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Youngtimer: Alle Infos zu Steuer und Versicherung

Viele Besitzer eines Youngtimers verlängern bewusst die Haltezeit, damit sie eines Tages einen Oldtimer fahren. Diese werden bekanntlich auch steuerlich begünstigt – doch ist das bei Youngtimern auch der Fall? Und wie sieht es mit einer Youngtimer-Versicherung aus?

Was ist ein Youngtimer?

Im deutschen Recht hat ein Youngtimer ein Alter von 20 bis 30 Jahren. Entscheidend für die Klassifizierung ist nicht das Baujahr, sondern das Datum der Erstzulassung. Stand 2024 können demnach Fahrzeuge, die ab 2004 zugelassen wurden, als Youngtimer bezeichnet werden. Zudem muss das Auto weitestgehend dem Originalzustand entsprechen und gut erhalten sein.

Oldtimer sind dagegen Autos, die über 30 Jahre alt sind. Die Vorschriften für Oldtimer unterscheiden sich deutlich von denen des Youngtimers: Ab einem Alter von 30 Jahren erhält das Fahrzeug ein sogenanntes H-Kennzeichen und damit eine neue Zulassung. Kommen Besitzer in den Genuss eines solchen Kennzeichens, zahlen sie für ihr Auto lediglich eine pauschale Steuer von 192 Euro im Jahr.

Bietet ein Youngtimer steuerliche Vorteile?

Bei der Kfz-Steuer gilt häufig: Je älter das Fahrzeug, desto höher die Kosten. Im Gegensatz zum Oldtimer fallen für einen Youngtimer Steuern wie bei einem modernen Auto an. Die Kosten für die Kfz-Steuer richten sich nach der gültigen EURO-Norm. Fahrzeuge, die mehr als 20 Jahre alt sind, unterliegen oftmals keiner gültigen EURO-Norm in Bezug auf Emissionswerte. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug steuerlich sehr hoch belastet wird. Die Kosten fallen einmal jährlich an. Hilfreiche Tools, mit denen sich die Youngtimer Steuer berechnen lässt, finden sich viele im Netz.

Weitere Einschränkungen für Youngtimer sind:

  • Ein TÜV ist notwendig, was aufgrund der Sicherheitsvorschriften zu Problemen führen kann. Im schlimmsten Fall versagen die Prüfer die Plakette und das Auto muss stehen bleiben. Daher ist es wichtig, den Youngtimer regelmäßig zu warten und Verschleißteile rechtzeitig zu erneuern.
  • Hat der Youngtimer einen Dieselmotor, bekommt er keine grüne Plakette. Das bedeutet, dass Besitzer mit diesem Auto in einigen Innenstädten nicht mehr fahren dürfen. Bei einer Verkehrskontrolle ohne Plakette in einer Umweltzone wird ein Bußgeld von 100 Euro fällig.

Seit der Neuregelung der Kfz-Steuer 2009 gibt es keine steuerlichen Vorteile mehr für Youngtimer. Davor wurden viele Youngtimer mit einem roten, sogenannten 07er-Kennzeichen zugelassen. Mit diesem Kennzeichen konnte das Auto zwar nicht im Alltag gefahren, dafür aber zu Hobby- und Spaßzwecken genutzt werden. Um seit der Neuregelung der Steuer Kosten zu senken, bleibt nur noch die Möglichkeit, den Youngtimer mit einem Saisonkennzeichen zuzulassen, wenn das Auto nicht das ganze Jahr über genutzt wird (beispielsweise beim Fahren eines Cabrios). Denn mit dem Saisonkennzeichen fallen Steuern und Versicherungsprämie nur für den Zulassungszeitraum an.

Welches Kfz-Kennzeichen für Youngtimer?

Youngtimer Kennzeichen

Für Youngtimer gibt es keine speziellen Kennzeichen wie es bei Oldtimern der Fall ist, denn sie gelten rechtlich gesehen als reguläre Fahrzeuge. Daher können sie je nach Nutzung mit regulärem Nummernschild, Saison- oder Wechselkennzeichen zugelassen werden.

  • Ein reguläres Kennzeichen bietet sich an, wenn der Youngtimer als Alltagsfahrzeug genutzt wird. Der Wagen kann dann das ganze Jahr und ohne Einschränkungen gefahren werden, dafür wird aber auch der reguläre Steuersatz fällig.
  • Möchte man den Youngtimer nur saisonweise nutzen, bietet sich ein Saisonkennzeichen an. Die Kfz-Steuer und Versicherungskosten fallen dann nicht ganzjährig, sondern nur im Zulassungszeitraum an.
  • Nutzt man abwechselnd zwei Fahrzeuge der gleichen Fahrzeugklasse, ist ein Wechselkennzeichen zumindest in Sachen Versicherung sinnvoll. Pro Fahrzeug berücksichtigen Kfz-Versicherer die pro Auto geringere Fahrleistung bei der Berechnung der Versicherungsprämie. In Sachen Kfz-Steuer spart man allerdings nichts.

Seit der Neuregelung der Kfz-Steuer gibt es für Youngtimer keine 07er-Kennzeichen mehr. Ebenfalls nicht mehr verfügbar sind die sogenannten H-Kennzeichen. Diese sind Fahrzeugen vorbehalten, die über 30 Jahre und in historisch korrektem Zustand sind.

Oldtimer und H-Kennzeichen

Autos, die mindestens vor 30 Jahren erstzugelassen wurden, können als Oldtimer angemeldet werden. Nach der Prüfung und Anerkennung als automobiles Kulturgut durch einen Sachverständigen erhält der Wagen ein H-Kennzeichen. Dadurch reduziert sich oftmals die Kfz-Versicherung und die Kfz-Steuer beträgt für Autos mit diesem Kennzeichen pauschal 192 Euro im Jahr.

Youngtimer mit der richtigen Versicherung schützen

Einige Versicherer bieten eine sogenannte Youngtimer-Versicherung an. Diese ist häufig günstiger als eine reguläre Kfz-Versicherung. Dies lässt sich damit begründen, dass sich die Youngtimer seltener im Straßenverkehr befinden und ihre Besitzer sorgsamer mit ihnen umgehen.

Die Kosten für die Versicherung richten sich nach Baujahr, Marktwert und Alltagsnutzung des Wagens. Häufig haben Versicherer eine Liste mit verschiedenen Ansprüchen an das Auto, um es mit einer Youngtimer-Versicherung abzusichern:

  • Mindestalter, meist 20 Jahre
  • Originalzustand oder mindestens guter Zustand
  • Wertgutachten
  • Mindestwert, meist ab 4.000 Euro
  • Maximale Jahresfahrleistung, häufig 9.000 Kilometer
  • Garage oder Carport als Unterstellmöglichkeit vorhanden
  • Nachweis eines Alltagsautos
  • Mindestalter des Fahrers, meist 25 Jahre

Welche Leistungen beinhaltet eine Youngtimer-Versicherung?

Die Angebote sind auf die Besonderheiten der Fahrzeuge abgestimmt und beinhalten mindestens einen Kfz-Haftpflichtschutz. Dieser ist Pflicht, um auf deutschen Straßen fahren zu können. Hinzu kommt optional ein Teilkasko- oder Vollkaskoschutz.

Daneben kann die Youngtimer-Versicherung spezielle Leistungen enthalten, die genau auf die Besonderheiten dieser Fahrzeuge zugeschnitten sind:

  • Transportversicherung – für Schäden während eines Transports
  • Restaurierungsversicherung – für Schäden während einer Instandsetzung
  • Ausstellungsversicherung – für Schäden während einer Ausstellung des Autos
  • Ruheversicherung – für nicht zugelassene Youngtimer
  • Versicherungsschutz für lagernde Ersatzteile

Wertsteigerung als Besonderheit bei Youngtimer-Versicherungen

Bei einer Youngtimer-Versicherung stellt der Wert des Fahrzeugs sowie dessen Wertsteigerung eine Besonderheit dar: So gehen Versicherungen bei diesen Autos von einer Wertsteigerung statt einem Verlust aus. Aus diesem Grund enthält der Vertrag häufig einen Prozentsatz der Wertsteigerung, der abgedeckt ist. Überschreitet der Youngtimer diesen Wert, kann es zu einem unvollständigen Versicherungsschutz kommen.

Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Höhe der Entschädigung bei Youngtimern nach dem tatsächlichen Wert und nicht wie üblich nach dem Zeitwert des Fahrzeugs richtet. Daher fällt beispielsweise im Falle eines Totalschadens oder Diebstahls auch die Versicherungssumme höher aus.

FAQ

Je nach Versicherung und Kennzeichen bietet ein Youngtimer ein paar Einsparungen. In Sachen Kfz-Steuer bringt ein Youngtimer keine Vorteile, denn hier gilt der reguläre Steuersatz (wie bei einem modernen Auto). Andere Vorteile wie ein 07er- oder H-Kennzeichen wie bei Oldtimern sind für Youngtimer ebenfalls nicht verfügbar. Wird der Youngtimer aber gut gepflegt und gewartet, kann er nach ein paar Jahren - wenn er die 30-Jahres-Grenze überschritten hat - zum Oldtimer werden und einige (Steuer-) Vorteile bringen.

Für Oldtimer mit einem H-Kennzeichen fallen pauschal 192 Euro für Autos und 46 Euro für Motorräder im Jahr an.

Es gibt keine Möglichkeit, ein Auto speziell als Youngtimer anzumelden, denn Youngtimer werden wie reguläre Pkws behandelt. Daher gibt es auch ein reguläres amtliches Kennzeichen und es fällt die reguläre Kfz-Steuer an.

Nein, Youngtimer gelten rechtlich als reguläre Fahrzeuge und können daher nicht mit einem H-Kennzeichen ausgestattet werden.

Die Kfz-Steuer bei einem Youngtimer wird genauso berechnet wie bei einem regulären, modernen Fahrzeug. Daher gelten die normalen Sätze für Hubraum und Umweltbelastung.

Eine Youngtimer-Versicherung lohnt sich, da sie meist günstiger ist als eine reguläre Kfz-Versicherung. Zudem beinhaltet sie häufig auch spezielle Leistungen, die auf die Besonderheiten von Youngtimern zugeschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise Versicherungen für Schäden bei Restaurierungen oder Ausstellungen des Autos.

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