Dieser Zwitter aus Kombi und Coupé ist ein geschrumpfter Bruder des großartigen und doch unverstandenen 5er GTs. Das Verheißungsvolle: BMW kombiniert auch beim 3er elegante Optik mit einem luxuriösen Nutzwert-Innenraum. Optisch ist der 3er GT, dessen Buchstabenkürzel für Grand Turismo steht, ganz klar als Mitglied der 3er-Familie erkennbar, denn der Vorderwagen entspricht optisch weitgehend denen seiner kleineren Baureihen-Brüder. Am Vorderwagen fallen lediglich an den Kotflügeln sichelartige Verzierungen auf, die ein wenig Tempo ins Blechkleid zaubern.
Entscheidender ist jedoch der insgesamt um 200 Millimeter gestrecktere Fahrzeugkörper (4,82 Meter), der auch in der Höhe leicht zugelegt hat. Neben der Gesamtkarosserie wuchs auch der Radstand um immerhin 110 Millimeter auf stolze 2,92 Meter. Insgesamt sorgen diese Größenzuwächse für einen deutlichen Raumgewinn im Innenraum, von dem sowohl die höher positionierten vorderen Insassen als auch die Gäste im loungeartigen Fond profitieren sollen. Auf der Rückbank, die deutlich mehr Bein- und Kopffreiheit bietet, soll der 3er GT Reisekomfort auf Oberklasseniveau bieten.
Mehr Platz als im Touring
Obwohl das Dach zum Heck hin einen coupéartigen Verlauf und eine entsprechend elegante Linie bietet, ist das Platzangebot auch für Gepäck im GT besser als beim 3er Touring. Der Kofferraum des GT hat bereits Platz für 520 Liter Gepäck und lässt sich dieser dank der im Verhältnis 40:20:40 umlegbaren Rückbank in einen 1.600 Liter fassenden Maximal-Stauraum ausbauen.
Darüber hinaus bietet der 3er GT eine Reihe von praktischen und komfortablen Gepäckraumlösungen: So öffnet und schließt die große Heckklappe serienmäßig rein elektrisch auf Knopfdruck. Gegen Aufpreis ist auch ein gestengesteuerter Öffnungsmechanismus bestellbar, bei dem man mit dem Fuß unter der Heckschürze wedeln muss.
Zwei große LED-Lichtleisten sorgen für eine besonders gute Ausleuchtung des Gepäckabteils, während eine zweiteilige Heckablage, Verzurrösen, Multifunktionshaken und ein Unterbodenstaufach die nutzwertorientierte Auslegung des 3er GT abrunden. Praktisch: Legt man die Rückbankmitte nach vorne, lassen sich problemlos Skier einladen und ist dennoch Platz für vier Passagiere.
Aerodynamik-Feinheiten
Damit die Insassen den geräumigen Aufenthalt im 3er GT auch in Ruhe genießen können, wurde, wie schon bei den anderen 3er-Modellen, die Außenhaut in Hinblick auf ihre Stromlinienförmigkeit besonders optimiert. Hier hat BMW mit seinem 2009 eröffneten Aerolab beste Voraussetzungen, an der Reduktion des Luftwiderstands zu frickeln. Im Ergebnis soll der Cw-Wert des 3er GT bei beachtlichen 0,29 liegen, was neben der Ruhe auch noch die Effizienz erhöht.
Als weiteres Aerodynamik-Schmankerl bietet der neue 3er-Ableger einen ausfahrbaren Heckspoiler. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist das Luftleitwerk unsichtbar und wird erst bei höheren Geschwindigkeiten ausgefahren. Damit soll das Fahrzeug vor allem bei schnellen Autobahnritten ein Zugewinn an Ruhe und Stabilität bieten.
Sechs Motoren
Damit man flott reisen kann, bietet BMW eine Reihe ziemlich potenter Motoren für den 3er GT, bei denen es sich durchweg um hinlänglich bekannte Aggregate aus dem 3er-Portfolio handelt. Zur Wahl stehen benzinerseitig der Sechszylinder 335i (306 PS/ 5,4 Sec./ 250 km/h) sowie die beiden Vierzylinder 328i (245 PS/ 6,1 Sec./ 250 km/h) und 320i (184 PS/ 7,9 Sec./ 230 km/h). Alternativ gibt es noch die beiden Dieselvarianten 320d (184 PS/ 7,9 Sec./ 230 km/h) und 318d (143 PS/ 9,6 Sec./ 210 km/h). Serienmäßig sind die Motoren an ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe gekoppelt, optional gibt es ein Achtgang-Automatik, die beim 335i sogar zur Serienausstattung gehört. Die Verbrauchswerte liegen zwischen 4,5 und 8,1 Liter.
Ergänzen wird BMW das Motorenangebot des 3er GT noch 2013 um den 218 PS und 450 Newtonmeter starken 325d. Zusätzlich werden die Münchener ebenfalls noch in diesem Jahr den Allradantrieb xDrive für die Varianten 320i, 328i, 335i und 320d nachreichen.
Teurer als 3er Touring
Weltpremiere feiert der 3er GT auf dem Genfer Autosalon Anfang März 2013, gut drei Monate später ist bereits sein Marktstart. Preislich wird der GT im Vergleich zum 3er Touring rund fünf Prozent teurer. Der Einstieg in die 3er-GT-Welt (318d) kostet 36.150 Euro.