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Vorstellung: Mercedes G-Klasse – G wie Gelddrucken

Seit Sage und Schreibe 33 Jahren baut Mercedes-Benz seinen Ur-Geländewagen; die G-Klasse ist inzwischen vielfach abbezahlt und für die Stuttgarter mittlerweile die Lizenz zum Gelddrucken. Auf der Auto China in Peking (27. April bis 2.

Mai) zeigt Daimler das x-te Facelift des Offroad-Dinos – und gleichzeitig sein teuerstes Modell. Ein, zwei Facelifts oder Modellpflegen, wie sie beim Daimler sagen, sind üblich, ehe ein Generationenwechsel ansteht; so war es zum Beispiel jüngst beim GL, der auf der Auto Show im New York debütierte. Bei dessen Urahn hingegen, der G-Klasse, zählt man die Mopfs schon gar nicht mehr; seit 1979 wird das Urgestein äußerlich weitestgehend unverändert bei Magna-Steyr in Graz gefertigt und regelmäßig nur dezent aufgefrischt. Auch die neueste Überarbeitung der intern W463 genannten Baureihe gibt sich nur durch wenige Details zu erkennen.

Tagfahrlicht und neue Spiegel

Neu sind das obligatorische LED-Tagfahrlicht, das als waagrechter Streifen unter den runden Hauptscheinwerfern platziert wurde und neue Außenspiegel. Das war‘s, außer man greift zu einer AMG-Version, die zusätzlich neue Stoßfänger, einen neuen Kühlergrill und erstmals 20-Zoll-Räder erhält.

Deutlich renovierter, wenn auch nicht grundsaniert, zeigt sich die G-Klasse im Innenraum. Armaturenbrett und Mittelkonsole sind auf dem neuesten Stand, zwischen den in tiefen Röhren liegenden Tacho- und Drehzahlmesser-Uhren gibt es nun sogar ein Farbdisplay für die Multifunktionsanzeige. Serienmäßig ist das Comand Online System mit großem Bildschirm an Bord, inklusive DVD-Wechsler, Internetzugang und Sprachsteuerung.

Ausstatten lässt sich einer der geländegängigsten Wagen der Welt nun auch mit Komfort- und Sicherheitsextras wie dem Abstandstempomat, einem Tot-Winkel-Assistenten oder einer Einparkhilfe mit Rückfahrkamera. Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP wurde im Zuge der Überarbeitung um eine Anhängerstabilisierung und eine Berganfahrhilfe erweitert.

Ein Diesel, ein Benziner...

An den beiden "zivilen" Motorisierungen hat sich nichts geändert, weiterhin gibt es die stets allradgetriebene G-Klasse als 350 BlueTec mit einem 211 PS starken V6-Diesel. Er stellt seine 540 Newtonmeter bereits bei 1.600 Umdrehungen zur Verfügung und stößt dank Harnstoffeinspritzung (AdBlue) besonders wenig Stickoxide aus. Den Selbstzünder gibt es zukünftig ausschließlich mit langem Radstand.

Ebenfalls als Station-Wagen lang, aber auch als Cabrio mit 45 Zentimeter weniger Radstand (2.400 Millimeter), gibt es die Benzin-Variante. Der G 500 schöpft seine Kraft aus acht Zylindern und entwickelt wie bisher 388 PS und 530 Newtonmeter Drehmoment. Gekoppelt ist der 5,5 Liter große Motor - wie auch der Diesel - an die neueste Sieben-Gang-Automatik 7G-Tronic-Plus. Ob der Gelände-Dino demnächst auch in den Genuss des neuen, stärkeren 4,6-Liter-Doppelturbo-V8 kommt, ist bisher noch nicht bekannt.  

...und zwei AMG-Versionen

Neben den beiden Standard-Aggregaten bietet Daimlers Haustuner AMG zukünftig gleich zwei Varianten des G-Modells an. Der 507 PS starke G 55 AMG wird durch den G 63 AMG ersetzt. Der wird, anders als es die Typenbezeichnung vermuten lässt, von AMGs neuem V8-BiTurbo mit fünfeinhalb Liter Hubraum angetrieben, der es auf stattliche 544 PS und 760 Newtonmeter bringt - und serienmäßig mit einer Stopp-Start-Automatik ausgestattet ist.

Noch stärker ist der neueste Wurf Daimlers Affalterbacher Edelschmiede: der G 65 AMG. Zwar ist das Aggregat durchaus schon recht betagt, doch kommt der doppelt aufgeladene Zwölfzylinder zum ersten Mal im Geländewagen-Oldtimer zum Einsatz; und entbehrt freilich da erst recht jeglicher Vernunft. Denn mit 612 PS und 1.000 Newtonmeter Drehmoment wird wohl niemand mehr ins Geländefahren - auch wenn der G selbst in dieser Ausführung mit drei elektrisch zuschaltbaren 100-Prozent-Sperren, Leiterrahmen und Starrachsen die allerbesten Voraussetzungen dafür mitbringt.

Teuerster Benz

Abgesehen davon, dass der V12 der stärkste Serien-Offroader der Welt ist, beansprucht der überkandidelte Geländewagen noch einen weiteren Titel für sich. Denn nicht etwa die S-Klasse oder das Luxuscoupé CL ist das teuerste Pferd im Daimler-Stall, sondern eben jener G 65 AMG: er kostet satte 264.180 Euro und damit fast 35.000 Euro mehr, als der mit dem gleichen Motor ausgerüstete CL 65 AMG.

Doch selbst die Basis-G-Klasse ist weit davon entfernt, ein Schnäppchen zu sein. 85.311 Euro kostet der G 350 BlueTec, für den G 500 werden 99.948 Euro fällig; dessen Cabrio-Version kostet 1.000 Euro mehr. Und für den V8 von AMG müssen 137.504 Euro bezahlt werden. Verfügbar ist der überarbeitete Geländewagen ab Juni 2012.

Es geht auch günstiger

Doch auch wem die mindestens 85.000 Euro für die G-Klasse zu teuer sind, muss nicht unbedingt auf das Abenteuer-Auto verzichten. Unter dem Namen G-Klasse Professional vertreibt Mercedes-Benz weiterhin eine Arbeitstier-Version des Gelände-Klassiker, die nicht ganz auf dem neuesten Stand der Technik ist (basiert auf der Baureihe W461), dafür aber mit einem 184 PS starken Drei-Liter-V6-Diesel nur 66.759 Euro kostet.

Statt der Komfortschmankerl wie Parksensoren oder Tot-Winkel-Warner finden sich in der Professional-Aufpreisliste Extras wie die begehbare Motorhaube, Steinschlagschutzgitter für Scheinwerfer, ein Kälte-Paket (bis minus 35 Grad, mit Motorblockwärmer) oder eine Schlechtkraftstoff-Variante – letztere sogar aufpreisfrei.

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