Wenn dein Auto seinen Glanz verloren hat und der Lack immer matter wird, wird es höchste Zeit für eine richtige Autopolitur. Dabei geht es nicht nur darum, dass dein Auto wieder in seinem alten Glanz erstrahlen soll. Viel mehr sorgst du mit der Politur dafür, dass es wieder vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt wird. Steinschläge, Kratzer und Vogelkot schaden deinem Lack und sorgen für einen Wertverlust. Durch das Polieren beseitigst du zusätzlich kleine Schrammen und beugst so Rost vor. Aber wie ist das möglich?
Du kannst das Polieren als eine sehr feine Form des Abschleifens verstehen: Mit jeder Autopolitur wird eine Lackschicht von 0,1 bis 0,5 Mikrometer abgetragen. Deshalb solltest du dein Fahrzeug auch nur ein- bis maximal zweimal pro Jahr polieren. Dabei kannst du entweder selbst Hand anlegen oder dir maschinelle Unterstützung besorgen. Wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du in diesem Beitrag.
Bevor du überhaupt darüber nachdenken kannst, was du vor dem Polieren alles erledigen musst, solltest du einen Blick in deinen Kalender werfen. Eine Autopolitur gelingt nämlich nicht an jedem beliebigen Tag. Am besten eignet sich der Frühling, da Temperaturen von 18 bis 25 Grad am idealsten sind. Zudem solltest du einen bedeckten Tag ohne prallen Sonnenschein wählen. Dieser sorgt nämlich dafür, dass die Politur zu schnell trocknet und Flecken hinterlässt.
Zu kalt darf es auch nicht sein, da Minusgrade dem Poliermittel und damit auch dem Lack schaden. Wähle also am besten einen Tag nach dem Winter - alternativ auch nach dem Sommer, um dein Auto wieder auf Hochglanz zu bringen. Dazu gehst du am an besten einen geschützten Ort (zum Beispiel in die Garage), so kann während des Polierens kein neuer Schmutz auf den Lack fliegen.
Jetzt kannst du dich endlich deinem Auto widmen. Zuerst musst du dein Fahrzeug gründlich waschen. Dazu fährst du am besten in die Waschstraße. Dies ist umweltschonender, gründlicher und spart dir ein mögliches Verwarngeld. Beim Waschen zu Hause wird nämlich das Grundwasser verunreinigt und kann dich deshalb vielerorts ein Ordnungsgeld kosten. Wenn du es trotzdem riskierst, achte darauf, dein Auto nicht in der prallen Sonne zu waschen. Benutze außerdem viel Wasser und wasche deinen Schwamm oft und regelmäßig aus. Spüle den Schaum schnell ab, damit dein Auto wirklich sauber wird. Für hartnäckigen Schmutz lohnt sich der Griff zum Hochdruckreiniger. Aber Vorsicht: Halte mindestens 30 Zentimeter Abstand von deinem Fahrzeug und bleibe nie zu lange an einer Stelle, damit keine Lackschäden entstehen.
Egal ob du die Waschstraße oder Handwäsche wählst, du solltest in jedem Fall genau überprüfen, ob dein Auto wirklich sauber ist. Jeder vorhandene Schmutz wirkt bei der Politur wie Schleifpapier auf deinen Lack, weshalb du alles gründlich überprüfen musst. Kontrolliere auch den Unterboden auf Salzrückstände. Beseitige mögliche Rostflecken und bereits vorhandene Kratzer. Bei besonders hartnäckigem Schmutz bietet sich Reinigungsknete oder der Griff zu entsprechender Chemie an.
Wenn dein Auto sauber ist, kannst du alle Kunststoff- und Gummiteile abkleben. Dazu gehören auch deine Scheibenwischer, Scheinwerfer, alle Dichtungen und das Markenlogo. Dazu verwendest du am besten blaues Abklebeband, da normales Klebeband deinen Lack zusätzlich beschädigen kann.
Gut zu wissen
Wenn du deine Scheinwerfer ebenfalls polieren möchtest, kannst du einfach zu Glasreiniger greifen, denn das Poliermittel würde das Material beschädigen. Bei starker Vergilbung hilft allerdings nur noch entsprechender Kunststoffreiniger. Diesen bekommst du in einem Autozubehörladen oder in Baumärkten. Achte darauf, das Reinigungsmittel vom Lack fernzuhalten, da sonst Schäden entstehen.
Eine Autopolitur von Hand empfiehlt sich vor allem für Anfänger, da sie so alle Ecken ihres Wagens erreichen und das beste Gefühl für den ausgeübten Druck bekommen. Diese Form der Politur ist allerdings auch zeit- und kraftaufwendig und kann mehrere Stunden oder sogar Tage in Anspruch nehmen.
Zuerst musst du dich um die richtige Politur kümmern. Autolackierungen sind je nach Hersteller unterschiedlich hart, weswegen du ein entsprechendes Poliermittel brauchst. Außerdem musst du auf die Farbe des Lacks und den Grad der Beschädigung achten. Es lohnt sich, nach entsprechenden Testberichten zu recherchieren und so das beste Produkt für dein Fahrzeug zu finden. Häufig reichen Kombiprodukte, die gleichzeitig reinigen, polieren und versiegeln.
Sollte dein Autolack stark verwittert sein oder viele Kratzer aufweisen, solltest du eher ein Produkt wählen, welches speziell für diese Umstände entwickelt wurde. Grundsätzlich solltest du eher zu einer schwächeren Politur greifen, da du sonst unschöne Hologramme (viele kleine Kratzer, die das Licht ungleichmäßig brechen) im Lack riskierst.
Um die Politur fachgerecht aufzutragen, benötigst du neben dem Poliermittel einige weitere Gegenstände:
Alternativ könntest du statt einem Schwamm oder Pad auch Polierwatte nehmen. Von dieser raten Fachleute Laien allerdings ab, da die falsche Anwendung deinem Auto Lackschäden zufügt.
Grundsätzlich solltest du von Bauteil zu Bauteil polieren. Am besten fängst du beim Dach an und arbeitest dich dann von oben nach unten.
Irgendwann wird das Poliermittel milchig oder zerfällt zu Staub. Dann hast du es ausreichend verarbeitet. Nun trägst du mögliche Reste mit einem Mikrofasertuch entgegen der Polierrichtung ab. Wiederhole diesen Vorgang so oft wie nötig. Wenn sich die behandelte Stelle glatt anfühlt, kannst du woanders weitermachen.
Du kannst dir auch für zu Hause maschinelle Unterstützung besorgen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kraft und sorgt für bessere Ergebnisse. Aber Vorsicht: Eine falsche Technik sorgt für Lackschäden, die nicht mehr repariert werden können.
Es gibt verschiedene Poliermaschinen, die du dir für deine Politur benutzen kannst. Exzentermaschinen arbeiten in elliptischen Bewegungen. Rotationsmaschinen in Kreisen. Eine Exzentermaschine ist besser für Anfänger geeignet und leichter zu bedienen, eine Rotationsmaschine erzielt hingegen die besseren Ergebnisse. Sie erfordert allerdings eine gewisse Expertise und weitere Schleifpads, weswegen du dir genau überlegen solltest, welche Maschine du benutzt.
Poliermaschinen sind schon ab 30 Euro erhältlich, allerdings solltest du hier auf Qualität achten und deshalb eher zu einer hochwertigen Maschine greifen. Empfehlenswerte Geräte bekommst du ab circa 100 Euro, Profigeräte kosten 300 Euro und mehr.
Hast du die richtige Maschine gefunden, kannst du dich ans Polieren machen. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Achte besonders bei Ecken und Kanten darauf, nicht zu viel Druck auszuüben. Hier ist die Gefahr des “Durchpolierens” am höchsten. Halte die Poliermaschine immer fest in der Hand und bleibe nie zu lange an einer Stelle, damit du deinen Autolack nicht beschädigst.
Herzlichen Glückwunsch, du hast den schwierigsten Teil geschafft! Trotzdem solltest du die Nachbereitung mit derselben Sorgfalt erledigen, sonst war deine ganze Arbeit umsonst.
Die klassische Nachbereitung erfolgt mit Wachs. Dieses hat eine schützende und versiegelnde Wirkung und sorgt für zusätzlichen Glanz. Du kannst es ebenfalls mit einem Poliertuch einarbeiten. Gehe hierbei auch Stück für Stück in kreisenden Bewegungen und ohne Druck vor. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Wachs antrocknet.
Eine empfehlenswerte synthetische Alternative ist Polymerversiegelung. Sie ist einfach einzuarbeiten und weist eine höhere Schutzleistung auf. Außerdem hält sie länger.
Die Versiegelung mit Wasser überprüfen
Wenn du überprüfen möchtest, ob du alles ausreichend versiegelt hast, kannst du einfach etwas Wasser auf die entsprechende Stelle geben. Prallt es ab, bist du fertig.
Die richtige Autopolitur ist mit dem richtigen Werkzeug und dem richtigen Vorgehen nicht schwer. Du solltest neben der eigentlichen Politur auch immer auf die richtige Vor- und Nachbereitung achten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Falls dir das zu riskant ist, kannst du dein Auto auch professionell polieren lassen. Das kostet dich um die 200 Euro.