Der Vorhang ist gelüftet und die Koreaner geben den Blick frei auf ihren neuesten SUV-Crossover, den Kia XCeed. Der schnittige Asiate positioniert sich als Gegenspieler zum Volkswagen T-Roc und Ford Puma, weiß aber insgesamt mit einer sehr eigenständigen und wohlproportionieren Formensprache zu gefallen. Die Basis stellt, wie könnte es anders sein, die aktuelle Kia Ceed Familie, die zuletzt um den Shooting Brake ProCeed ergänzt wurde. Größentechnisch rangiert der Crossover nach Angaben von Kia jedoch zwischen Ceed und Sportage. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Der Kia XCeed ist 4,40 Meter lang, 1,83 Meter breit und je nach Bereifung rund 1,50 Meter hoch. Das Kofferraumvolumen beträgt dabei zwischen 426 und maximal 1.378 Liter bei umgelegter Rückbank.
Kia XCeed mit robuster Plankenoptik
Von vorne betrachtet ist der XCeed sofort als Kia zu erkennen, um 48 Millimeter höher kauert dieser nun über dem Asphalt als der normale Kompaktwagen und die wohl auffälligsten Designmerkmale findet man an der Seitenlinie. Robuste Plastikplanken künden von der Abenteuerlust des XCeed, die man aber besser auf befestigten Wegen auslebt. Denn über einen Allradantrieb verfügt der Crossover nicht. Kia betont, dass beinahe die komplette Hülle des XCeed aus Neuteilen besteht – einzig bei den vorderen Türen setzt man auf jene des normalen Kompaktwagens.
Zum deutschen Marktstart am 21. September 2019 stehen maßgeblich bekannte Benzin- und Dieselmotoren zur Verfügung. Bei den Selbstzündern reicht die Leistung von 115 bis 136 PS, die Benziner liefern zwischen 115 und 204 PS. Die Top-Motorisierung im neuen Kia XCeed ist bereits aus dem ProCeed GT bekannt. Alle Aggregate im XCeed verfügen sowohl über eine Turboaufladung, als auch über die aktuelle Abgasnorm Euro 6d-Temp. Im Laufe des kommenden Jahres folgt die Einführung von Mild- und Plug-in-Hybriden.
Mild- und Plug-in-Hybride folgen 2020
Geschaltet wird im Kia XCeed wahlweise per 6-Gang-Schaltgetriebe oder mit einem 7-Gang-DSG. Einzig beim 115 PS Basis-Benziner wird keine Automatik-Version angeboten. Mit Blick in den Innenraum liefern die Koreaner maßgeblich das Interieur der normalen Ceed-Baureihe, unterscheiden sich im Detail aber bei den wählbaren Ausstattungspaketen. Zum Marktstart im September liefert Kia zudem eine Launch Edition des XCeed, die im inneren überwiegend schwarz gehalten und mit gelben Akzenten versehen ist.
Erstmals in einem Kia: Ein 12,3 Zoll großes voll-digitales Kombiinstrument mit einer Auflösung von 1920x720 Pixel. Über allem thront optional ein 10,25 Zoll großer Infotainment-Bildschirm, der als eines der ersten europäischen Kia Modelle über UFO-Connect verfügt. Kia UFO bietet eine weitreichende Fahrzeugvernetzung mit dem eigenen Smartphone und ermöglicht es etwa, Routen vom Handy ins Auto zu laden oder Fahrzeugberichte abzurufen.
Preis und erster Eindruck
Zu Preisen in Deutschland macht Kia bisher keine Angaben. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich die Koreaner recht nah am Volkswagen T-Roc orientieren werden. Dieser kostet hierzulande in der Basis etwas mehr als 21.000 Euro. Doch auch Kia bietet ein reichhaltiges Angebot an Ausstattungsoptionen, sodass es beim Einstandspreis nur selten bleiben wird. Elektrisch verstellbare Sitze, ein Schiebedach oder das JBL Soundsystem treiben den Preis schnell in die Höhe.
Beim ersten Probesitzen konnten wir festhalten, dass der Kia XCeed nicht nur optisch, sondern auch haptisch punkten kann. Alles sitzt, passt und macht einen wertigen Eindruck. Toll finden wir auch die Kombination aus dem großen Navi-Bildschirm und dem voll-digitalen Tacho. Weniger gut: Die ausgestellten Fahrzeuge verfügten über recht weiche Sitze. Platz ist dagegen reichlich vorhanden und so vor allem für die erste Reihe. Die Rücksitzbank lässt sich in eine Ebene klappen und die Rundumsicht wirkt alltagstauglich. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber | Weitere Bilder: Hersteller)