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Vorstellung: Mercedes-Benz Multibeam LED Scheinwerfer – Das Beste - auch bei Nacht

Wenn es um die Sicherheit seiner Fahrzeuge geht, gehört Mercedes ganz gewiss zu den besonders umtriebigen Herstellern. Neben den Errungenschaften teilautonomer Sicherheits-Features gehört dieser Tage das Licht zu den wohl wichtigsten Innovations-Schwerpunkten.

Und beim Licht haben die Stuttgarter nun das wohl fortschrittlichste Technikpaket entwickelt: Die Multibeam LED Scheinwerfer, die im September 2014 erstmalig im gelifteten CLS zum Einsatz kommen. LED klingt fast schon nach Gegenwart und weniger nach Zukunft, anders als etwa das derzeit sich in aller Munde befindende Laserlicht von BMW und Audi. Doch Lichtexperten und auch Mercedes scheinen sich sicher, das Laserlicht zwar in gewissen Bereichen Potenzial bietet und den Bayern hier auch ein richtig guter Marketing-Coup gelungen ist, doch wenn es um optimale Sicht bei Nacht und höchstem Sicherheits- und Komfortniveau geht, liegt das größte Potenzial beim adaptiven Dauerfernlicht mit Matrix-LED-Technik.

Nicht neu, aber besser

Adaptives Dauerfernlicht ist nicht neu und mittlerweile auch in der Kompaktklasse verfügbar, wie zum Beispiel beim Golf VII, der optional eine solche Funktionalität mit Xenon-Technik bieten kann. In der Praxis funktioniert das bereits sehr gut, doch Xenon-Licht wird mittelfristig dennoch vom Markt verschwinden. Die Zukunft liegt eindeutig beim LED, und hier hat Mercedes noch einiges in der Pipeline. Dazu später mehr. In jedem Fall können die erstmalig im gelifteten CLS verfügbaren LED-Multibeam-Scheinwerfer überzeugen mit ihrer Funktionalität und ihrem Sicherheitsgewinn.

Im Zentrum der neuen Technik steht eine sogenannte Matrix, die sich aus 24 Hochleistungs-LED pro Scheinwerfer zusammensetzt. Diese 24 LED sind in 255 Stufen dimmbar und lassen sich einzeln in ihrer Lichtintensität steuern, oder sogar ausschalten. Mit geballter Kraft sorgen sie für ein breites Licht von angenehmer Farbe und Helligkeit. Auf einer kurzen nächtlichen Demonstrationsfahrt nahe London sorgt bereits das Abblendlicht für eine gute Sicht. Eindrucksvoller ist allerdings das Fernlicht, welches immerhin 485 Meter weit leuchten kann. Praktisch leuchtet es zwar noch weiter, doch bis 485 Meter Entfernung soll man im Lichtkegel des CLS noch eine Tageszeitpunkt in sonstiger Dunkelheit lesen können.

100 Mal pro Sekunde wird die Lichtverteilung berechnet

Entscheidender ist allerdings die Funktion, einzelne Bereiche im Fernlichtkegel gezielt auszublenden. Hilfreich ist hierbei unter anderem eine auch für andere Funktionen wichtige Kamera zentral am oberen Rand der Windschutzscheibe. Diese Kamera registriert unter anderem Lichter entgegenkommender Fahrzeuge und kann diese dann kontinuierlich im Schatten fahren lassen. Vier Steuergeräte berechnen 100 Mal pro Sekunde die jeweils ideale Lichtverteilung. Praktisch nimmt man als Fahrer des CLS klar einen dunklen Rand um die anderen Verkehrsteilnehmer wahr, während, daneben, davor und auch dahinter beste Fernlicht-Sichtverhältnisse herrschen. Ob der Gegenverkehr geblendet wird? Das konnten wir aus unserer Perspektive zwar nicht selber feststellen, aber ein Lichthupen-Signal haben wir trotz diverser entgegenkommender Fahrzeuge nur einmal bekommen. Diese Warnung schien allerdings von vorbeugender Natur, ohne dass es zu einer faktischen Blendung gekommen ist. Uns selbst haben wir allerdings einige Mal leicht geblendet, nämlich bei großen reflektierenden Verkehrsschildern ist die Eigenblendung ziemlich stark, was auch von den Mercedes-Ingenieuren als noch zu behebendes Problem erkannt wurde.

Der Vorteil der Matrix-Technik liegt dennoch eindeutig auf der Hand: Man kann maximal oft das Fernlicht einsetzen und gleichzeitig kann man selbst dort beste Lichtverhältnisse genießen, wo andere konventionelle Systeme ihr Fernlicht deaktivieren müssen. Das ist eindeutig ein Sicherheitsgewinn; komfortabel ist es außerdem. Jeder kennt die nervige Fernlichtsdisziplin, die ein klassisches Fernlicht vom Fahrer verlangt. Beim Mercedes CLS übernimmt diese lästige Aufgabe die Technik.

Happiger Preis

Und sie kann im Fall der immerhin rund 1.900 Euro teuren Multibeam-Scheinwerfer noch mehr: Noch bevor man beim Abbiegen das Lenkrad betätigt, kennt der Mercedes die Abbiege-Absicht und leuchtet vorausschauend in die Abbiege-Richtung. Sogar nach links und rechts gleichzeitig wird bei der Einfahrt in einen Verkehrskreisel geleuchtet. Auch hier bekommt man dank dreier Zusatzlampen im Scheinwerfer einen besseren Einblick von 30 bis 60 Meter in die Verkehrssituation.

Schließlich bieten die neuen LED-Leuchten beim CLS noch eine Begrüßungsfunktion, in dem die oberen Lichtleiter beim Öffnen des Fahrzeugs mit einem bläulichen Licht eine Art Erwachen signalisieren. Alternativ dienen diese Lichtleiter als schickes Tagfahrlicht und auch als Blinker. Dank des Lichtleiter und dem Matrix-System ist der neue Scheinwerfer übrigens auch designtechnisch ein großer Wurf. 1.900 Euro Aufpreis für das neue LED-Martix-Licht bei einem ohnehin schon teuren Auto wie dem CLS erscheint irgendwie happig. Allerdings kostet ein Xenon-Licht mit ähnlichen Funktionen beim VW Golf sogar noch mehr. Doch bietet die LED-Technik von Mercedes entscheidende Vorteile: Sie kann dank Matrix auf die komplexe Mechanik eines Xenon-Pendants verzichten, bietet die für das menschliche Auge angenehmere Farbtemperatur und schließlich sind die Leuchten mit 10.000 Stunden fünfmal beständiger als Xenon-Leuchten.

Doch jetzt könnte man noch einwerfen, dass ja die Zukunft das Laserlicht sei, was zumindest BMW und Audi dieser Tage suggerieren. Das sieht man bei Mercedes allerdings skeptisch und räumt man dem Laserlicht höchstens für spezielle Anwendungsbereiche Chancen ein. Beim Abblend- und Fernlicht gehört hingegen LED die Zukunft. Die hat Mercedes bereits im Rahmen der Fahrvorstellung des CLS gezeigt: Ein besonders kompakter Matrix-Scheinwerfer mit 82 LED-Einheiten. Diese noch aufwändigere Technik ermöglicht eine deutlich höhere Auflösung und sogar die Möglichkeit, Schrift zu projizieren: Bei einer Vorführung haben wir das etwas grob gerasterte Wort „Light“ an der Wand lesen können. Dieses Licht kommt, sagt Mercedes. Wann und in welchem Modell, wird allerdings noch nicht verraten.

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