Beim Ford Kuga, der Ende nächsten Jahres nach just dieser Zeitspanne von der Bühne geschoben wird, liegen die Dinge anders. Immerhin behauptet sich der kompakte SUV hinter dem Volkswagen Tiguan in seinem Segment an zweiter Stelle. Seit dem Jahr 2008 wurden insgesamt 355.000 Exemplare abgesetzt. "Eigentlich hätten wir dem Kuga jetzt einen gründlichen Facelift verpassen müssen", erklärt Gunnar Herrmann, bei Ford für die Modelle des C-Segments verantwortlich. Stattdessen kommt die Wachablösung, was sich mit der von Ford-Chef Mulally definierten neuen Ausrichtung "One Ford" erklärt.
Einer für alle
Die beiden SUV Kuga in Europa und Escape in den USA teilen sich die neue Plattform C1 für die Kompaktklasse. Diese löst die vor Jahren für Ford- Mazda- und Volvo-Modelle entwickelte C-Segment-Plattform ab. Das amerikanische Modell feiert dieser Tage auf der Los Angeles Motorshow seine Premiere, der optisch identische Kuga geht gegen Ende des kommenden Jahres in Produktion. Die Markteinführung des neuen kompakten SUV ist für Anfang 2013 geplant.
Die Entwickler legten den Schwerpunkt vor allem auf eine effektivere Dämmung der Fahrgeräusche, eine neue Motorlagerung und eine präzisere Lenkung, die nicht nur die Komfortwerte steigert, sondern gleichzeitig auch zur Verbrauchsreduzierung beiträgt.
Selbstbewusster
Beim Kuga der zweiten Generation verbessert sich dank der um gut sieben Zentimeter auf knapp über 4,50 Meter gewachsenen Karosserie das Ladevolumen im Heck, das bisher mit 410 Litern etwas klein geraten war. Obwohl der Radstand unverändert blieb, profitieren auch die Passagiere im Fond von den neuen Größenverhältnissen und werden auch dank der verstellbaren Rücksitzlehne bessere Platzverhältnisse genießen können. Als Option bietet der Kuga nun auch eine sich von selbst öffnenden Hecklappe. Es genügt, den Fuß unter der Stoßstange zu bewegen, um ihre Sensoren zu aktivieren.
Optisch orientiert sich der neue Kuga an der im Januar 2011 in Detroit gezeigten Studie Vertrek und ist wesentlich selbstbewusster geworden. Allerdings verlangt die Ausrichtung "One Ford" auf beiden Seiten des Atlantiks eine gewisse Kompromissbereitschaft bei den Kunden.
Drei Tonnen Anhängelast
Die europäischen Kuga-Liebhaber werden sich mit den gewachsenen Abmessungen arrangieren müssen – war doch gerade das Kompakte bei ihnen ein entscheidender Kaufgrund. Noch mehr schlucken werden allerdings die amerikanischen Kunden, für die sich das Design radikal ändert. Aus dem eher langweilig gezeichneten Escape wurde mit der neuen Generation ein echter Hingucker. Fragt sich nur, ob man das im Mittleren Westen auch so sieht. Dort wird man sich wahrscheinlich noch mehr als in Europa über die gut drei Tonnen Anhängerlast des Allradlers freuen.
Als Basisantrieb dient in Europa ein 1,6-Liter-Diesel mit 115 PS. Der Zweiliter-Diesel leistet 143 PS beziehungsweise 163 PS. Die Benzinfraktion übernimmt ein 1,6-Liter mit 150 PS beziehungsweise 182 PS. Was der Kuga, wenn er 2013 auf den Markt kommt kosten wird, verrät Ford heute noch nicht. Die aktuelle Generation gibt es für rund 27.000 Euro und auch die Neuauflage wird unter der 30.000-Euro-Marke bleiben. (mg/sp-x)