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Vorstellung: Webasto Thermo Top Evo Standheizung – Nur acht Prozent haben’s begriffen

Warm soll`s im Auto sein, und eisfrei die Scheiben, und der Motor soll aufgrund des fehlenden Kaltstarts geschont werden und die Umwelt sowieso. Das sind die Gründe, warum Autobesitzer ihr Fahrzeug mit einer Standheizung ausrüsten.

Die neue Webasto Thermo Top Evo gibt es ab Werk und als Nachrüstlösung. Erstaunlich: Die Nachrüstung bietet manchmal sogar Vorteile.
Standheizungen sind ein alter Hut. Pionier in dieser Technologie ist Webasto, die ihren Hauptsitz in Stockdorf, vor den Toren Münchens haben. Vor rund 75 Jahren entwickelten die Tüftler die erste Standheizung und sind mittlerweile auch einer der führenden Cabrio- und Schiebdach-Produzenten. Vor allem aber für ihre Heizgeräte kennt man sie weltweit und dort sind sie auch Nummer 1.

Kleiner, leichter, sparsamer und dennoch stärker

Derzeit sind lediglich etwa acht Prozent aller Neuwagen in Deutschland mit einer Standheizung ausgerüstet, das Geschäft aber boomt laut Webasto, was sich in stetig wachsenden Absatzzahlen widerspiegelt. Sind Standheizungen in Nord- und Osteuropa fast so alltäglich wie Klimaanlagen, fristen sie in Deutschland noch immer ein Schattendasein. In den USA ist eine Standheizung nahezu unbekannt, und das, obwohl es dort Regionen gibt, die für Vorheizer prädestiniert sind. Die US-Amerikaner lassen (vor allem bei Lkw) nicht selten den Motor bei Standzeiten (Nachtruhe) durchgängig brummen. Eine Standheizung könnte hier deutlich zum Umweltschutz beitragen und den Komfort steigern, da moderne Geräte fast geräuschlos agieren.

Neben den Geräuschen liegt bei der Entwicklung neuer Geräte das Hauptaugenmerk laut Vorstandsmitglied Dr. Joachim Damansky auf Größe, Gewicht und Leistungsfähigkeit. Um diese Ziele zu verfolgen, hat Webasto die Thermo Top Evo entwickelt. Eine Standheizung, die im Vergleich zum Vorgänger Thermo Top Z/C 800 Gramm Gewicht (nun 2,1 Kilogramm wiegt) und rund 30 Prozent der Größe verloren hat und trotzdem das Fahrzeug schneller erwärmt als je zuvor.

Das liegt unter anderem daran, das bei der Thermo Top Evo der Befehl zum Öffnen der Luftklappen in den Fahrzeuginnenraum erst bei einer Wassertemperatur von 55 Grad gegeben wird, früher lag der Schaltpunkt bei 30 Grad. Das bewirkt ein schnelleres Aufheizen des Innenraums bei gleichzeitig verbesserter Energiebilanz. Das schnellere Aufheizen schont wiederum die Fahrzeugbatterie, die bei Unterspannung den Startbefehl zum Heizen gar nicht erst sendet, denn der Motorstart hat stets Vorrang.

Das neue Modell bietet einen Wirkungsgrad von 85 Prozent. Und dabei ist es fast egal, welche Art Brennstoff benutzt wird. Der moderne Kraftstoff bereitet vor allem alten Standheizern hin und wieder Probleme. Zwar ist reines Biodiesel für Standheizungen verboten – er greift Schläuche und andere Bauteile aufgrund seiner Aggressivität an – die Mineralölkonzerne mischen (nach EU-Vorgabe) aber immer höhere Anteile Biodiesel oder Ethanol (bei Benzin) dem Kraftsoff bei. Eine Standheizung muss das klaglos schlucken.

Manche Autohersteller gehen einen eigenen Weg

Einen weiteren Vorteil, den Standheizungsnutzer gerne anführen, ist, neben der Zeitersparnis aufgrund des fehlenden Eiskratzens, der vorgeheizte Motorraum, der (je nach Heizdauer) den Kaltstart sozusagen ad acta legt. Über den Motorkühlkreislauf wird nach dem Aufheizen des Innenraums das warme Wasser durch den Motor geschleust, der Block erwärmt sich und so ist es möglich, dass selbst bei Außentemperaturen von deutlich unter null Grad Celsius der Motor nahe der Betriebstemperatur angelassen werden kann. Dadurch sinken Emissionen und steigt unter Umständen sogar die Motorlebensdauer.

Jedoch ist das Motorwärmen nicht bei allen Fahrzeugherstellern ab Werk vorgesehen. Audi beispielsweise wärmt kurioserweise den Motor nicht mit – zumindest in den deutschen Ausführungen. Somit verzichten die Ingolstädter, wie einige andere Hersteller auch, auf einen elementaren Vorteil der Standheizung. Denn nur wenn der Motor geheizt wird, halten sich Verbrauch, Emissionen und Kundennutzen die Waage. Denn so liegt der Mehrverbrauch einer Standheizung bei einem „Komplettsystem“ bei rund 0,2 Liter pro Heizvorgang. Die Emissionen aber sinken um fünf Prozent (HC und NOx), beziehungsweise der Kohlenmonoxid-Ausstoß sogar um 30 Prozent während der Warmlaufphase.

Die Evo gibt’s in drei Größen

Die neue Webasto Thermo Top Evo gibt es in drei Versionen. Die Thermo Top Evo 4 ist für Kleinst- und Kleinwagen (Hyundai i10, VW Polo), die Evo 5 für Kompakt- und Mittelklasse und die Evo 5+ ist speziell für große SUV und Vans sowie Luxusfahrzeuge bestimmt. Preislich beginnt die Palette bei 733 Euro für die Evo 4 inklusive fahrzeugspezifischem Einbausatz für viele neue Pkw-Modelle. Eine Funkfernbedienung kostet mindestens 300 Euro. Die Evo 5 gibt es ab 967 Euro, die Evo 5+ ab 1.054 Euro. Apropos Fernbedienung. Da gibt es mittlerweile perfekte Lösungen, mit denen man abends die gewünschte Abfahrtzeit einprogrammiert und die dann morgens die Heizung so aktivieren, dass der Wagen beim Starten perfekt vorgewärmt ist – auch das spart Energie.

Die vorkonfigurierten Leitungen und Anschlüsse erleichtern den Einbau für die rund 1.800 freien Händler und etwa 5.000 markengebundenen Autohäuser, die Webasto-Standheizungen in Deutschland nachträglich installieren. So dauert die Nachrüstung im Idealfall vier Stunden, kann sich bei schwierigen Kandidaten aber auch doppelt so lange hinziehen.

Nachrüstung zwar teurer, manchmal aber besser

Alles in allem ist eine Nachrüstung damit teurer als eine ab Werk-Lösung, die für einen Audi A3 1.8 TFSI beispielsweise 1.025 Euro kostet (ohne Fernbedienung). In diesem konkreten Fall erwärmt sie jedoch nur den Innenraum.

Vor dem Kauf einer ab Werk installierten Version lohnt also das Nachfragen beim Händler, um welches System es sich handelt, falls man die Motorvorwärmung als wichtig erachtet. Vorteil einer Lösung ab Werk: Die Fehlerdiagnose läuft über die Diagnosegeräte des Fahrzeug-Herstellers, bei einer Nachrüstlösung muss ein separates Gerät angeschlossen werden.

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