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Vorstellung: BMW 4er Gran Coupé – Der schönste 3er ist ein 4er

3er, Touring, GT, 4er Coupé, Gran Coupé - BMW bringt mehrmals im Jahr neue Karosserievarianten seiner Mittelklasse-Baureihe auf den Markt und tut damit endlich das, was sie in der Oberklasse schon erfolgreich taten. Wir versuchen das BMW 4er Gran Coupé einzuordnen.

Inzwischen ist die Nomenklatur von Coupés (und ihren Ablegern) und Limousinen (und ihren Ablegern) nach 5er und 6er nun auch bei 1er, 2er,3er und 4er bereinigt, jetzt werden bei BMW die Baureihen um weitere Ableger ergänzt. Nachdem die 3er Limousine also den Kombi namens Touring und den Premium-Raumgleiter GT erhielt, folgt nun in der Linie des 4er Coupés nach dem Cabrio das Gran Coupé.

Ausweitung

In der Oberklasse hat man diese Ausweitung des Angebots schon sehr erfolgreich durchexerziert: Nach dem X5 folgte der X6, nach dem 6er das 6er Gran Coupé, der 5er bekam den GT zu Seite gestellt während der X3 bald einen flotten X4 als Bruder begrüßen wird. Doch bevor wir über 8er oder X2 sinnieren oder uns schon einen Z2 oder Z6 herbeiwünschen, gilt die Aufmerksamkeit dem mittelgroßen, eleganten Coupé mit vier Türen, das das sportlich elegante Auftreten des 4er Coupés nach oben hin abrunden soll.

Einordnung

Ein Blick auf die technischen Daten erleichtert die Einordnung. Das 4er Gran Coupé steht auf demselben Radstand wie die übrigen Kollegen in der BMW Mittelklasse, mit Ausnahme des 3er GT. Der basiert auf der dem chinesischen Markt vorbehaltenen 3er-Langversion, ist stolze 20 Zentimeter länger als der Kombi und bietet mit einem um 11 Zentimeter gewachsenen Radstand auch deutlich mehr Innenraum um sich damit als Alternative zu X3 und 5er anzubieten.

Dimensionen

Nicht so das 4er Gran Coupé. Es ist genauso lang (4.638 Millimetern) und breit (1,825 Millimeter) wie das Coupé mit zwei Türen und damit exakt 14 Millimeter länger als der Kombi. Doch die Fondpassagiere freuen sich über eine um 27 Millimeter gewachsene Kopffreiheit während alle Mitreisenden vom 35 Liter größeren Kofferraum profitieren, der fasst jetzt 480 Liter (Kombi 490 Liter, GT 520 Liter).

Ästhetik

Ästhetisch gibt es kaum Abstriche gegenüber der gediegen sportlichen Eleganz des Coupés, im Gegenteil, möchte man meinen. Die Dachlinie ist länger und die Proportionen mit knappen Überhängen und langer Motorhaube dadurch sogar prägnanter, da der Schwerpunkt durch das weiter nach hinten gezogene Dach optisch ebenfalls nach hinten wandert.

Wie es einem Coupé zusteht, wenn es von BMW kommt, erhält das 4er Gran Coupé auch die rahmenlosen Seitenscheiben, nun auch für dei Fondpassagiere. Konstruktionsbedingt können sie zwar nicht das Geräuschniveau im Innenraum senken, doch die Freude beim Einsteigen erhöhen sie nun auch den Fondpassagieren.

Kein Zwischending

Der BMW 4er Gran Coupé platziert sich konzeptionell zwischen 4er Coupé und 3er GT, doch wirkt er weniger pummelig als der 3er, der etwas viel Blech im hinteren Drittel herumschleppt. Und damit empfiehlt er sich durchaus auch als Alternative zum Touring, der unter den 3ern die optisch ausgewogenste Variante darstellt.

Fahrwerksdimensionen (Radstand, Spurweite) und Kinematik entsprechen dem Zweitürer, die Federn und Dämpfer wurden den neuen Gewichtsverhältnissen der viertürigen Karosserie angepasst. Der Agilität und Zielgenauigkeit bei engagierter Kurvenfahrt tragen auch Karosserieverstärkungen und Streben im Vorbau und im Heck Rechnung, schließlich soll auch der neueste 4er mit vorbildlichem Handling auf Coupé-Niveau punkten. Das Gewicht nahm nur maßvoll zu, gegenüber dem klassischen Coupé sind es gerade 60 Kilogramm (420d xDrive Automatik). im Ergebnis soll die Verwindungssteifigkeit der Karosserie auf dem Niveau des Zweitürers liegen.

Motoren

Antriebsseitig rollt das neue BMW 4er Gran Coupé mit einer breiten Palette an Doppelturbomotoren zum Händler. Die Zweiliter-Vierzylinder-Benziner 420i (184 PS) und 428i (245 PS) sowie deren Dieselbrüder 418d und 420d (143 und 184 PS) sind zum Marktstart ebenso erhältlich, wie das vorläufiges Topmodell 435i mit dem formidablen Reihensechser und 306 PS.

Ebenfalls zum Marktstart im Juni sind Allradversionen erhältlich, zunächst als 428i xDrive und 420d xDrive. Als Standard kommt das bekannte manuelle Sechsgang-Getriebe zum Einsatz, optional gibt es auch die bewährte Achtgangautomatik von ZF, zusätzlich als Sportversion mit Schaltpaddles am Lenkrad.

Im Sommer folgen noch die starken Sechszylinder-Diesel 430d und 435d mit 285 und 313 PS die serienmässig die Achtgang-Automatik haben, den 435d alternativ auch mit 4x4-Antrieb (435d xDrive). Zeitgleich werden dann auch die Top- und Einstiegsbenziner 435i und 420 als xDrive-Modelle zu haben sein.

Effizienz

Neben den BMW-typischen EfficientDynamics-Maßnahmen (Bremsenergie-Rückgewinnung, bedarfsgerecht zuschaltende Kühlaggregate) gibt es mit dem Achtgang-Automaten auch eine Segel-Funktion, die den Antriebsstrang abkoppelt und zwischen Tempo 50 und 160 zusätzlich Treibstoff sparen soll wenn der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt. In Verbindung mit dem Top-Navisystem Professional regelt das Auto dann die Spritsparstrategie in Abhängigkeit der zu befahrenden Strecke und nimmt Geländeverlauf, Tempolimits, Kurven, Ortseinfahrten und so weiter in seine Berechnungen mit auf.

Dem Fahrer ans Herz gelegt sei schon an dieser Stelle das in die Automatikversionen eingebaute Fahrprogramm Eco-Pro, das die Drehmomentfülle der Motoren zu nutzen weiß, entsprechend früh hochschaltet und so entspanntes Cruisen zum Genuß macht.

Assistenz

Auch Sicherheitstechnisch gibt man sich keine Blöße und langt ins übervolle BMW-Regal der Assistenzsysteme: Head-Up Display, Stauinformation in Echtzeit, Kollisionswarner, Stopp-and-Go-Funktion des Abstandstempomaten im Stau, Spurassistent, Tempolimit-Anzeige, blendfreier Fernlichtassistent mit Voll-LED Scheinwerfern, Parkassistent und nicht zuletzt eine umfassende  Smartphone-Integration seien hier genannt. Man mag sich verwundert die Augen reiben, wie viel Potenzial in der 3er-Reihe steckt. Reichten vor wenigen Generationen klassischerweise Limousine, Coupé, Cabrio, Kombi und M, gesellen sich nun lange Radstände und viertürige Coupés dazu. Doch es gibt tatsächlich noch eine Lücke, die Mercedes darüber und darunter schon geschlossen hat beziehungsweise bald schließt: Den Shooting Brake.

In seinem Gesamtkonzept kann das neue BMW 4er Gran Coupé jedoch schon jetzt als der gelungenste Dreier bezeichnet werden. Er verbindet die elegante Dynamik des Coupés mit einem Innenraum für vier (4+1, wie BMW gerne ergänzen würde), einem Kofferraum, der fast auf dem Niveau des Kombis liegt und das neue Coupé ist auch noch stimmiger als dieser bisher schönste Dreier. Dazu gesellen sich schöne rahmenlose Scheiben und eine (Skoda hat schließlich auch gute Ideen) große Heckklappe, die den Kofferraum tatsächlich auch gut nutzen lässt.

Antriebsseitig hat BMW schon immer einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz von Audi und Mercedes gehabt: Heckantrieb in Verbindung mit effizienten wie leistungsstarken Motoren, ganz zu schweigen vom trotz Doppelturbo immer noch betörenden Reihensechzylinder und einem Allradantrieb der schlichtweg das Maß der Dinge in Sachen Agilität, Komfort  und Traktion ist.

Die Preise enstprechen denen des zweitürigen Coupés. So wird das 4er Gran Coupé bei 35.750 starten (420i), der 435i mit Automatik steht mit knapp 50.000 Euro in der Liste.

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