Volkswagens kleiner SUV T-Roc wird bald auch mit einer Stoffmütze zu haben sein. Als Basisaggregat des neuen Cabriolets dient der 1,0 Liter große Dreizylinder-Benziner mit 85 kW/115, ein veritabler Einsteiger mit Sparpotenzial. Wer etwas mehr Punch wünscht, bekommt zunächst den 1,5 Liter großen Vierzylinder in der 110 kW/150 PS-Stufe. Beide Maschinen kombiniert der Hersteller ab Werk mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Für die große Maschine gibt es optional ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DKG). Zum Marktstart fährt das T-Roc Cabrio zunächst ausschließlich mit Frontantrieb vor.
Probesitzen im VW T-Roc Cabrio
Mit einer Außenlänge von 4,27 Metern fällt der Zweitürer rund vier Zentimeter länger aus als die geschlossene Variante mit vier Türen, wodurch sie optisch gestreckt und dadurch harmonisch wirkt. Auch der Radstand wächst um den gleichen Wert, was in diesem Fall nötig ist, um die Technik unterzubringen – die Beinfreiheit im Fond fällt jedenfalls und karosserietypisch eher knapp aus. Ein kurzes Probesitzen beweist aber, dass man zumindest dann recht bequem unterkommt, wenn nicht gerade zwei Sitzriesen mit 1,90 Metern Körperlänge hintereinander Platz nehmen. Und wem das Kofferraumvolumen von 284 Litern nicht reicht, fühle sich durch die optionale Anhängerkupplung getröstet. Damit gewinnt der offenste aller T-Rocs deutlich an Praxistauglichkeit. Dass er rund fünf Zentimeter niedriger ist als das geschlossene SUV, ist dabei vordergründig seiner Eleganz zuträglich.
Schnell arbeitende Verdecktechnik
Das selbstredend vollelektrische Stoffverdeck kann nicht nur optisch überzeugen, sondern ist zugleich von geballter Technik geprägt. Dank Verzicht auf einen Verdeckkasten (die Kapuze selbst bildet im offenen Zustand den Abschluss) können die Passagiere binnen neun Sekunden die Hüllen fallen lassen und das Dach ebenso schnell wieder schließen, falls überraschend Regen aufkommt. Anhalten ist dafür außerdem nicht nötig; der Verdeck-Mechanismus im T-Roc Cabriolet arbeitet bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h.
MIB3 Infotainment im T-Roc Cabrio
Auch innen herrschen moderne Zeiten, denn die Wolfsburger spendieren ihrem offenen T-Roc die neueste Infotainment-Generation MIB3. Damit sind die Systeme im Cabrio eine Spur neuer, als jene, die VW im geschlossenen Pendant anbietet. Der offene T-Roc ist mit Hilfe einer eSIM beispielsweise permanent online und damit in der Lage, bestimmte Dienste und Funktionen „over the air“ zu laden. Und neben dem acht Zoll großen Monitor in der Mittelkonsole gibt es selbstverständlich optional die Möglichkeit, das komplette Kombiinstrument als Anzeigefläche auszuführen, um individuelle Darstellungs-Konfigurationen zu wählen.
Kommt das T-Roc R Cabrio mit 300 PS?
Für alle offenherzigen Dynamiker spannend bleibt die Frage nach der zukünftigen Top-Motorisierung im VW T-Roc Cabrio. Ob der 300 PS starke 2,0 Liter Motor, der auch das geschlossene SUV Modell als R-Variante beflügelt, gleichermaßen bei der Open-Air-Version zum Einsatz kommt, ist noch nicht gesichert. Bei Volkswagen selbst will man von derlei Vorhaben zumindest noch nichts wissen.
Marktstart Anfang 2020
Bleibt abschließend die Erkenntnis, dass die Entscheidung, ein vergleichsweise erschwingliches Cabrio in einem schrumpfenden Markt zu platzieren, als durchaus mutig anzusehen ist. Schließlich haben viele Wettbewerber dieses Feld längst geräumt. Und auch Land Rover scheint nicht am Fortbestehen des Evoque Cabrios interessiert zu sein. Es wäre, zumindest was die Bauform anbelangt, die einzig direkte Konkurrenz gewesen. Zu Preisen schweigt sich Wolfsburg bislang aus. Wir gehen allerdings davon aus, dass das VW T-Roc Cabrio in der Basismotorisierung zwischen 26.000 und 30.000 Euro starten wird. Der Marktstart ist für Anfang 2020 vorgesehen wobei der Golf Cabrio Nachfolger erstmals auf der diesjährigen IAA (12. bis 22. September 2019) in Frankfurt zu sehen sein wird. (Autoren: pb/sp-x, tv | Bilder: Hersteller)