So ist ein Wechselkennzeichen aufgebaut
Das Wechselkennzeichen selbst besteht aus zwei Teilen: aus einem Wechsel-Element, das jeweils vor der Fahrt umgesteckt werden muss, und je einem starren Teil für jedes Fahrzeug.
Das Wechsel-Element gleicht dabei dem normalen Euro-Nummernschild, ist dabei aber mit einem kleinen „W“ in der Mitte versehen. Der starre Teil ist etwa so groß wie eine Schafkopfkarte und ergänzt das Kennzeichen rechts um eine Ziffer – bei Oldtimern kommt hier noch das „H“ für „History“ hinzu.
Außerdem stehen die Zeichen des Wechsel-Elements nochmals in klein unter der Ziffer, sodass Verwechslungen oder gar mutmaßliche Täuschungen ausgeschlossen sind und sich auch das ungenutzte Fahrzeug zuordnen lässt.
Der Umwelt zuliebe eingeführt: Das Wechselkennzeichen
In den Planungen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherer (GDV) stand ursprünglich die Umwelt im Vordergrund, als das Thema Wechselkennzeichen aufkam: Unter der Bezeichnung „Elektromobilität“ wollte der Verband das Elektroauto auf Touren bringen. Wenn deutsche Autofahrer animiert würden, sich für kurze Spritztouren in die Stadt oder zur Arbeit etwa ein sparsames Elektroauto zuzulegen, käme das nicht nur dem Geldbeutel zu Gute, sondern auch der Umwelt. Für den längeren Familienausflug könnten sie dann einfach wieder auf den Verbrennungsmotor umsteigen.
Mit diesem Plan in puncto Wechselkennzeichen steht Deutschland allerdings nicht alleine da: Auch bei unseren Nachbarn stand bei der Einführung des Wechselkennzeichens vor einigen Jahren der Nutzen für die Umwelt im Vordergrund. In Deutschland sollte das Wechselkennzeichen nach Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer aber auch wirtschaftliche Interessen vertreten: Nach den Einbußen der Automobilindustrie durch den Wegfall der Abwrackprämie war hier das Ziel, die Verbraucher zum Kauf eines Zweitwagens zu motivieren. Mit bisher gerade einmal rund 2.000 Kunden nach dem ersten halben Jahr statt den erwarteten 54.000 pro Jahr brachte das Wechselkennzeichen jedoch weder Nutzen für die Umwelt noch für die Automobilindustrie.