München, 11. Mai 2021. Die Pandemie scheint auch diesen Sommer die Urlaubspläne vieler Deutscher durcheinander zu bringen. Als eine relativ sichere Möglichkeit, unbeschadet in die Ferien zu starten, haben sich Wohnmobile oder Caravans herausgestellt. Doch die Lieferzeiten für viele Modelle erstrecken sich durch den Boom teilweise bis ins nächste Jahr. Eine Lösung für viele, die an Freiheit, Fun und Fahren festhalten wollen, ist der Selbstausbau eines Transporters, Busses oder Vans. Unter dem Schlagwort #vanlife kursieren längst tausende Videos auf YouTube und anderen Plattformen, die zeigen, wie man im eigenen Fahrzeug eine Küche und sogar eine Komposttoilette installieren kann. Dass #vanlife auch mit wenig Geld möglich ist, zeigt jetzt eine aktuelle Auswertung von AutoScout24 zu den beliebtesten gebrauchten Vans, Kleinbussen und Transportern. Vor allem Modelle von Volkswagen dominieren, aber auch Mercedes-Benz und Ford schicken Kandidaten ins Rennen.
Mit dem eigenen Van direkt am See, der Küste oder auch am Waldrand übernachten – das ist der Traum vieler, nicht erst seit der Pandemie. Unabhängig von seiner Eignung als Camper, ist der Volkswagen Touran jener Van, der es im AutoScout24-Beliebtheitsranking bis 25.000 Euro derzeit auf Platz eins schafft. Wenngleich der Wolfsburger nicht genügend Platz für den Camping-Trip mit der ganzen Familie bietet – Paare können es sich im ausgebauten Rückraum durchaus gemütlich machen. Durchschnittlich kostet der VW Touran bei AutoScout24 17.995 Euro – und das bei einem Durchschnittsalter von nicht mal fünf Jahren und einem Kilometerstand von im Schnitt rund 80.000 Kilometern. Das Beliebtheitsranking ermittelte der europaweit größte Online-Automarkt auf Basis von getätigten Kaufanfragen.
#vanlife mit Stil und Stern: Sprinter und Vito
Die Plätze zwei und drei in der Hitliste der beliebtesten Vans und Transporter gehen an die Konkurrenz aus Stuttgart: Mit durchschnittlich 21.802 Euro ist der Mercedes-Benz Sprinter zwar das teuerste Fahrzeug unter den Top 10 bis 25.000 Euro. Doch dafür sind der Kreativität der selbstausbauenden Vanlifer keine Grenzen gesetzt: Der Kastenwagen ist in verschiedenen Längen erhältlich, wahlweise auch mit Hochdach, sodass man sogar bequem darin stehen kann. Der Vito auf Platz drei ist im Vergleich deutlich kompakter, eignet sich daher aber auch gut für diejenigen, die ihr Fahrzeug nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltagsverkehr nutzen wollen. Mit 20.904 Euro im Schnitt liegt er in etwa auf dem Niveau des Sprinters.
Wolfsburger Allroundtalente: VW Multivan, Caddy und Sharan
Ebenfalls alltags- und gleichzeitig campertauglich ist der Volkswagen T5 Multivan. Mit 20.801 Euro im Schnitt gehört er gleichwohl zu den teureren Fahrzeugen im Ranking. Dennoch zählt der VW-Bus der fünften Generation mittlerweile zu den Camping-Klassikern, nicht zuletzt, weil er als California-Variante auch ab Werk als ausgebauter Camping-Bus von Volkswagen angeboten wird. Mit zwei weiteren Fahrzeugen platzieren sich die Norddeutschen in der #vanlife-Top-Ten: Mit dem Caddy auf dem sechsten und dem Sharan auf dem achten Platz. Beide Fahrzeuge lassen sich durch ihr Innenraumkonzept leicht zur mobilen Liegewiese umbauen. VW erkannte auch hier den Zeitgeist und bietet den neuen Caddy ebenfalls als freiheitsliebende California-Variante an. Beim Caddy kommen Interessierte mit einem Durchschnittspeis von 16.118 Euro deutlich günstiger weg als beim Sharan, der auf AutoScout24 im Schnitt noch 20.884 Euro kostet. Der Durchschnittspreis sollte allerdings nicht täuschen: Den Sharan gibt es auf AutoScout24 gebraucht bereits für unter 4.000 Euro zu kaufen.
Von Freiheit, Fun, Fahren – und Ford
Günstiger im Durchschnittspreis, aber ebenso kompakt wie Caddy und Sharan, sind Fans des Opel Zafira unterwegs. Der Rüsselsheimer belegt den siebten Platz im Vanlife-Ranking und ist mit 11.038 Euro im Schnitt ein echter Preishammer! Allerdings sind die Zafiras mit acht Jahren im Durchschnitt etwas älter als die letztgenannten Modelle. Ganz anders der Ford S-Max, der mit vier Jahren auf das jüngste Durchschnittsalter unter den beliebtesten Vans kommt. Mit einem Durchschnittspreis von 20.884 Euro gehört er allerdings auch zu den teureren Modellen; hier belegt er den zehnten Platz.
Wer auf Ford steht, aber ein größeres Platzbedürfnis hat, sollte sich den Ford Transit ansehen (Platz 5 im Beliebtheitsranking). In seiner Variante als Kastenwagen bietet er üppig Platz für den Einbau von Bett, Sitzgruppe und Mini-Badezimmer. Hobby-Mobilisten sollten mit einer Anfangsinvestition von durchschnittlich 18.054 Euro für ein im Schnitt fünf Jahre altes Fahrzeug rechnen. Etwas günstiger kommt man dagegen mit dem Fiat Ducato auf Platz neun weg, der auch als Basis für viele professionelle Reisemobil-Ausbauten gilt. Bei AutoScout24 kostet der Italiener durchschnittlich 16.120 Euro, hat dann im Schnitt aber auch schon rund sieben Jahre und 120.000 Kilometer auf dem Buckel.
#vanlife zu Zeiten der Pandemie: Vorab über aktuelle Regelungen informieren
Wie frei ist man in der Pandemie wirklich, wenn man derzeit in Deutschland seinen #vanlife-Traum leben will? Grundsätzlich ist Camping hierzulande nämlich, anders als etwa in Schweden, jenseits der ausgewiesenen Campingplätze nicht erlaubt. Dennoch darf man überall dort, wo es nicht explizit verboten ist, eine Nacht in seinem Fahrzeug übernachten, um die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen. Aufgrund der mancherorts herrschenden Corona-Ausgangssperre gilt es jedoch, sich rechtzeitig vor seinem Camping-Trip nochmals bei den entsprechenden Behörden über die aktuell geltenden Regelungen zu informieren. (Text: af)