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Studie: VW Golf Sportsvan – Schluss mit Plus

Steilheck, Van oder Kombi? Der Autokäufer hat die Qual der Wahl. Oder er kauft sich ein Zwischending, wie zum Beispiel den Golf Plus, der Eigenschaften aller drei Segmente vereint und sich wohl deshalb mehr als ordentlich verkaufte.

Logisch, dass VW auf Basis der siebten Golf-Generation einen Nachfolger bringt, erstmalig mit zur IAA als seriennahe Studie und mit der neuen Modellbezeichnung Sportsvan. Einem Van im Namen das Attribut sportlich mit auf dem Weg zum geben, ist eigentlich ein Paradoxon, doch hat VW es im Vergleich zum Vorgänger immerhin geschafft, ein schnittiges, eng anliegendes Blechkleid zu schneidern, welches zwar die Familienzugehörigkeit zum Golf betont, aber auch eine gewisse Eigenständigkeit betont. Neben der optischen Straffung hat VW stärker einen vanartigen Charakter betont und wirkt der Plus-Nachfolger damit mehr wie ein kleiner Sharan und weniger als ein Hochdach-Golfm wie es der Plus war. Neu ist ein kleines Dreiecksfenster in der A-Säule, dort wo sonst der Außenspiegel angebracht war, der nunmehr auf die Türschulter seinen Halt gefunden hat.

Mehr Platz

Der Innenraum hält, was die Außenhaut verspricht: Der Sportsvan hat deutlich mehr Platz als sein Vorgänger, nämlich 585 Liter im Standardkofferraum (mit zweistufig arretierbarem Zwischenboden) und 1.512 Liter bei umgelegter Rückbank. Diese lässt sich übrigens in Längsrichtung um 18 Zentimeter verschieben und die Lehne umlegen, entweder im Verhältnis 40:20:40 oder auch 60:40. Dann soll eine nahezu ebene Ladefläche entstehen und sollen sich hinten problemlos auch Fahrräder einladen lassen. Trotz des besseren Raumangebots ist der Sportsvan im Vergleich des Plus nur um weniger Millimeter auf 4,34 Meter Länge gewachsen und parallel sogar um einige Zentimeter in der Höhe geschrumpft.

Das Cockpit das Sportsvan entspricht weitestgehend der aktuellen Golf-Mode, die sich durch hohe Qualitätsanmutung und eine sehr klare Gliederung auszeichnet. Die vorderen Fahrgäste erfreuen sich weiterhin über einen im Vergleich zum Golf erhöhten Einstieg und eine erhöhte Sitzposition und diverse praktische Ablagen. Darüber hinaus soll der Stauraum-Golf dank edlerer Dekors und Materialien noch ein etwas nobleres Flair als der normale Golf bieten und den Anspruch einer höheren Klasse auch mit einigen Funktionen unterstreichen. So lassen sich die vielfach verstellbaren Vordersitze mit Massagefunktion oder auch ein beheizbares Lenkrad bestellen.

Mehr Helfer

Gewachsen ist auch das Angebot an Assistenzsystemen. So warnt der Blind Spot Sensor nicht nur vor Fahrzeugen, die sich im Toten Winkel befinden, sondern auch beim rückwärts Ausparken vor seitlich hinter dem Wagen herannahende Verkehrsteilnehmer. Droht eine Kollision, aktiviert die Elektronik des Ausparkassistenten automatisch eine Notbremsfunktion. Darüber hinaus werden unter anderem die adaptive Fahrwerksregelung DCC, das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist mit Citynotbremsfunktion, die automatische Distanzregelung ACC und der Spurhalteassistent zur Verfügung stehen. Neu und Teil der Serienausstattung ist zudem die elektronische Differenzialsperre XDS+.

Mit sechs bekannten Motoren (vier Diesel, zwei Benziner) wird der Sportsvan wohl Mitte 2014 mit einem Leistungsspektrum von 85 bis 150 PS antreten. Unter anderem dank Start-Stopp-System neigen alle Aggregate zu deutlich weniger Durst und sollen bis zu 19 Prozent sparsamer als die Vorgängervarianten sein. Alle zur Markteinführung erhältlichen Motorisierungen erfüllen zudem die Euro-6-Abgasnorm. Effizienteste Variante wird der 1.6 TDI BlueMotion mit 110 PS sein, der sich vorrausichtlich mit nur 3,7 Liter Diesel begnügen soll.

Handgefertigtes Einzelstück

Noch ist es ein Weilchen hin mit der Markteinführung, weshalb der Sportsvan auch als Studie deklariert werden und auf der IAA als handgefertigtes Einzelstück antreten musste. Ganz so exklusiv und kostspielig wird die Serienversion nicht werden, deren Preis VW selbstredend noch nicht verrät, der sich aber ziemlich sicher am Vorgänger orientieren und sich also zwischen 19.000 und 20.000 Euro einpendeln dürfte. (mh)

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