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Wo steht die Anhängelast im Fahrzeugschein?

Die zulässige Anhängelast ist in der Zulassungsbescheinigung Teil I in den Feldern 0.1 und 0.2. zu finden. Bei älteren Autos steht sie im Fahrzeugschein unter den Ziffern 28 und 29. Alle Infos zur zulässigen Anhängelast für dein Fahrzeug findest du in diesem Ratgeber.

Wo genau steht die Anhängelast im Fahrzeugschein?

Die Anhängelast ist bei Fahrzeugen ab Zulassungsjahr 2005 im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) zu finden. Hier ist die Anhängelast für gebremste Anhänger unter Punkt 0.1 und für ungebremste Anhänger unter Punkt 0.2 zu finden. Wichtig: Im Zusammenhang mit der Anhängelast spielt noch das Fahrzeug-Gesamtgewicht eine entscheidende Rolle. Dieses ist in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 im Feld F.1 zu finden.

Bei älteren Fahrzeugen, die vor dem Jahr 2005 ihre Zulassung erhielten, steht die Anhängelast für gebremste Anhänger in der Nummer 28 und für ungebremste Anhänger in der Nummer 29. Das Fahrzeug-Gesamtgewicht ist in den alten Papieren unter der Nummer 15 zu finden.

fahrzeugschein-anhaengelast

Was bezeichnet der Begriff “Anhängelast”?

Die Anhängelast eines Fahrzeugs ist eine vom Hersteller festgelegte Spezifikation, die auf verschiedenen Faktoren basiert. Dazu zählen:

  • die Konstruktion des Fahrzeugs
  • die Aufhängung
  • der Radstand
  • die Motorisierung

Die Berechnung der Anhängelast ergibt sich aus dem D-Wert und dem Gesamtgewicht. Der D-Wert wiederum ist eine Kennzahl, die die Stabilität eines Zugfahrzeugs beim Ziehen eines Anhängers beschreibt. Er gibt an, wie viel Gewicht auf den Anhängepunkt des Fahrzeugs wirkt. Er basiert auf der Achslastverteilung und anderen relevanten Fahrzeugdaten.

Lässt sich die Anhängelast erhöhen?

Grundsätzlich wird die Anhängelast vom Hersteller des Fahrzeugs festgeschrieben. Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sie sich jedoch erhöhen. Dazu zählen folgende Bedingungen:

  • Bei einer Last von über 3,5 Tonnen muss eine durchgehende Bremsanlage sowie ein entsprechender D-Wert der Anhängerkupplung vorhanden sein.
  • Steigungen über acht Prozent sowie die Überschreitung des Zuggesamtgewichts sind untersagt.

Mithilfe einer Auflastung lässt sich die Anhängelast schließlich durch folgende Schritte erhöhen:

  1. Der Fahrzeughalter prüft, ob die vorhandene Anhängerkupplung noch Spielraum für eine höhere Anhängelast hat. Gegebenenfalls hilft es, eine Kupplung mit höherem D-Wert einzubauen.
  2. Anschließend erfolgt die Beantragung einer TÜV-Bescheinigung für die Auflastung.
  3. Nach dem Umbau nimmt ein zugelassener Sachverständiger des TÜVs die Anhängelasterhöhung ab und trägt die Änderungen in den Fahrzeugpapieren ein.

Anhängelasten beliebter Fahrzeuge

vw-golf-anhaengelast

Laut der Anhängelasten-Tabelle für Pkw liegt der Wert beim Audi A4 für ungebremste Anhänger zwischen 720 und 750 Kilogramm. Bei Hängern mit einer Bremse erhöht sich der Wert auf 1,3 bis 2,1 Tonnen. Beispielsweise darf ein BMW der Fünfer-Reihe ungebremst 750 Kilogramm ziehen. Gebremst sind es 1,9 bis 2,1 Tonnen. Die folgende Tabelle zeigt exemplarisch die Anhängelasten weiterer beliebter Fahrzeugmodelle.

Modell Ungebremste Anhängelast Gebremste Anhängelast
Citroen C6 750 kg 1,7 t
Dacia Duster 615 bis 680 kg 1,2 bis 1,5 t
Fiat Punto 400 kg 0,9 bis 1,0 t
Ford Galaxy 750 kg 1,1 bis 1,8 t
Mazda 5 600 kg 1,3 bis 1,4 t
Mercedes C-Klasse 740 bis 750 kg 1,7 bis 1,8 t
Toyota Corolla 450 kg 1,3 t
VW Golf 600 bis 750 kg 0,8 bis 1,6 t

Wie lässt sich die Anhängelast besser nutzen?

Wenn eine Erhöhung der Anhängelast nicht in Frage kommt oder die Umsetzung zu schwierig ist, kann auch eine Erhöhung der Nutzungseffizienz Vorteile bringen. Diese geht unter anderem auf folgende Faktoren zurück:

  • Eine Gewichtsreduktion des Zugfahrzeugs, indem Fahrzeughalter unnötiges Gepäck oder überflüssige Ausrüstung aus dem Auto entfernen. Außerdem ist es ratsam, den Anhänger nur mit dem Nötigsten zu beladen.
  • Es gilt außerdem zu prüfen, ob die Anhängerkupplung richtig montiert ist und den technischen Anforderungen entspricht. Gegebenenfalls ist diese gegen eine Kupplung zu tauschen, die stärker ist und höheren Anhängelasten standhält. Auch die Bremsanlage des Anhängers spielt eine Rolle. Eine leistungsfähigere Konstruktion ermöglicht unter Umständen eine höhere Anhängelast und kann zudem die Sicherheit beim Fahren verbessern.
  • Letztlich ist auch eine regelmäßige Wartung und Inspektion des Zugfahrzeugs wichtig, um sicherzustellen, dass alle Komponenten wie Bremsen, Aufhängung und Motor in gutem Zustand sind. So lässt sich die volle Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs gewährleisten. Das Fahren mit Anhänger stellt für das Auto schließlich eine größere Belastung dar und wirkt sich deshalb stärker auf Verschleiß und den Reparaturbedarf aus.

Strafen bei Überschreitung der Anhängelast

Stellen Beamte im Zuge einer Verkehrskontrolle fest, dass die Anhängelast überschritten wurde, kann dies zu Geldstrafen und Punkten im Verkehrszentralregister führen. Bei einer Überschreitung von fünf Prozent fallen zehn Euro an, bei 15 Prozent sind es bereits 35 Euro Bußgeld.

Wer die Anhängelast um 20 Prozent überschreitet, den erwartet sowohl eine Geldstrafe in Höhe von 95 Euro als auch ein Punkt in Flensburg. Bei 25 Prozent erhöht sich das Bußgeld auf 140 Euro und bei 30 Prozent auf 235 Euro. Beide Fälle haben obendrein einen Punkt in Flensburg zur Folge.

Wichtig: Wer die Gesamtmasse von 3,5 Tonnen überschreitet, aber lediglich über einen Führerschein der Klasse B verfügt, begeht keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat. Juristisch betrachtet bewegt sich das Vergehen auf dem gleichen Level wie eine Fahrt ohne Führerschein. Die Strafen sind neben Geldbußen ein Verlust der Fahrerlaubnis und im schlimmsten Fall sogar eine Freiheitsstrafe.

Wer einen Pkw mit Anhänger fahren will und dabei die Marke von 3,5 Tonnen überschreitet, der braucht einen Führerschein der Klasse C1. Mit diesem lassen sich bis zu 7,5 Tonnen bewegen. Die Kosten für diese Führerscheinklasse betragen ungefähr 2.000 Euro. Der Erwerb berechtigt auch zum Führen von Wohnmobilen bis 7,5 Tonnen.

Fazit: Bei Nichteinhaltung der Anhängelast drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg.

Die Berechnungen rund um die Anhängelast sind kompliziert und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Um die eigene Sicherheit sowie die der anderen Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, ist es wichtig, sie auf keinen Fall zu überschreiten. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, lässt sie sich jedoch im Rahmen einer Auflastung erhöhen. Zu beachten sind dabei aber das zulässige Gesamtgewicht und die Anforderungen an den Führerschein des Fahrers. Vermerkt ist die Anhängelast im Fahrzeugschein. Bei einer Änderung trägt die zuständige Behörde den neuen Wert entsprechend ein.

FAQ

Der Hersteller setzt die zulässige Anhängelast fest. Sie richtet sich nach dem D-Wert. Ihre Formel lautet: D-Wert mal Gesamtgewicht geteilt durch das Gesamtgewicht mal 9,81 minus dem D-Wert.

Während die Anhängerlast das zulässige Gesamtgewicht des Anhängers angibt, bezieht sich die Anhängelast auf die tatsächliche Masse des Anhängers.

Mit dem Führerschein der Klasse B, dem normalen Pkw-Führerschein, dürfen Fahrer Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse von maximal 750 Kilogramm ziehen. Die Masse vom Fahrzeug inklusive Anhänger darf jedoch den Wert von 3,5 Tonnen nicht überschreiten. Andernfalls wird ein Führerschein der Klasse C1 nötig.

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