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Vorstellung: VW Golf VI GTD – Wiedergutmachung

Es war 1982, als VW der Welt den ersten Sportdiesel in einem Kompaktwagen vorstellte. 1,6 Liter groß und satte 70 PS stark. Generiert wurde die Leistung mittels Turboaufladung. Hinzu kam passenderweise der GTI-Look.

Das Erfolgsrezept versuchten die Wolfsburger bei den nächsten beiden Generationen fortzuführen, merkten aber, dass es nicht zieht und ließen es sterben. Jetzt gibt es wieder einen GTD.
Die optischen Differenzen zum aktuellen GTI sind an der Außenhaut gering. Anstelle der rot lackierten Lamellen im Kühlergrill besitzt der GTD wenig sportlich anmutende Chromzierstäbe. Den stärker konturierten Frontstoßfänger mit vertikal angeordneten Nebelscheinwerfern haben beide. Genauso wie die dezenten,  nicht lackierten Seitenschweller.

Am Heck gibt es deutliche Unterschiede. Und spätestens beim Anblick des GTD dürfte klar sein, warum der GTI die fiesen Schubkarren-Endrohre erhalten hat. Irgendwo muss ein unwiderruflicher Unterschied ja sein. Daher fährt der GTD im Stil des Golf V GTI mit links angebrachter Abgasanlage vor einem her. Weitere Unterschiede sind die 17-Zoll-Seattle-Alufelgen im Zehnspeichen-Look, bereift mit 225/45er-Pneus.

Top-Sportsitze für den GTD

Im Innenraum herrscht wiederum Einigkeit. Das GTI-Gestühl findet sich mit neuem Muster nun auch im GTD, spezielle Schalthebel (Schalter oder DSG) und der schwarze Dachhimmel kennzeichnen stets die sportlichsten VWs. Das Lenkrad ist ebenfalls aus diversen Sportversionen bekannt, lediglich die Nähte des GTD sind in Grau statt in GTI-Rot gehalten. Die Alukappen der Pedalerie verströmen auch im Fußraum etwas Sportfeeling.

Nur 5,3 Liter

Um noch einmal auf den Motor zu kommen: 170-Diesel-PS gab es schon im Golf V. Der Acht-Ventiler wurde schlicht GT (später GT Sport) genannt, besaß außerdem 17-Zoll-Felgen, einen anderen Kühlergrill und eine 15-Millimeter-Tieferlegung. Mit dem vehement nagelnden Pumpe-Düse-TDI hat der Neue GTD jedoch nix mehr zu tun. Jetzt ist Common-Rail-Dieselruhe angesagt. Und, der neue GTD soll dank Elektronik sogar dezenten Sportsound besitzen.

So gewappnet, grummelt der Golf GTD auf etwas mehr als 220 km/h und erledigt den Standardsprint mit Handschaltung (Sechsgang-DSG optional) in 8,1 Sekunden. Daten, die man schon vom alten Pumpe-Düse-Modell kennt. Neu ist jedoch die Verbrauchsangabe. Benötigte der alte GT Sport TDI noch 5,9 Liter Diesel, um 100 Kilometer weit zu kommen, begnügt sich der neue mit nur noch 5,3 Litern.

Vielleicht wichtigster Unterschied zwischen GT Sport und GTD wird aber die Fahrwerksabstimmung sein: Der GTD soll nämlich dem extrem agilen GTI in Sachen Handling kaum nachstehen, was Sportsfreunden nur recht sein dürfte und das Image als Sportdiesel festigen kann. 100 Prozent identisch sind schon mal die Energievernichter in Form der 314-Millimeter-Bremsanlage. Beim GTD ist sie jedoch nicht in Rot lackiert.

Teurer als GTI

26.650 Euro verlangt VW für den Golf GTI. Beim identisch ausgestatteten Diesel-Pendant langen die Wolfsburger richtig hin: 27.475 Euro werden für den Topdiesel im GTI-Trimm fällig. (mb)

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