisches Gefährt denken, welches der Sixteen optisch auch fraglos zu sein scheint. Doch Devel ist nicht nur dem englischen Wort für Teufel phonetisch recht ähnlich, es steht auch als Abkürzung für die Firma Defining Extreme Vehicles Car Industry aus Dubai.
Bereits 2003 entworfen
Und dem Adjektiv „Extreme“ wird der Sixteen mehr als gerecht. Die martialisch gezeichnete, auf einem Alu-Chassis aufsetzende Karbon-Außenhaut wurde offensichtlich vom Lamborghini Veneno inspiriert und auf hohen Anpressdruck hin optimiert. Devel nennt als Quell der Inspiration allerdings Kampfjets und soll nach eigenen Aussagen der Grundentwurf bereits in 2003 entstanden sein. 2006 wurden dann die genauen Proportionen des jetzt gezeigten Sixteen festgelegt.
Diese sind in jedem Fall eindrucksvoll. Hinter der kleinen Fahrgastzelle, die Platz für zwei Passagiere bietet, fällt ein extralanges und flügelbewehrtes Plateau auf, welches den kraftstrotzenden 16-Zylinder beherbergt. Dieser monumentale Antrieb soll zusammen mit den Fahrwerkskomponenten seine Ursprünge in den USA haben, über 7,4 Liter Hubraum verfügen und unter anderem dank der Unterstützung von vier Turboladern eine Kraft von 5.000 PS freisetzen.
2.000 PS würden eigentlich reichen
Und damit, so zumindest die Wunschvorstellung der Macher, soll der Sixteen einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord aufstellen können. Derzeit hat der Bugatti Veyron diese Marke als schnellstes radgetriebenes Auto mit Straßenzulassung auf 431 km/h getrieben. Laut Berechnungen von Devel sollen dem Sixteen bereits 2.000 PS reichen, diesen Rekord zu brechen. Mit vollen 5.000 PS soll die Sprintzeit aus dem Stand auf 100 km/h lediglich 1,8 Sekunden betragen und die Höchstgeschwindigkeit bei utopisch anmutenden 560 km/h liegen. Ob es gelingen kann, den Wagen auch noch jenseits der 500 km/h auf der Straße zu halten und woher die für solche Geschwindigkeiten nötigen Spezial-Reifen herkommen sollen, scheint noch unklar.
Doch bei Devel gibt man sich selbstbewusst und will man in bereits naher Zukunft den Sixteen auf Rekordfahrt und wohl 2015 in die Serienproduktion schicken. Jene Serienversion soll dann allerdings etwas kürzer und schmaler ausfallen als der Anfang November 2013 offiziell auf der Dubai Motorshow präsentierte Prototyp. Angemessen dimensionierte Bremsen, eine zeitgemäße Sicherheitsausstattung und ein Navisystem sollen die zivilere Version ergänzen. Und der Motor wird in dieser Variante von einem Leistungs-Regler bevormundet: Im Straßenalltag sollen 1.200 PS reichen, für Extremfahrten auf der Rennstrecke aber die vollen 5.000 PS auf Wunsch abrufbar sein.
Teuer wird es in jedem Fall
Sollte tatsächlich das entsprechende Geld und Knowhow bei Devel für ein derart ambitioniertes Projekt vorhanden sein, sollten wir schon bald Nachrichten über Rekordfahrten vernehmen können. Und wohl 2015 dürfte dann auch der Preis für die Serienversion feststehen, die, ähnlich wie beim Lykan Hypersports, ein paar Milliönchen kosten dürfte. Euro, Pfund oder Dollar? Das müsste den potentiellen Kunden wohl ziemlich egal sein. (mh)