Besteht die Windschutzscheibe aus einem besonderen Glas?
Für Autoglasscheiben wird generell Sicherheitsglas verwendet. Es wird hergestellt, um die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen zu verringern, wenn es bricht. Windschutzscheiben werden in einem Laminierverfahren hergestellt. So entsteht Verbundglas, das bei einem Unfall ein Höchstmaß an Sicherheit bietet.
Verbundglas besteht aus zwei Glasscheiben, zwischen denen sich eine dünne Vinylschicht befindet. Die drei Teile werden unter Anwendung von Hitze und Druck und der Zugabe von Polyvinylbutyral-Harz als Kleber in einem speziellen Ofen, dem Autoklaven, zusammen laminiert.
Wenn ein kleiner Gegenstand wie bspw. ein vom vorausfahrenden Verkehr hochgewirbelter Stein auf eine Sicherheitsglasscheibe trifft, zerbricht in der Regel nur die äußere Schicht der Frontscheibe. Bei einem starken Aufprall zersplittert das Glas, wobei die Scheibe in ihrer Einheit zumeist erhalten bleibt. Grund dafür ist die Schicht aus Vinyl, an der auch die Scherben fest verklebt bleiben. Verbundglas ist nicht so stark wie gehärtetes Glas, blockiert aber etwa 99 Prozent des ultravioletten Lichts - ein schöner Nebeneffekt der Scheiben aus Verbundglas.
Gehärtetes Glas für Seiten- und Heckfenster
Anders als Heck- und Frontscheibe werden Seiten- und Heckscheiben zumeist aus gehärtetem Glas gefertigt. Dieses Glas wird durch Erhitzen und anschließendes schnelles Abkühlen hergestellt. Durch diesen Vorspannprozess wird das Glas um ein Vielfaches stärker als ungehärtetes Glas derselben Stärke.
Wenn es zerbricht, zerfällt gehärtetes Glas in kleine Glasstücke, die keine schneidefähigen Kanten aufweisen. Im Idealfall sind keine großen, zerklüfteten Glassplitter vorhanden, die den Fahrer oder die Insassen verletzen könnten. Gehärtetes Glas wird zudem chemisch und thermisch behandelt. So wird die innere Spannung des Glases ausgeglichener.