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Vorstellung: W Motors Lykan Hypersports – Arabesker Werwolf

Nein, exotische Supersportler kommen nicht nur aus Italien oder England, selbst in Gegenden ohne PS-Protzer-Tradition werden manchmal Boliden erdacht und auch gebaut.

Ob Laraki in Marokko, Rimac in Kroatien oder ganz frisch W Motors im Libanon – es gibt immer wieder Wagemutige, die sich auf eigene Faust in der Königsdisziplin des Autobaus versuchen. Jüngstes Beispiel ist ein spektakulärer PS-Kracher aus Karbon mit Porsche-Motor - irrsinnig schnell, extrem exklusiv und ein paar Milliönchen teuer, der in Beirut entstehen soll. Kopf hinter W Motors ist Ralph R. Debbas, ein libanesischer Geschäftsmann, der Automobiltechnik im englischen Coventry studiert hat, also an einer historisch feinen Adresse, wenn es um schnelle Autos geht. Vermutlich hat Herr Debbas im Studium die Idee entwickelt, seinen ganz eigenen Sportwagen zu bauen, keine schnelllebige Massenware, sondern ein langwierig in Handarbeit gefertigtes Auto, das sich nicht dem Diktat der Kostenoptimierung unterwerfen muss.

In dieser Vorgehensweise hat Herr Debbas ein übrigens sehr erfolgreiches Vorbild: Der Argentinier Horacio Pagani, der mit seinem Zonda einen Supersportler nach seinen ganz eigenen Vorstellungen entworfen und gebaut hat. Obwohl preislich in abgehobenen Sphären, hat diese Ausnahmeerscheinung einige begeisterte Abnehmer gefunden und sich Pagani binnen weniger Jahre zu einer wertvollen und vielgeachteten Automarke entwickelt.

Mit Transformer-Optik

Vielleicht könnte W Motors eine ähnliche Karriere anstreben, die ersten Bilder stimmen in jedem Fall hoffnungsvoll. Beim Lycan (eine historische Bezeichnung für Werwolf) handelt es sich zunächst einmal um eine klassisch proportionierte Mittelmotor-Flunder, die allerdings eine eher futuristisch anmutenden Aura umgibt und die mit ihrem kantigen Design am ehesten noch an Modelle von Lamborghini erinnert.

Doch anders als etwa der polnische Lambo-Klon Arrinera Hussarya, darf sich der Lycan Hypersport genannte Renner einer dann doch durchaus eigenständigeren Linie rühmen. Mit seiner grimmigen Tansformer-Optik und seinen nicht alltäglichen Proportionen dürfte er in jedem Fall viel Aufsehen erregen. Wenn man ihn denn überhaupt einmal zu Gesicht bekommen wird, denn mit nur sieben geplanten Fahrzeugen wird ein Lycan, der wohl ausschließlich an arabische Ölscheichs verkauft werden dürfte, sich mit volksnahen Auftritten eher zurückhalten.

Mit Boxer-Herz

Der Lycan soll darüber hinaus mit extremen Fahreigenschaften imponieren, mit denen er sich vor allem für den Rennstreckeneinsatz empfiehlt. Angesichts seiner Optik würde man eigentlich einen V12 im Heck vermuten, doch soll in diesem Fall ein 3,8-Liter-Boxer-Motor mit Porsche-Wurzeln zum Einsatz kommen, dem ein TwinTurbo-Lader zu stolzen 750 PS verhelfen soll. Für die extreme Leistung zeichnet Ruf Automobile verantwortlich, die ein entsprechendes Aggregat im CTR 3 im Einsatz haben. Diese Kraftquelle soll den rund 1,4 Tonnen leichten Vollkarbon-Lycan in 2,8 Sekunden auf 100, respektive 9,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 200 katapultieren und eine Spitzengeschwindigkeit von 385 km/h ermöglichen. Da mutet der Normverbrauch von 13,5 Liter fast bescheiden an.

Neben der Karbon-Karosserie, diamantbesetzen LED-Leuchten und einem Zündschlüssel aus Platin wurde auch der Innenraum mit sehr teuren Edelmaterialien verfeinert. Unter anderem soll der Lederbezug der Sportsitze mit Goldfäden durchwoben sein, während die futuristisch geformten Polster von besonders leichten als auch steifen Karbonschalen gerahmt werden. Darüber hinaus soll der Lycan so praktische wie auch profane Annehmlichkeiten wie ein Navisystem oder eine Klimaautomatik bieten.

Holografische Darstellung

Ein besonderer Höhepunkt sind wiederum die holografisch dargestellten Bedieneinheiten und Instrumente. So wird zum Beispiel die Zehnertastatur des Telefons quasi freischwebend über der Mittelkonsole dargestellt. Auch der Arbeitsplatz des Fahrers, mit viel Sichtkarbon und einem besonders wulstig konturiertem Lenkrad bestückt, verfügt über eine holografische Darstellung fahrrelevanter Informationen im Kombiinstrument.

Extremer Leichtbau, extreme Leistung, abgehobener Luxus und einige zukunftsweisende Techniken – dass ein Lycan ein teures Auto ist, wird nicht überraschen, doch die über drei Millionen US-Dollar lassen selbst einen Pagani als Schnäppchen erscheinen. In den Öl-Emiraten der arabischen Halbinsel gibt es in jedem Fall eine ausreichende Zahl potentieller Kunden, die solche Beträge für ein extrem exklusives Auto gerne investieren, um sich von den Lambos und Ferraris dieser Welt abheben zu können. Auch die auf nur sieben Fahrzeuge limitierte Auflage wird dafür sorgen, dass ein Lycan zu den Exklusivsten der Exklusiven zählen dürfte.

Obendrauf gibt es eine Uhr

Relativieren kann den Preis immerhin eine feine Beigabe: Eine in der Schweiz in der exklusiven Auflage von sieben Exemplaren produzierte Armbanduhr namens Cyrus Klepcys, die allein schon einen Wert von rund 200.000 Euro haben soll, erhält der Käufer eines Lycan obendrauf. Haben kann man das Paket ab September 2013, dann will W Motors mit der Auslieferung des ersten Lycans beginnen.

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