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Studie: Land Rover Discovery Vision – Familienplanung

25 Jahre und zwei Generationen lang war der Land Rover Discovery für Kinder ein leicht zu zeichnendes Auto, denn sein kantig-kastiges Äußeres ging auch ungeübten Maltalenten locker von der Hand.

Doch schon bald wird es anspruchsvoller, denn die auf der New York Autoshow in Form der Studie Discovery Vision angedeutete Neuauflage gibt sich deutlich kurviger und schwungvoller. Dabei soll das mit Innovationen vollgestopfte Konzept Ausblick auf eine mitgliederreiche Disco-Familie geben. Konkrete Aussagen über den genauen Serienstart des Discovery gibt es von Land Rover noch nicht. Der jetzt gezeigte Vision soll ohnehin kein seriennaher Vorbote des neuen Discovery als vielmehr Ausblick auf eine Discovery-Familie sein. Ähnlich wie bei der Range-Familie wird es dann kompkate und betont luxuriöse Mitglieder geben. Bei der Discovery-Familie wird das erste Mitglied der Sport sein, der mit vergleichsweise kompakten Abmessungen ab 2015 den Freelander ersetzen wird. Außerdem wird es einen größeren und betont edlen Disco geben, der für betuchtere Kunden und dem Einsatz auf den Großstadtboulevards gedacht ist. Und schließlich ist auch ein klassischer Discovery geplant, der mit bis zu sieben Sitzen und feinster Allradtechnik bestückt vor allem als robuster Offroader eingesetzt werden kann. Die Studie Vision dürfte diesem Modell am nächsten kommen.

Neues und Bekanntes

Für einen Discovery kommt die Studie in jedem Fall recht knackig proportioniert daher und fällt zum Beispiel der Karosserieüberhang vorne recht kurz aus. Angesichts der gewaltigen Riesenräder könnte man die Disco-Vision auf den ersten Blick für einen eher kompakten Geländewagen halten, doch seine Außenabmessungen sollen üppig sein. In der Seitenansicht fällt dann auch der große Karosserieüberhang hinten auf, der Garant für das beim Discovery traditionell große Platzangebot sein wird. Und wie seine Vorgänger, verfügt der neue Disco über eine Stufe im Dach und eine in Wagenfarbe lackierte C-Säule.

Der Vorteil des wuchtigen Hecks: Expeditionsfreudige Automobilisten können hier weiterhin viel Outdoor-Equipment mitnehmen oder alternativ bis zu sieben Fahrgäste. Die haben dank fehlender B-Säulen und den hinten angeschlagenen Fondtüren einen recht bequemen Einstieg. In den offenen Türen zeigen sich noch als besondere Finesse herausnehmbare Koffer, die auch als Armauflagen fungieren.

Freizeitnutzen und Luxusflair

Ebenfalls großzügig öffnen kann sich die nunmehr einteilige und voll elektrische Heckklappe, die mit einem erweiterten Nutzungsspektrum erfreut. Zusammen mit einer ausklappbaren Trittstufe und einer klappbaren Sitzbank im Heck bietet sich hier eine sogenannte Event-Plattform, die viele Freizeit-Nutzungsmöglichkeiten bieten soll.

Ansonsten verfügt das Raumkonzept der Studie über sieben recht futuristisch anmutende, fast freischwebend wirkende Einzelsitze mit jeweiliger Schienenführung in Fahrzeugboden, der durch die Abwesenheit eines störenden Kardantunnels angenehm eben ausfällt. Unter anderem dieser Umstand lässt das luftige Interieur sehr aufgeräumt erscheinen.

Display-Landschaft

Aufgeräumt ist vor allem auch das Cockpit, denn hier zündet Land Rover die nächste Stufe der TFT-Bepflasterung. So zeigt bereits heute der große Range statt über ein analoges Kombiinstrument nur noch über ein großes Display die fahrrelevanten Informationen an. Dieses wird im Vision durch ein noch größeres Display in der Mittelkonsole ergänzt. Wie beim Tesla Model S gibt es nur noch ein Touchscreen, über den viele Funktionen gesteuert und angezeigt werden. In der Konsequenz kann weitgehend auf Schalter und Knöpfe verzichtet werden. Einige Funktionen, wie zum Beispiel die des Blinkers, werden zudem über Gestensteuerung aktiviert. Deshalb braucht es auch keinen entsprechenden Lenkstockhebel mehr.

Vieles andere wird via Touchscreen gesteuert. Unter anderem soll man über diesen auch die Sitzkonfiguration verändern können. Auf Wunsch und quasi Knopfdruck verschwinden dann ein oder mehrere der hinteren Sitze und ermöglichen so den Transport von mehr Gepäck. Es gibt auch eine spezielle Limousinen-Konfiguration mit lediglich vier Sitzen, die die Fondgäste mit einem besonders hohen Raumkomfort verwöhnen soll. Die zwei Passagiere der zweiten Reihe können dann in einem zudem mit feinem Leder und Holz wohnlich gestalteten Ambiente sich individuell über große Bildschirme in den Lehnen der Vordersitze ihrem individuellen Medienkonsum hingeben. Feine Ambientebeleuchtung und ein großes transparentes Glasdach, welches sich ebenfalls per Gestensteuerung zusammen mit den Seitenfenstern verdunkeln lässt, schaffen ihrerseits Wohlfühlatmosphäre.

Transparente Motorhaube

Apropos durchsichtig: Die Studie verfügt außerdem über eine durchsichtige Motorhaube. Hier wird ein Bild zweier Kameras vom Boden unterhalb des Motors direkt in die Windschutzscheibe projiziert und ermöglicht dem Fahrer während der Fahrt den Blick unter das Fahrzeug. Dieses soll vor allem bei kniffeligen Kletterpassagen im Gelände helfen. Hierbei hilfreich ist außerdem das Laser Terrain Scanning. Die aus den Nebelscheinwerfern kommenden Infrarot-Laserstrahlen scannen dabei den Untergrund und erzeugen so eine Reliefkarte im großen Display. In Verbindung mit dem Leitsystem All-Terrain-Coach erhält der Fahrzeugführer Vorschläge für den besten Fahrweg.

Laser kommen außerdem bei einem weiterentwickelten Wasserstandsmesser aus. Dieses Wade Aid genannte Feature kann bereits vor dem Kontakt mit der Wasseroberfläche die Wassertiefe ermitteln.

Ebenfalls mit Lasertechnik aufgerüstet ist das Scheinwerferlicht des Disco. Einerseits wird es von Land Rover als besonders leistungsstark und tageslichtähnlich angepriesen. Außerdem bietet es Funktionen wie Objekterkennung und ein automatisch abblendendes Dauerfernlicht. Darüber hinaus können Laser in Fahrzeugumgebung Markierungen, Symbole und Bilder auf den Boden zeichnen.

Ferngesteuerter Disovery

Beliebt ist ein Discovery vor allem auch bei Pferdebesitzern, die ihre lebende Fracht gerne in Hängern transportieren. Als besonderen Clou bietet deshalb die Studie eine Fernbedienungsfunktion, mit der man das Fahrzeug per Fernsteuerung ohne Insassen langsam manövrieren kann, was das Ankoppeln des Hängers erleichtert.

Beim Discovery Vision handelt es sich weniger um einen konkreten Serienausblick als vielmehr um eine Modellstudie, die Ausblick auf einige in der Zukunft mögliche Serientechnologien geben will. Entsprechend gibt es auch noch keine Angaben zu künftigen Antrieben, über die man derzeit nur spekulieren kann. Ziemlich sicher dürfte die nächste Discovery-Generation einen Teil der für den Range verfügbaren Motorenpalette übernehmen. Neben dem konventionellen V6-Diesel-Varianten dürfte dazu auch der Dieselhybrid zählen. Die spannende Frage ist, ob der Discovery reif für einen Vierzylinder-Diesel ist. Angesichts der zu erwartenden deutlich leichteren Konstruktion und der sich verschärfenden CO2-Anforderungen hätte ein solches Aggregat durchaus seine Berechtigung.

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