Das CoC-Zertifikat belegt, dass das Fahrzeug den innerhalb der EU geforderten Normen entspricht
Im Herbst 2015 trat eine neue EU-Richtlinie in Kraft. Seither müssen Fahrzeughersteller die CoC-Papiere jedem Neuwagen beilegen.
Müssen CoC-Papiere nachträglich beantragt werden, wird hierfür eine Gebühr an den Hersteller fällig. Alternativ dazu kann ein Vollgutachten vom TÜV oder einer anderen anerkannten Prüfstelle das CoC-Papier ersetzen.
Wer keine CoC-Papiere seines PKW besitzt, kann diese nachträglich erstellen lassen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn das Fahrzeug über eine EU-Typgenehmigung verfügt. Bevor in Europa ein neues Fahrzeugmodell auf dem Markt verkauft werden kann, muss es den Prozess der Typgenehmigung bestehen. Hierbei wird geprüft, ob alle EU-Bestimmungen für neue Fahrzeugmodelle erreicht werden. CoC-Zertifikate können nicht für ältere Fahrzeuge ohne EU-Typengenehmigung sowie für Fahrzeuge beantragt werden, die für einen anderen Markt vorgesehen waren. So gibt es in der Regel keine solche Zertifizierung, wenn du einen Wagen kaufst, der nur für den japanischen oder US-amerikanischen Markt konzipiert wurde.
Bei der Beantragung musst du zwei verschiedene Fälle berücksichtigen. Entweder verkaufst du ein in Deutschland oder der EU gekauftes Fahrzeug innerhalb der EU oder du lässt ein solches Fahrzeug innerhalb der EU zu. Oder du benötigst nachträglich CoC-Papiere für eine Zulassung eines Importwagens in der EU. Im ersten Fall kannst du die Papiere direkt beim Hersteller beantragen. Im zweiten Fall ist ein Vollgutachten einer staatlich anerkannten Prüfstelle erforderlich.
Wenn du dein Fahrzeug innerhalb der EU oder in Deutschland gekauft hast, kannst du dich für CoC-Papiere direkt an den Hersteller wenden. Voraussetzung dafür ist, dass eine gültige EU-Typengenehmigung oder Zulassungsbescheinigung vorliegt.
Gebühren zwischen 40 und 200 Euro
Für die Erstellung der CoC-Papiere verlangen die Autohersteller Gebühren. Diese können je nach Hersteller stark variieren. Für Luxusmarken können für ein solches Zertifikat bis zu 200 Euro fällig werden. Manche Hersteller verlangen für die Ausstellung lediglich 40 Euro. Wie hoch deine Gebühren werden, erfährst du direkt bei der Anfrage.
Jeder große Autohersteller bietet seinen Kunden die Möglichkeit, die Konformitätserklärung online zu bestellen. Hierfür benötigst du lediglich deine Fahrgestellnummer sowie das Fahrzeugmodell.
Alternativ kannst du auch eine Niederlassung des Herstellers aufsuchen und die CoC-Papiere dort beantragen.
Vollgutachten kann günstiger sein
In manchen Fällen kann es günstiger sein, direkt ein Vollgutachten bei Dekra oder TÜV in Auftrag zu geben als die Gebühren an die Hersteller zu zahlen.
Denn im Zuge eines Gutachtens bei einer staatlich anerkannten Prüfstelle erhältst du in der Regel automatisch TÜV und HU dazu. Ein Vergleich lohnt sich also immer!
Planst du einen Autoverkauf oder eine Zulassung des Fahrzeugs innerhalb der EU, das über keine EU-Typengenehmigung verfügt, musst du ein Gutachten erstellen lassen. In der Regel sind dies ältere Fahrzeuge oder Importfahrzeuge vom amerikanischen sowie asiatischen Markt. Das Gutachten ersetzt das CoC-Papier und bestätigt, dass das Fahrzeug den EU-Richtlinien für die Zulassung entspricht. Ohne ein solches Gutachten ist eine Zulassung oder ein Verkauf in der EU nicht möglich! Die Kosten für diese Gutachten liegen in der Regel kaum über den Kosten für die Gebühren der Hersteller.
Umgerüstete Fahrzeuge
Auch für umgerüstete Fahrzeuge gibt es in der Regel keine CoC-Papiere. In diesem Fall musst du ebenfalls auf ein Vollgutachten einer staatlich anerkannten Prüfstelle zurückgreifen. Das umgerüstete Fahrzeug ist dieser zur Begutachtung vorzuführen. Die Prüfstelle trägt hierbei vorgenommene Umbauten sowie Anpassungen in die Fahrzeugpapiere ein und veranlasst eine Fahrprobe.
CoC sind genau genommen eine Erklärung, dass ein Fahrzeug im Einklang mit der EG-Betriebserlaubnis steht. Das „Certificate of Conformity“ wird auch COC Zertifikat oder EWG-Übereinstimmungserklärung genannt.
Im Jahr 2005 hat die EU die Richtlinie 92/53 umgesetzt. In Anhang IX wird festgelegt, dass für jedes neue Fahrzeug, das zum Verkauf innerhalb der EU bestimmt ist, ein Konformitätszertifikat beigelegt werden muss. Der Sinn dieses Dokuments besteht darin, dass damit der freie Handel und Warenverkehr innerhalb der EU vereinfacht wird. Seit Herbst 2005 ist für den Verkauf von Fahrzeugen in der EU und in ein EU-Land nur noch ein Zertifikat anstelle vieler verschiedener Zertifikate der einzelnen EU-Länder gültig. In Deutschland ersetzen CoC-Papiere seither Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief.
Seit 1993 ist der einheitliche Binnenmarkt der EU geöffnet. Im Zuge des vermehrten Handels innerhalb der EU wurden zunehmend einheitliche Regelungen benötigt. Vor allem technische Hindernisse mussten durch die Harmonisierung des Binnenmarktes beseitigt werden.
Dies war vor allem für die Automobilindustrie von Bedeutung, galten zuvor doch in jedem Land andere technische Richtlinien. Diese technischen Anforderungen bezogen sich auch auf den Schadstoffausstoß oder die Lärmemissionen. Die Einführung der EWG-Übereinstimmungsrichtlinien soll es seit 2005 schließlich nicht nur dem Handel einfacher machen, sondern auch Hersteller die Typengenehmigung durch Vereinheitlichung vereinfachen.
CoC-Papiere werden in folgenden Fällen benötigt:
Das Konformitätszertifikat bestätigt, dass das entsprechende Fahrzeug den geltenden Richtlinien für die Zulassung zum Straßenverkehr entspricht. Dabei spielen sowohl technische Maßstäbe als auch ökologische Richtwerte eine Rolle. So dürfen Abgas- und Lärmemissionen bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten. Darüber hinaus sind im CoC-Dokument alle technischen Einzelheiten des Fahrzeugs aufgeführt, eben so, wie sie in Deutschland auch im Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief zu finden sind.
Krafträder und Anhänger
Die CoC-Papiere werden übrigens nicht nur für PKW, sondern auch für Krafträder und Anhänger benötigt.
Diese Papiere benötigst du, wenn du ein EU-Fahrzeug zulassen möchtest:
Lange Wartezeiten
Viele Zulassungsstellen werden sehr stark frequentiert. Es empfiehlt sich, einen Termin zu vereinbaren, um nicht zu lange vor Ort warten zu müssen.