Die Stadt, die nur während Corona schlief
Beinahe eineinhalb Jahre war die Einreise in die USA pandemiebedingt für EU-Bürger quasi unmöglich. Die strikte Abschottung des Landes sollte die epidemische Lage beruhigen, sorgte aber gleichzeitig für zusätzliche wirtschaftliche Probleme in den Urlaubsregionen – vor allem entlang der Ost- und Westküste. Wie sieht es aktuell vor Ort aus, was kostet was und worauf sollte man auch im Bezug auf Corona in den Staaten noch achten? Wir waren mit dem Auto auf einem gut 2.200 Kilometer langen Roadtrip entlang der Ostküste der USA, um das herauszufinden.
Alles beginnt Mitte März 2022 in New York, dem Sehnsuchtsziel schlechthin, nicht nur für zahlreiche Deutsche. Vor Corona besuchten Millionen Touristen jährlich den Big Apple, zuletzt verkam die Metropole am Hudson River zu einer Art Geisterstadt. Auch unser Taxifahrer vom Flughafen JFK hinein in die City berichtete von der Landflucht und den unsicheren Zeiten. Mittlerweile allerdings gibt es kaum mehr Leerstand in Manhattan, die Mietpreise explodieren geradezu.
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New York bleibt ein teures Pflaster
Im abendlichen Dauerstau von Manhattan ahnten wir noch nicht, dass nicht nur die Wohnungen und Häuser sehr viel teurer geworden sind als noch vor ein paar Monaten. Angekommen in Jersey City (man hätte wohl besser nach Newark fliegen sollen, dann spart man sich die mittlerweile 120 Dollar teure Taxifahrt) empfing uns einer der ersten schönen, etwas wärmeren Tage im März. Kaum zwei Wochen zuvor lag in New York noch Schnee. Gegenüber dem Hudson liegt uns derweil das One World Trade Center zu Füßen, rechts sehen wir die Freiheitsstatue im Abendlicht blitzen und links von uns erahnen wir in der Ferne das Empire State Building.
Hotels im Bereich des Exchange Place sowie des J Owen Grundy Parks geben einen beeindruckenden Blick auf New York frei und ermöglichen via der PATH-Metrolinie einen schnellen und vergleichsweise preiswerten Zugang zur City. Sie sollten wir nach einer Jetlag-bedingten kurzen Nacht am darauffolgenden Morgen erkunden. Corona war zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Rückzug, die 7-Tage-Inzidenzen lagen weit unter jenen in Deutschland und entsprechend lax hielten es die Amerikaner selbst mit den durchaus noch geltenden Vorschriften.
Time Square, Central Park und Little Italy
Neben dem Besuch des Time Square bleibt ein weiteres Pflichtprogramm in New York das Besteigen eines der zahlreichen hohen Wolkenkratzer mit Aussichtsplattform. Vor dem Rockefeller Center bildete sich schon vor 10 Uhr eine lange Schlange, die Preise für zwei Personen belaufen sich mittlerweile auf gut 80 Dollar. Es folgten ein paar Schnappschüsse und die Erkenntnis, dass dies vor ein paar Jahren deutlich günstiger zu haben war. Gleiches gilt auch für Übernachtungen und vor allem: Essen! Die Zeiten der billigen Verköstigung scheint auch in den Staaten vorbei. Sogar Fastfood-Ketten erheben mittlerweile stramme Preise, die der Qualität nicht immer angemessen sind.
Zwei bis drei Tage sollten in der größten Stadt der USA eingeplant werden, es lohnt sich weiterhin ein Gang durch den Central Park oder aber ein Streifzug durch Little Italy und China Town. Wir machten uns nach gut 72 Stunden vom Big Apple aus auf den Weg gen Süden und hatten auch erst am Abreisetag ein Auto gebucht. Stellplatzmieten in New York sind kein Kinkerlitzchen und der Spruch: „Don’t drive your car in Manhatten“, hat ob der sich bietenden Verkehrsszenen weiterhin seine Berechtigung. Weiter gen Süden geht es zunächst mit einem Volvo V90 Cross Country B6 AWD (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 167 g/km)², wobei der Schweden-Kombi in den USA alles andere als gewöhnlich sein sollte. Doch dazu später mehr.
Deutlicher Preisanstieg bei Mietwagen
Autovermieter verlangen mittlerweile ebenfalls ein kleines Vermögen für Autos, die vor der Pandemie nur wenige Hundert Dollar für zwei bis drei Wochen gekostet haben. Es lohnt der Vergleich schon ab Deutschland und – selbst wenn es weniger bequem ist – die Wahl eines Autos abseits der großen Flughafenstationen. Wer eine Einwegmiete über größere Distanzen plant, sollte zudem die "One-Way-Fees" im Blick behalten. Die Einweggebühren, zum Beispiel für ein Fullsize-SUV, können von New York nach Miami schnell zwischen 700 und 1.000 Dollar zusätzlich ausmachen.