Es war abzusehen, nachdem das A3 Cabriolet mit neuem Gesicht auf den Markt kommt, dass noch dieses Jahr auch die geschlossenen Varianten Neuerungen erfahren werden. A3 sowie A3 Sportback kommen im Sommer 2008 überarbeitet. Für den Zweitürer ist das nach dem „Einbau“ des Singleframe-Kühlergrills und später dem Wechsel zu neuen hinteren Kopfstützen und einem leicht aufgewerteten Interieur bereits das dritte Facelift.
Sichelförmig
Neben dem erneuerten A3 wirkt das „alte“ jedoch keineswegs unmodern. Auffälligstes Unterscheidungsmerkmal sind die neu gestalteten Scheinwerfer. Sie besitzen, vorausgesetzt man hat das 870 Euro teure Bi-Xenonlicht gekauft, sieben LED pro Seite. Diese verlaufen, ähnlich wie beim Q5, exakt so wie beim Cabrio, sichelförmig zum Singleframe-Kühlergrill hin. Wer auf Xenon verzichtet, erhält neue Halogen-Scheinwerfer mit eben solchen Tagfahrlichtglühlampen, die sich allerdings im unteren Bereich des Scheinwerfers befinden.
Profilierter
Mit dem Cabriolet teilen sich die geschlossenen A3-Brüder auch die stärker profilierte Motorhaube sowie den neuen, einteiligen Stoßfänger und den dezent veränderten Singleframe. Die angedeuteten Stoßleisten im Frontbereich wichen nun einer weicheren und zugleich dynamischer wirkenden Linienführung. Leicht modifizierte vordere Kotflügel runden das Erscheinungsbild ab.
Die Seitenansicht bleibt nahezu unverändert. Neue, unpraktische Klapptürgriffe und die bekannten großen Spiegel mit LED-Leiste sind die einzigen Veränderungen an der Flanke. Am Heck gibt es beim A3 Rückleuchten mit einer markanteren Nachgrafik sowie eine neue Heckklappe mit Mini-Abrisskante und einem etwas modelliertem Heckstoßfänger. Der Zweitürer wächst aufgrund der neu gestalteten Stoßfänger um 2,5 Zentimeter auf nun 4,24 Meter Gesamtlänge
Der fünf Zentimeter längere Sportback protzt nun mit Rückleuchten in LED-Lichtleittechnik, die schon das Cabriolet besitzt. Neue Felgendesigns sollen den Neuheitenwert steigern.
Dezent
Der Innenraum hat dezente Veränderungen über sich ergehen lassen müssen. So sind die augenfälligsten Merkmale die Neugestaltung der Klimaautomatik, ein wenig Alu-Optik an Lüfterdüsen und Lichtschalter sowie an der Mittelkonsole. Eine Schaltempfehlung haben nun alle Modelle mit FIS – Bordcomputer, der bei den Ausstattungslinien Ambiente und Ambition serienmäßig vorhanden ist. Die Anzeige ist nun nicht mehr in Rot sondern in Weiß. Neue Sitzbezüge runden das hochwertige Interieur-Gesamtbild ab.
TDIe
Technische Veränderungen erfuhren vor allem die Dieselmotoren. Drei TDI-Triebwerke bietet Audi nach wie vor an. Den Einstieg macht der 1.9 TDI mit 105 PS und Fünfgang-Schaltgetriebe. Gegen 1.750 Euro Extra wird er mit dem empfehlenswerten S-Tronic-DSG geliefert. Wer Wert aufs Sparen legt, kauft sich für 350 Euro mehr die sparsame e-Version. Dieses Spritsparmodell soll mit 4,5 Litern Diesel 100 Kilometer weit fahren können und damit 0,2 Liter weniger benötigen, als das Normalmodell. Verantwortlich dafür ist vor allem die längere Übersetzung der Gänge drei, vier und fünf.
Common-Rail
Komplett neu im A3 sind hingegen die beiden 2.0TDIs. Sie bieten nun endlich auch die moderne und ruhige Common-Rail-Technik und lösen die betagten – aber sehr sparsamen – Pumpedüse-Triebwerke ab. 140 und 170 PS leisten sie weiterhin und sind auf Wunsch ebenfalls mit dem Sechsgang-DSG kombinierbar. Das 140 PS-Modell läuft nach wie vor 207 km/h Spitze und soll sich 5,1 Liter per 100 Kilometer gönnen. Als DSG-Version nascht er 0,3 Liter mehr.
Als alter Bekannter tritt der V6 Quattro in Aktion. Dieser ist noch immer kein FSI-Direkteinspritzer und leistet nach wie vor 250 PS. Ihn gibt es ausschließlich mit Sechsgang-S-tronic. Den 2.0 TFSI bietet Audi weiterhin mit 200 PS an. Der Kunde hat hier zudem die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb und kann den Fronttriebler mit DSG kombinieren.
Neuerungen gibt es für den altbekannten 1,6-Liter-Saugmotor. Er leistet zwar nach wie vor 102 PS, soll ab Winter erstmals im Konzern mit dem Siebengang-DSG angeboten werden. Das gleiche Getriebe gibt es gegen Aufpreis auch im 125 PS starken 1.4 TFSI und im bekannten 160-PS-Modell 1.8 TFSI. Der 1,4 Liter soll laut Audi eine Höchstgeschwindigkeit von 203 km/h erreichen und als Handschalter im Schnitt nur 5,9 Liter verbrauchen.
Magnetic Ride
Den Allradantrieb Quattro, der im A3 via Haldex-Lamellenkupplung seine Kraft variabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, kann bei den Benzinern ab 1.8 TFSI optional geordert werden (beim 3.2 Serie). Ebenso wie bei den beiden Zweiliter-Common-Rail-Diesel-Modellen.
Als neue Extras bietet Audi nun eine Akustikverglasung an der Frontscheibe an. Diese soll den Geräuschkomfort erhöhen und ist Bestandteil der Ambiente-Ausstattung. Richtig neu, zumindest in diesem Segment, ist das Magnetic Ride Fahrwerk. Das kennt man aus Audis R8 und TT. Hierbei hat der Fahrer via Knopfdruck die Wahl zwischen einem Komfort- und einem Sportmodus. Die spürbaren Veränderungen ergeben sich durch ein spezielles Fluid in den Dämpfern, dessen Viskosität auf elektrische Spannung reagiert.
Endlich einparken
Neues Highlight für Parkmuffel ist der für 790 Euro erhältliche Parkassistent. Dieser erledigt das Einparken längs zur Fahrtrichtung fast selbstständig. Lediglich Gas- und Bremspedal muss der Fahrer bedienen. Wer lieber Herr oder Dame über den Einparkvorgang bleiben möchte, kann sich für 650 Euro die Parkpiepser für vorne und hinten bestellen, für 370 Euro gibt es lediglich welche am Heck.
Unverschämt
Die Preise sind, wie erwartet, hoch. Bei 20.350 Euro beginnt der Einstieg in die Audiwelt. Dafür gibt es den 102 PS starken 1.6er als Basismodell Attraction. Wer dieses Modell mit so sinnvollen Extras wie beheizbare Außenspiegel, Klimaautomatik, Metalliclack, 16-Zoll-Alufelgen, Bordcomputer FIS, Lederlenkrad, Sitzheizung und Geschwindigkeitsregelanlage „aufrüstet“, landet bei 23.955 Euro. Den günstigsten Diesel gibt es ab 23.200 Euro. Den V6 bietet Audi ab 35.300 Euro an; und sogar hier kostet die Klimaautomatik unverschämte 1.425 Euro extra.(mb)