Roadtrip USA | Von New York nach Miami – Teil 1
Kein US-Roadtrip ohne Shopping-Tour
Während unseres Zwischenstopps in North Carolina wechselten wir das Auto. Ab sofort begleitete uns ein Kia Sorento (Fahrzeug wird mit dieser Motorisierung hierzulande nicht angeboten, keine Homologation vorhanden)², der nur wenige Hundert Meilen entfernt im US-Bundesstaat Georgia vom Band läuft. Das großgeschnittene koreanische SUV sollte fortan mehr Platz für Gepäck bieten. Denn was wäre eine US-Reise, ohne ein ausgiebiges Shopping-Erlebnis? Zugegeben: Die Zeiten wahrer Schnäppchen scheinen vorbei und gerade die großen Outlet-Malls bieten mittlerweile nurmehr geringe finanzielle Vorteile gegenüber den deutschen Rabattparadiesen.
Freude bereitete es dennoch durch die großen Ladenzeilen zu streifen, wobei es auch Outlet-Ketten mit wesentlich kleineren Geschäften gibt, die in den ganzen USA von Shop zu Shop unterschiedliche Produkte zu teils sehr niedrigen Preisen feilbieten. Den Wühltischcharakter muss man allerdings mögen. Doch genug geschrieben übers Einkaufen, zurück geht es auf die Straße nach Süden. Mautabschnitte gibt es nach dem Durchfahren von Virginia zum Glück keine mehr und spätestens ab dem Passieren der Staatsgrenze von North nach South Carolina wurde im Frühjahr 2022 auch sprunghaft das Wetter besser.
Savannah, das historische Herz Georgias
Mehr als frühlingshafte 25 Grad empfingen uns in Savannah, einer der wohl historisch wertvollsten Städte der USA. Victorianische Südstaaten-Villen, lange Eichen-Alleen und die pulsierenden Touristenmeilen im Bereich des Savannah Rivers laden zum Flanieren ein. Zahlreiche auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisierte Lokale säumen das Stadtgebiet und wer einen Abstecher in das Savannah History Museum macht, wird dort die Filmbank aus „Forrest Gump“ finden. Die Bank sorgte wohl für so manche Kuriosität in der Stadt, wo sie ursprünglich am Chippewa Square stand. Seither wird sie gut abgeschirmt im Museum aufbewahrt. Erwähnenswert sei an diesem Punkt noch, dass Natur- und Tierliebhaber vom nahegelegenen Tybee Island aus Delfin-Touren starten können.
Uns zog es mit dem Kia Sorento allerdings wieder weiter in Richtung Florida. Mittlerweile lief auch die Klimaanlage auf Hochtouren, denn spätestens als wir Jacksonville hinter uns gelassen haben, wurde es endgültig sommerlich warm. Ob der teils stark wechselnden Straßenqualitäten in den USA kann es zudem nicht schaden, auf ein Auto mit einem betont weichen Fahrwerk zu setzen. Der US-Sorento wurde dementsprechend sanfter abgestimmt als jener, den wir hierzulande kennen.
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Die Westküste Floridas
Die Fahrt von Savannah nach Holiday, im nördlichen Speckgürtel von Tampa gelegen, sollte zugleich unsere längste Fahrt an einem Stück werden. Über acht Stunden entlang der Interstate 95 und dem Highway 301 verlangten auch bei stets limitierten Geschwindigkeiten hohe Aufmerksamkeit. Insbesondere deshalb, da der Wilde Westen der USA durchaus auf den dortigen Straßen überlebt hat. Raser gibt es auch in Übersee, die mit teils völlig zerstörten Autos kaum mehr etwas zu verlieren haben. Dass dich gestandene 18-Wheeler ebenfalls rechts überholen dürfen, daran gewöhnst du dich irgendwann. Eher weniger allerdings an die zahlreichen Reifenplatzer, die nicht nur Lkw, sondern immer wieder Pkw in die Knie zwingen. Schwere Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit bei gleichzeitig massiver Handy-Nutzung sind ebenfalls an der Tagesordnung.
Angekommen am Golf von Mexiko erreichten wir die direkten Ausläufer der tropischen Klimazone. Temperaturen um 30 Grad im April sind keine Seltenheit und selbst das Meer ludt mit 22 Grad bereits zum Baden ein. Dem gemeinen Floridianer hingegen scheint das meist noch zu kalt zu sein und so fällt vor allem am Howard Park Beach auf, dass sehr viele Autos mit Kennzeichen aus anderen US-Bundesstaaten unterwegs sind. Wer aus Iowa oder Indiana bis nach Florida reist, für den sind jene Temperaturen (wie für uns) früh im Jahr schon etwas ganz Besonderes.