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Vorstellung: Porsche 911 Targa – Das schönere Cabrio

Er war das letzte gut gehütete Geheimnis der diesjährigen Auto Show in Detroit. Zwar war bekannt, dass Porsche den 911 Targa mit an den Erie-See bringen wird, doch gesehen hat den Kult-Elfer vor der offiziellen Enthüllung am ersten Pressetag niemand.

Umso größer war die Begeisterung, als das alles verhüllende weiße Tuch endlich viel. In der Tat konnte der weiße Vorhang so gut wie alles verbergen, ist doch die Targa-Silhouette zunächst nicht von der des Coupés zu unterscheiden; etwas, was den Ingenieuren schon beim Cabriolet mit Stoffdach gelungen ist. Der neue Targa reiht sich zwischen Coupé und Cabrio ein, und erscheint gleichzeitig als die beste Wahl. Und er begeistert mit einem äußerst filigranen Dachmechanismus.

Wiederbelebtes Kultdach

Verfügten die letzten beiden Targa-Generationen (993 und 997, beim 996 verzichtete Porsche auf dieses Derivat) im Grunde nur über einen großdimensioniertes Glasschiebedach, knüpft die aktuelle 991er-Ausgabe wieder an die zum Kult gewordene Tradition des herausnehmbaren Dachteils an. Musste dies beim G-Modell und dem 964 allerdings von Hand abgehoben und verstaut werden, übernimmt dies nun die Elektrik. Per Tastendruck öffnet sich die große Glaskuppel über dem Heck und das Dachelement verstaut sich vollautomatisch hinter den Sitzen, ehe der Schneewittchensarg sich wieder schließt.

Was bleibt, ist jede Menge frische Luft über den Köpfen von Fahrer und Beifahrer - die übrigens in einem wohlbekannten Cockpit sitzen - und der markante Bügel auf Höhe der B-Säule, der farblich abgesetzt ist und den Targa-Schriftzug trägt. Sowohl offen als auch geschlossen macht der neue Targa eine überzeugende Figur. Und auf das Kofferraumvolumen hat das Öffnen auch keinen Einfluss, der Gepäckraum ist schließlich beim Elfer sowieso vorne.

Immer mit Allrad

Zu haben ist der technisch eng mit dem Cabrio verwandte Targa ausschließlich mit Allradantrieb und zunächst mit zwei Versionen des bekannten Sechszylinderboxers. In der Basisversion Targa 4 mit 3,4 Liter Hubraum zu 109.338 Euro kann der Fahrer 350 PS abrufen, der Standardsprint dauert mit optionalem PDK und Sportchronopaket 4,8 Sekunden und der Verbrauch liegt bei 8,7 Litern. Als Targa 4S mit 3,8 Liter Brennraum stellt der Porsche 400 PS bereit, das verkürzt die Sprintzeit auf 4,4 Sekunden, während der Spritkonsum auf 9,2 Liter je 100 Kilometer steigt. Aber auch die Höchstgeschwindigkeit legt zu, von 282 auf 296 km/h; der Preis liegt bei 124.000 Euro. Zum Vergleich: Den ersten Targa gab es in den Sechzigern für rund 22.000 D-Mark.

Wie sich das Mehrgewicht der Dachkonstruktion inklusive aufwendigem Schließ- und Öffnungsmechanismus sowie der schweren Glaskuppel auf das Fahrverhalten auswirkt, muss ein erster Test erst noch beweisen, doch macht man wohl keinen Fehler, wenn man den Porsche-Ingenieuren auf Grund der Erfahrungen schon jetzt großes Lob ausspricht. Spätestens ab Mai 2014 werden wir dann mehr wissen, dann nämlich rollt der Glasdach-Elfer endlich zu den Händlern. Ob später noch weitere Motorvarianten folgen, ist derzeit noch offen. Der Allradantrieb allerdings wird immer obligatorisch sein. (mg)

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