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Volkswagen auf Sparkurs - Arteon wird gestrichen

Volkswagen verschreibt sich selbst einen ambitionierten Sparkurs. Die Modell- und Variantenvielfalt wird zusammengestrichen, die Rentabilität soll steigen und so die Weichen für die elektrische Zukunft gestellt werden. Das erste Modell, das dem Rotstift zum Opfer fällt ist dabei der VW Arteon.

Der Volkswagen-Konzern will - oder viel mehr muss - sein aktuelles Pkw-Angebot weiter straffen. Gerade die Kernmarke VW gerät bei der Rentabilität sprichwörtlich unter die Räder, erwirtschaftet zu wenig Geld für die anstehende Transformationen hin zur E-Mobilität. Für Modelle mit geringer Stückzahl ist da fortan kein Platz mehr, wie VW-Markenchef Thomas Schäfer bei der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie "Accelerate Forward - Road to 6.5" erklärt hat. Explizit zur Streichung freigegeben wurde der Arteon Shooting Brake. Die Coupé-Limousine ist, ähnlich wie die Stufenheckversion des Passat, ohnehin schon seit längerem aus dem Programm entfallen.

CEO Blume deckt sich großzügig mit VW-Aktien ein

Schäfer will sich stattdessen auf Kernmodelle fokussieren, was die Komplexität reduzieren und das Ergebnis verbessern soll. Innerhalb des gestrafften Modellangebots (auch der VW Touran wird keinen Nachfolger erhalten) ist zudem eine Reduzierung von Varianten geplant. Als Vorbild dient die Elektrolimousine ID.7, für die es 99 Prozent (!) weniger Konfigurationsmöglichkeiten gibt als bei einem Golf 7. Darüber hinaus will das Unternehmen die Auslastung der Werke weltweit optimieren, um so die Wirtschaftlichkeit zu steigern und flexibler auf Nachfrage- und Marktschwankungen reagieren zu können.

Die Maßnahmen sind Teile eines großen Sparprogramms, mit dem die Marke ihr Ergebnis bis 2026 um 10 Milliarden Euro verbessern will. Im VW-Vorstand gab man sich bereits optimistisch, dass die Änderungen greifen werden. VW- und Porsche-Vorstandschef Oliver Blume auf jeden Fall erwarb jüngst Volkswagen Aktien im Wert von über 500.000 Euro. Bezahlt aus seinem Privatvermögen.

Auch andere VW-Konzernmarken streichen Modellvarianten zusammen

Aktuell bietet VW 20 unterschiedliche Pkw-Modelle an, die Nutzfahrzeug-Ableger nicht mitgezählt. Wie viele Baureihen davon auf Dauer übrigbleiben sollen, ist nicht bekannt. In den vergangenen Jahren sind schon zahlreiche Modelle wie das Kompakt-Coupé Scirocco, der Van Sharan oder die dreitürigen Ausführungen von Polo und Golf gestrichen worden. Die Zahl der Motorvarianten ist in den einzelnen Modellfamilien ebenfalls gesunken. Mit den angekündigten Sparmaßnahmen ist auch klar, dass zumindest bei den Volumenmarken des VW-Konzerns kaum mehr Platz für Nischen- oder Sondermodelle bleibt.

Neben VW hat auch Audi - indirekt - angekündigt, die Modellvielfalt weiter zu reduzieren. Neben dem ersatzlosen Entfall der Sportmodelle TT und R8 werden auch den Verbrenner-Varianten A4 und A6 (zukünftig A5 und A7) - jeweils als Limousine keine große Zukunft eingeräumt. Beim A5 dürften zudem noch in diesem Jahr der Zweitürer und das Cabriolet entfallen. (Text: tv, hh/sp-x | Bilder: Hersteller)

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