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Volkswagen Tiguan: Erfolgsmodell neu aufgelegt

Jetzt auch mit Plug-in-Hybrid und als scharfe R-Version: Der VW Tiguan, Volkswagens Bestseller, wird nach vier Jahren auf dem Markt kräftig überarbeitet. Innen wie außen soll er sich einer weiter gewachsenen Konkurrenz stellen.

Es ist nicht der Golf oder der Passat. Ein Blick in die Verkaufsstatistik verrät, dass das knapp 4.50 Meter lange SUV mit Namen Tiguan allen Familienmitgliedern im gesamten VW-Konzern davonfährt. Allein im letzten Jahr fand er insgesamt über 911.000 neue Fans, ist in Europa und auch in Deutschland die Nummer 1 unter den Hochbeinern. Im Schnitt rollte 2019 in einem der vier Fabriken in vier Ländern alle 35 Sekunden ein Tiguan vom Band.

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Die Autowelt entwickelt sich weiter, der Tiguan mit ihr

Doch auch Bestseller kommen in die Jahre, vor allem weil sich Antriebe und Fahrzeugelektronik rasend schnell weiterentwickeln. Was beim Start des aktuellen Tiguan vor vier Jahren der letzte Technikschrei war, ist heute in den Augen von Ingenieuren, aber auch aus Sicht vieler Kunden, Schnee von gestern. Eine Überarbeitung musste her.

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Tiguan kommt erstmals als eHybrid

Die Liste der Neuheiten ist dank verfeinerter Technik ellenlang: So steuert eine ausgeklügelte Elektronik den neuen Plug-In-Hybrid mit seiner Kombination aus einem 110 kW/150 PS 1,4-Liter-Benziner und einem Elektromotor mit 85 kW/115 PS, die auch den neuen Golf GTE antreibt (Der neue VW Tiguan eHybrid wird noch nicht zum Kauf angeboten, die Homologation ist noch ausstehend²). Zusammen kommt das Doppelherz auf 180 kW/245 PS. Dank mitdenkendem Navigationssystem kann die rein elektrische Reichweite von rund 50 Kilometern klug verteilt werden. Liegt das eingegebene Ziel zum Beispiel in einer künftigen abgasfreien Zone, regelt der Bordrechner das Wechselspiel der beiden Antriebe so, dass die letzten Kilometer ohne Zutun des Verbrenners absolviert werden.

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Twindosing senkt die Schadstoffbelastung beim Diesel weiter

Auch der Diesel soll im neuen Tiguan wieder eine Zukunft haben. Der zunächst verfügbare 110 kW/150 PS 2,0 TDI-Motor wird nun durch das „Twindosing“ genannte System von Schadstoffen weitgehend befreit (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,1-4,9 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 135-129 g/km²). Dabei kommt ein zweiter Katalysator im Unterboden zum Einsatz. Er kümmert sich um die entstehenden Stickoxide, die sein näher am Motor montierter „Kollege“ durchgelassen hat und wandelt sie in Wasser und harmlosen Stockstoff um. In Summe soll das Twindosing-System im neuen Tiguan mit Dieselmotor die Stickoxide um bis zu 85 Prozent reduzieren.

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Neues Top-Modell: VW Tiguan R

Das neue Spitzenmodell der Tiguan-Familie setzt dagegen mehr auf Fahrleistung, statt auf pure Verbrauchsreduktion. Der VW Tiguan R erhält den gleichen 235 kW/320 PS starken 2,0-Liter-TSI-Motor, der auch den ebenfalls neuen Arteon R antreiben wird (Der neue VW Tiguan R und VW Arteon R werden noch nicht zum Kauf angeboten, die Homologation ist noch ausstehend²). Serienmäßig verteilt der Turbobenziner seine Kraft über ein 7-Gang-DSG an den 4Motion-Allradantrieb.

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4Motion wird agiler

Wenn beim bisherigen 4Motion die Vorderräder nicht mehr genügend Haftung hatten, schickte das Differential die Kraft auf die beiden Hinterräder jeweils zur Hälfte. Das neue elektronisch gesteuerte System kann das je nach Bedarf. Im Extremfall wird das kurvenäußere Rad mit bis zu 100 Prozent der Leistung versorgt. Die Folge für den Fahrer: Höhere Kurvengeschwindigkeit, sicheres Herausbeschleunigen und weniger Lenkarbeit. Der Bordrechner registriert dabei durch Sensoren den Lenkwinkel, Gaspedalstellung, die Querbeschleunigung und das Tempo.

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Alles neu im Innenraum

Die digitale Revolution im Innenraum übernimmt wie beim neuen Golf auch im Tiguan das Kommando. Neue Steuerung von Heizung und Klima über Regler mit Berührungsflächen (Touch-Module), die auf Druck oder auf Wischgesten reagieren. Ähnliche Flächen sind auch in Griffnähe am Lenkrad. Das Infotainment-System MIB3 verbessert die Vernetzung mit dem Internet, hat eine eigene SIM-Karte und ist damit wie der neue Golf immer online. Zahlreiche Dienste wie Apple CarPlay oder Android Auto funktionieren jetzt, ohne dass das Smartphone per Kabel verbunden sein muss.

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Travel-Assist sorgt für mehr Sicherheit

Neues auch bei den Assistenzsystemen: Das „Travel-Assist“ übernimmt zwischen 0 und 210 km/h das Lenken, Beschleunigen und Bremsen des Tiguan, arbeitet dabei mit Abstandsradar und Spurhalteassistent zusammen. Der Fahrer muss aber die Hände am Lenkrad lassen. Der Tempomat mit seinen Radaraugen nutzt jetzt auch die Kamera und die Daten des Navis, um Temposchilder, Kreisverkehr, Kreuzungen oder Ortseinfahrten einzubeziehen. Serienmäßig registriert der Notbremsassistent nunmehr Fußgänger, die offenbar gleich die Straße überqueren wollen.

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Tiguan jetzt auch mit Matrix-LED-Licht

Gegen Aufpreis versorgt der neue Tiguan seine Scheinwerferaugen auch mit dem derzeit besten Licht, das aus Touareg, Passat oder Golf bekannt ist. Das Matrix-System erhellt die Straße aus je 24 LED, wobei auch hier die Elektronik das Kommando hat. Der Fahrer kann immer mit Fernlicht unterwegs sein. Entgegenkommende Autos oder andere Lichtquellen werden durch gezieltes Dimmen der einzelnen LED-Leuchten vor Blendung geschützt. Logisch, dass auch die hinteren Blinker jetzt optisch in die Richtung „wischen“, in die der Fahrer gleich abbiegen will.

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Marktstart und Preise

Noch gibt VW weder das komplette Motorenangebot noch Preisangaben bekannt. Fest steht aber, dass es wieder Versionen mit Front- oder Allradantrieb geben wird. Vermutlich werden zum Start im Herbst zwei Benziner mit verschiedenen Leistungsstufen verfügbar sein. Hinzu kommen verschiedene Leistungsstufen des Zweiliter-Diesels. Tiguan eHybrid und Tiguan R könnten dann einige Zeit später folgen. Zuletzt startete der Tiguan ab etwa 31.000 Euro. (Text: tv, pm/sp-x | Bilder: Hersteller)

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