AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.
Mitteilung
Nach deinem Login kannst du AutoScout24 noch besser nutzen.
Ein zu geringer Sicherheitsabstand beim Autofahren ist eine unterschätzte Gefahrenquelle im Straßenverkehr. Um Unfälle und Bußgelder zu vermeiden, informiert dieser Ratgeber über Regeln und Hilfen, die nicht nur Leben retten, sondern auch den Geldbeutel schonen.
Auf diese Regeln ist beim Sicherheitsabstand zu achten
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt keine konkreten Meterangaben für den Sicherheitsabstand im Auto vor. Jedoch ist ausdrücklich festgehalten, dass so viel Sicherheitsabstand gehalten werden muss, dass im Falle eines plötzlichen Bremsmanövers des Vordermanns das eigene Auto rechtzeitig zum Stehen kommt. Dies gilt sowohl innerorts als auch außerorts. Der Bremsweg spielt für die Einhaltung des Sicherheitsabstands eine maßgebliche Rolle. Dabei ist die Geschwindigkeit ebenso zu beachten wie die Wetterverhältnisse. Bei einer nassen Fahrbahn, Schnee oder Regen muss mit einem verlängerten Bremsweg gerechnet werden.
Wichtig: Sicherheitsabstand permanent einhalten
Es ist notwendig, den richtigen Sicherheitsabstand permanent zu halten. Dies ist auch zu beachten, wenn sich der Abstand aufgrund eines frühen Einscherens beim Überholen verkleinert. Mehr Abstand schadet zudem nie. Laut dem Statistischem Bundesamt wurde 2019 jeder dritte Unfall mit Personenschaden durch einen zu geringen Sicherheitsabstand verursacht.
Welcher Sicherheitsabstand sollte beim Überholen eingehalten werden?
Der Sicherheitsabstand beim Überholen ist in der StVO genauer festgelegt. Diese besagt, dass innerorts ein ausreichender Seitenabstand mindestens 1,5 Meter beträgt und außerorts mindestens zwei Meter. Jedoch bezieht sich diese Angabe auf das Überholen von Fußgängern, Radfahrern und E-Scootern. Beim Überholen von allen anderen Verkehrsteilnehmern hat die derzeitige Rechtsprechung einen Abstand von 1,5 Meter zu Motorrädern, einem Meter zu Autos und zwei Metern zu Linienbussen als ausreichend eingestuft. Kann der seitliche Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden, ist das Überholen untersagt.
Wie groß sollte der Sicherheitsabstand zu parkenden Autos sein?
Beim Vorbeifahren an parkenden Autos ist ein Sicherheitsabstand ebenso zu beachten. Dieser ist nicht präzise in der StVO festgelegt. Es werden durch die Rechtsprechung aber 0,5 Meter als ausreichend angesehen.
Wie berechnet man den Sicherheitsabstand beim Auto?
Grundsätzlich gilt: Außerorts muss mindestens so viel Abstand zum vorausfahrenden Auto gehalten werden, wie die Strecke, die in zwei Sekunden zurückgelegt wird. Klingt erst einmal kompliziert, ist aber ganz einfach. Zur Orientierung wird eine Markierung am Fahrbahnrand zur Hilfe genommen wie zum Beispiel ein Baum oder Schild. Wenn das vorausfahrende Auto diesen Punkt passiert, beginnst du langsam die Sekunden zu zählen. Nach frühestens zwei Sekunden sollte das eigene Fahrzeug den Orientierungspunkt erreichen, um den Sicherheitsabstand einzuhalten.
Wem das zu viel Rechnerei ist, kann als Faustformel den halben Tachowert in Metern als Orientierung verwenden.
Innerorts sollte der Mindestabstand etwa drei Autolängen oder der Strecke entsprechen, die in einer Sekunde zurückgelegt wird. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h sind das circa 15 Meter. Doch auch hier ist zu beachten, dass diese Werte nur bei guten Fahrbedingungen gelten. Bei schlechten Wetterverhältnissen ist mehr Abstand erforderlich.
Das hilft dabei, den richtigen Sicherheitsabstand mit dem Auto einzuhalten
Auf Landstraßen und Autobahnen helfen Leitpfosten am Fahrbahnrand bei der Ermittlung des Sicherheitsabstandes. Diese stehen etwa 50 Meter auseinander. Innerorts empfiehlt sich ein Abstand von drei Autolängen. Hierbei kann ein Blick auf die parkenden Autos am Straßenrand behilflich sein.
In neueren Fahrzeugen sind bereits Abstandsassistenten verbaut, die das Einhalten von Sicherheitsabständen erleichtern. Doch sollte sich nicht vollständig auf die Technik verlassen, sondern selbst immer wieder nachgeprüft werden. Denn auch intelligente Systeme können Fehler machen.
Wie wird der Sicherheitsabstand kontrolliert?
Die Abstandskontrolle wird von der Polizei mit Hilfe von Videokameras, speziellen Blitzern und entsprechend ausgestatteten Überwachungsfahrzeugen durchgeführt. Am geläufigsten ist die Abstandsmessung mit einem Abstandsblitzer, der an einer Autobahnbrücke montiert ist. Durch Aufnahmen und Fahrbahnmarkierungen auf der Straße lässt sich sehr genau berechnen, wie groß der Abstand zwischen zwei Autos war. Bei der Messung durch Überwachungsfahrzeuge kommen Sensoren zum Einsatz, die die Geschwindigkeit der Autos ermitteln. Im Nachgang wertet die Polizei die Videoaufnahmen aus und bestimmt so den Abstand. Außerdem darf die Polizei den Abstand auch per Augenmaß schätzen. Da diese Methode aber als sehr ungenau gilt, wird eine gewisse Toleranz eingeräumt und zudem auch nur selten praktiziert.
Diese Strafen sind bei zu wenig Sicherheitsabstand möglich
Da das Fehlen eines ausreichenden Sicherheitsabstands zu gefährlichen Situationen führen kann, bestraft die Polizei diese entsprechend hart. Es muss mit Bußgeldern und teilweise mit Punkten und Fahrverbot gerecht werden. Wie hoch die Strafe ausfällt, hängt von der Geschwindigkeit und von der Nähe zum vorausfahrenden Auto ab. Bußgelder können zwischen 25 und 400 Euro betragen, einen Punkt gibt es bei zu wenig Abstand und einer Geschwindigkeit von 81 km/h. Ab einem Tempo von 101 km/h werden zwei Punkte eingetragen. Ein Fahrverbot kann bei einem niedrigen Abstand mit gleichzeitig hoher Geschwindigkeit verhängt werden und kann zwischen einem und drei Monaten betragen. Wer beim Überholen nicht ausreichend Sicherheitsabstand hält, kann mit einem Bußgeld bis zu 30 Euro bestraft werden.
Da bei einer Abstandsmessung auch immer die Geschwindigkeit kontrolliert wird, droht im Ernstfall zusätzlich zum Bußgeldbescheid für die Nichteinhaltung des Sicherheitsabstands noch eine Strafe für eine Geschwindigkeitsüberschreitung.
Wie eine Missachtung des Sicherheitsabstands bestraft werden kann, findest du in der folgenden Tabelle:
Sicherheitsabstand Verstoß
Bußgeld
Punkte
Fahrverbot
… bei weniger als 80 km/h
25 € + Verwarnung
-
-
… mit mehr als 80 km/h
zwischen 75 € und 320 €
einen
… mit mehr als 100 km/h
zwischen 75 € und 320 €
einen bis zwei
bis zu drei Monate
… mit mehr als 130 km/h
zwischen 100 € und 400 €
einen bis zwei
bis zu drei Monate
Achtung: Zu dichtes Auffahren, Drängeln oder Einsatz der Lichthupe ist Nötigung
Zu dichtes Auffahren, Drängeln oder der Einsatz der Lichthupe, um sich Platz zu verschaffen, sind mehr als eine Ordnungswidrigkeit, da es sich um Nötigung handelt. Damit ist es eine Straftat und kann bei besonderer Schwere eine Freiheitsstrafe zwischen einem und drei Jahren mit sich bringen. Ebenso ist es Nötigung, wenn man auf der Autobahn grundlos stark bremst oder sich weigert, die linke Spur für überholende Autos freizumachen.
Fazit: Sicherheitsabstand rettet Leben und schont den Geldbeutel
Ein zu geringer Sicherheitsabstand kann nicht nur gefährlich, sondern zudem teuer werden. Auch wenn der Gesetzgeber keine klaren Angaben zum Thema Sicherheitsabstand tätigt, ist es wichtig gewisse Faustregel beherrschen und anwenden zu können. Dazu zählen außerorts die Zwei-Sekunden-Regel und der halbe Tachowert in Metern. Innerorts sollte der Abstand drei Autolängen oder die Strecke, die in einer Sekunde zurückgelegt wird, betragen. Missachtungen werden hart bestraft und können neben einem Bußgeld auch Punkte und Fahrverbote nach sich ziehen.
Häufig gestellte Fragen zum Sicherheitsabstand
Innerorts: Mit der Ein-Sekunden-Regel, Richtwert sind drei Autolängen
Beispiel: Bei 50 km/h beträgt der Sicherheitsabstand etwa 15 m
Außerorts: Mit der Zwei-Sekunden-Regel, halber Tachowert in Metern
Beispiel: Bei 80 km/h beträgt der Abstand berechnet etwa 40 m
Bei einer Geschwindigkeit von etwa 120 km/h beträgt der Sicherheitsabstand laut der Faustformel halber Tachowert in Metern 60 m. Orientierungshilfen sind die Leitpfosten am Fahrbahnrand, die in einem Abstand von 50 m zueinander stehen. Bei 130 km/h beträgt der Sicherheitsabstand 65 m.
Die Strafen variieren je nach Geschwindigkeit und Nähe zum vorausfahrenden Auto. Mögliche Strafen sind Bußgeld zwischen 25 und 400 Euro, ein bis zwei Punkte in Flensburg oder ein mehrmonatiges Fahrverbot. Wenn der Sicherheitsabstand nur kurzzeitig unterschritten wird, droht keine Strafe.
Wenn beim Überholen jemand zu früh einschert und so den Sicherheitsabstand verkürzt, muss dieser innerhalb von drei Sekunden wieder hergestellt werden. Dies sollte jedoch kontrolliert und nicht durch eine Vollbremsung geschehen. Ab einer Geschwindigkeit von 160 km/h verschärft sich diese Regel und dem Fahrer bleibt nur eine Sekunde für die Wiederherstellung des Sicherheitsabstandes.