Zunächst stehen zwei Allradvarianten des Volvo EX90 zur Wahl (Stromverbrauch kombiniert: 21,1-20,9 kWh/100 km; elektrische Reichweite: 580-585 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km)²: Das Basismodell leistet 300 kW/408 PS und damit weniger als das nahezu baugleiche Schwestermodell Polestar 3. Die Top-Variante wiederum fährt auf Augenhöhe zur Performance-Tochter vor und kommt auf kurzzeitig abrufbare 380 kW/517 PS sowie 910 Nm Drehmoment. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h soll in gut fünf Sekunden gelingen, elektronisch abgeregelt wird hingegen schon bei Tempo 180.
111 kWh-Akku mit lediglich 400V-Technik
Der Energievorrat wird in einer mehr oder minder gewöhnlichen 111 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie mitgeführt, die auch für bidirektionales Laden geeignet ist, allerdings nur mit 400, statt mit 800V-Technik (Hyundai Ioniq, Porsche Taycan etc.) auskommen muss. Zu den weiteren technischen Besonderheiten des 5,04 Meter langen und 1,96 Meter breiten Schweden zählt ein später im Jahr verfügbarer Lidar-Sensor mit NVIDIA-Technik, der die Leistung der Assistenzsysteme verbessern und mittelfristig auch hochautomatisiertes Fahren ermöglichen soll.
Beim Infotainment setzt Volvo wie bisher auf Googles Android-Automotive-Software, die auf der aktuellen Snapdragon-Plattform von Qualcomm läuft, was wiederum blitzschnelle Rechenoperationen und fotorealistische Grafik-Darstellungen (hier half auch der Spielehersteller Epic Games) erlauben soll. Eine erste Sitzprobe im Polestar 3, der das gleiche System nutzt, zeigte bereits, dass sowohl die Displayschärfe als auch die Bediengeschwindigkeit durchaus großes Potenzial haben.
Nachhaltiger Innenraum, deutlich teurer als der XC90
Passend zum reinen Elektroantrieb und einem hohen Recyclinganteil beim eingesetzten Stahl und Aluminium setzt die Tochtergesellschaft der chinesischen Geely-Holding auch im Innenraum auf Nachhaltigkeit. Unter anderem kommen Kunstleder aus Vinyl, PET-Flaschen, Weinkorken, recyceltes Metall sowie wieder verwerteter Kunststoff zum Einsatz.
Preislich gibt sich Volvo selbstbewusst. Das 408 PS starke Basismodell des EX90 startet in Deutschland bei 105.550 Euro, die 517 PS starke Performance-Variante bringt es auf mindestens 110.650 Euro. Damit ist der EX90 nicht nur entscheidend teurer als der Polestar 3 ab 89.900 Euro, sondern auch deutlich kostspieliger als der bisherige XC90, der als Mild-Hybrid zu mindestens 77.400 Euro in der Preisliste steht. Der Verbrenner-XC90 wird vorerst parallel im Angebot bleiben.
Der Produktionsstart in den USA erfolgt Mitte 2023, später kommen die Fahrzeuge auch aus einem Geely-Werk in China. Mit ersten Auslieferungen ist global gegen Ende des kommenden Jahres zu rechnen. (Text: tv, hh/sp-x | Bilder: Hersteller)