Was ist AdBlue und wofür wird es gebraucht?

Inhalt

• Warum brauchen Dieselfahrzeuge AdBlue?
• Gibt es noch Diesel ohne AdBlue?
• AdBlue nachfüllen: So funktioniert es
• Ist AdBlue gefährlich?
• AdBlue in den Dieseltank gefüllt: Was nun?
• Fazit: Ohne geht es nicht

Warum brauchen Dieselfahrzeuge AdBlue?

AdBlue ist der geschützte Handelsname für eine synthetisch hergestellte 32,5 Prozent Harnstofflösung. Diese Flüssigkeit dient zur Verringerung von Schadstoffausstößen bei Dieselfahrzeugen. Die Verwendung von AdBlue ist für dieselbetriebene Autos unumgänglich, da diese sonst den vorgegebenen Grenzwert für Schadstoffe überschreiten. Um den Ausstoß von Stickoxiden zu senken, ist zusätzlich zum AdBlue-Tank ein Katalysator im Auto verbaut. Im Zusammenspiel wandelt sich der Stickstoff zu Wasserdampf um und ist damit bis zu 90 Prozent umweltfreundlicher.

Gibt es noch Diesel ohne AdBlue?

Wer einen Diesel ohne AdBlue-Technologie sucht, der sollte sich am Baujahr des Fahrzeugs orientieren: Autos vor 2015 erfüllen oft die Euro-5-Norm und benötigen meist kein AdBlue. Ab Euro-6 (ab 09/2015) wird AdBlue häufiger eingesetzt, vor allem ab Euro-6d-Temp (ab 09/2017) sind neue Dieselfahrzeuge ohne AdBlue immer seltener am Markt vertreten.

AdBlue nachfüllen: So funktioniert es

Es ist sehr wichtig, die Meldungen des Autos ernst zu nehmen. Das trifft im Besonderen auf den Fall von AdBlue zu. Denn sollte dem Fahrzeug die Harnstoffflüssigkeit ausgehen, lässt sich das Auto nicht mehr starten. Ein regelmäßiges Nachfüllen mit AdBlue ist also essenziell. Dies ist in Werkstätten mit speziellen Betankungsgeräten möglich, lässt sich aber auch leicht zuhause erledigen. Wir zeigen, wie es geht.

Wann solltest du AdBlue nachfüllen?

Dieselfahrzeuge haben einen speziellen AdBlue-Tank mit einem Fassungsvermögen von acht bis 30 Litern, je nach Baujahr. Der AdBlue-Verbrauch entspricht etwa drei bis fünf Prozent des Kraftstoffverbrauchs und erfordert deshalb ein Nachfüllen des Harnstoffs alle 5.000 bis 15.000 Kilometer. Die Autos verfügen aber zusätzlich über ein Füllstand-Kontrollsystem, das ab einem bestimmten Füllstand, meist bei einer Restweite von circa 2.000 Kilometern, zum Nachtanken auffordert und die verbleibenden Kilometer anzeigt.

In der Regel wird AdBlue bei Inspektionen von der Werkstatt nachgetankt. Bei Vielfahrern reicht dies jedoch oft nicht aus, weshalb es wichtig ist, den Warnhinweis nicht zu ignorieren.

Zuhause oder an der Tankstelle: Hier kannst du AdBlue nachfüllen

AdBlue kann an mehreren Orten nachgefüllt werden. Das macht es für Fahrzeughalter leicht, ihre Fahrzeuge entsprechend den Emissionsstandards zu halten. Hier sind die gängigsten Optionen:

1. In einer Werkstatt:

Viele Werkstätten und Autohäuser bieten einen AdBlue-Nachfüllservice an. Diese Option ist besonders vorteilhaft, da das Personal erfahren ist und sicherstellen kann, dass das AdBlue korrekt nachgefüllt wird. Zudem können sie bei der Gelegenheit eine Überprüfung des SCR-Systems und anderer Fahrzeugkomponenten vornehmen.

Für Vielfahrer bieten sich, da sie möglicherweise einen erhöhten Bedarf haben, die nachfolgenden Optionen an:

2. AdBlue-Tankstellen:

Du möchtest AdBlue und Diesel in einem Rutsch nachfüllen? Das Netz von speziellen AdBlue-Zapfsäulen für Autos ist kontinuierlich im Ausbau. Hier gibt es die Möglichkeit, die Harnstoffflüssigkeit wie regulären Kraftstoff einfach nachzutanken. Entsprechende Apps zeigen Dieselfahrern geeignete AdBlue-Tankstellen in der Nähe an.

3. Zuhause nachfüllen:

Keine AdBlue-Tankstelle in der Nähe? Bei einem Online-Händler oder in einem Geschäft für Autozubehör kannst du dir einen AdBlue-Kanister ganz einfach selbst besorgen und eigenhändig nachfüllen. Wie das genau geht, erfährst du in der nachfolgenden Anleitung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: AdBlue selbst nachfüllen

In der Regel befindet sich neben dem regulären Tank ein zweiter Tank, der für die AdBlue-Flüssigkeit gedacht ist. Bei älteren Diesel-Modellen kann es der Fall sein, dass über eine Öffnung im Koffer- oder Motorraum das AdBlue nachzufüllen ist. Dies lässt sich im Zweifelsfall aber in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs nachlesen.

Mit ein wenig Geschick ist das Nachfüllen im Handumdrehen abgeschlossen. Zu Problemen kommt es eher in Hinblick auf die Sauberkeit, da leicht etwas daneben gehen kann. Bei vielen Autos ist der passende Füllschlauch mitgeliefert. Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es online eine große Auswahl an günstigen Füllschläuchen.

Mit dieser Anleitung funktioniert das Nachfüllen wie von selbst:

1. Schau zuerst, wo sich der AdBlue-Tank des Fahrzeugs befindet. Sieh dafür notfalls in der Bedienungsanleitung nach.
2. Schraube dann den Deckel vom Tank und Kanister auf, in dem sich die AdBlue-Flüssigkeit befindet. Das eine Ende wird an der Kanister-Öffnung befestigt, das andere im AdBlue-Tank.
3. Halte nun den Kanister in die Höhe, sodass die Harnstoffflüssigkeit in den entsprechenden Tank läuft.
4. Achte besonders darauf, dass der Tank nicht überläuft, da die Flüssigkeit dem Lack schadet und im schlimmsten Fall in das Autoinnere gelangt, wo es Steuerelemente beschädigt.

Alternativ ist AdBlue in speziellen Flaschen verfügbar, die mit der Öffnung in den Tank zu stecken, festzudrehen und anschließend nach oben zu drücken sind.

Wie viel kostet AdBlue?

Pauschal lässt sich zum Preis keine genaue Angabe machen. Fest steht: Das Nachfüllen an Tankstellen und Werkstätten ist kostengünstig. Hier kostet der Liter zwischen 90 Cent und einem Euro.

In der Regel liegen die Kosten für einen 10-Liter-Kanister AdBlue in Deutschland und anderen europäischen Ländern zwischen etwa 10 Euro und 20 Euro. Dies entspricht einem Preis von etwa einem bis zwei Euro pro Liter. Es gibt auch kleinere oder größere Gebinde, wie 5-Liter-Kanister oder 20-Liter-Kanister, deren Preise entsprechend variieren. Markenprodukte und Kanister mit speziellen Einfüllhilfen können teurer sein als Standardprodukte. Es lohnt sich, Preise zu vergleichen und auf Angebote zu achten, besonders wenn man plant, AdBlue regelmäßig zu kaufen.

Ist AdBlue gefährlich?

AdBlue ist weder brennbar, explosiv noch giftig. Es kann jedoch die Augen, Haut und Atemwege reizen, weshalb Schutzkleidung beim Nachfüllen zu empfehlen ist. Sollte die Lösung dennoch mit der Haut in Kontakt kommen, ist sie mit viel Wasser abzuspülen.

Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass AdBlue nicht in Kontakt mit der Fahrzeugkarosserie oder jeglichen Bauteilen kommt. Der Harnstoff wirkt schädigend auf Lacke, Metalle und elektrische Verbindungen.

AdBlue in den Dieseltank gefüllt: Was nun?

Es ist eher unwahrscheinlich, Diesel in den AdBlue-Tank zu füllen, da der Zapfhahn einen größeren Durchmesser als die Öffnung des AdBlue-Tanks besitzt. Dagegen ist das Befüllen des Dieseltanks mit dem Harnstoff eher möglich. Beim Nachfüllen mit einem Kanister oder Einfüllrohr kann leicht etwas daneben gehen, weshalb größte Vorsicht geboten ist. Die Folgeschäden einer falschen Betankung können sehr kostenintensiv ausfallen.

Sollte das Missgeschick rechtzeitig bemerkt und die Zündung noch nicht betätigt worden sein, reicht eine intensive Säuberung des Tanks meist schon aus. Wurde der Motor jedoch bereits gestartet, kann die AdBlue-Flüssigkeit in das Einspritzsystem gelangen. Durch die korrosive Wirkung des Harnstoffes können teure Schäden auftreten. In diesem Fall sind zusätzlich zur Tankreinigung die Kraftstoffpumpen, Leitungen und Filter zu erneuern.

Zuerst einmal ist nach einer Fehlbetankung die Bedienungsanleitung zu Rate zu ziehen, da es je nach Hersteller und Modell gewisse Empfehlungen bei der Handhabe gibt. Im Ernstfall ist der Besuch einer Werkstatt unumgänglich.

Fazit

AdBlue ist ein wesentlicher Bestandteil in Dieselfahrzeugen, ohne den sich das Auto nicht in Bewegung setzt. Aus diesem Grund ist die Warnmeldung, wenn der Vorrat im Tank zur Neige geht, nicht zu ignorieren. Die Flüssigkeit besteht aus Harnstoff und sorgt dafür, dass das Auto die gesetzlichen Umweltschutzbestimmungen einhält. Das Auffüllen des AdBlue-Tanks erfolgt in Werkstätten und an speziellen Tankstellen oder, mit gewisser Vorsicht, selbst zu Hause.