Stoßstange ausbeulen - Kosten sparen durch eine eigene Reparatur

Inhalt

• Der Nutzen und die Reparatur einer Stoßstange – eine Anleitung
• Professionelle Reparatur oder selbst Hand anlegen?
• Welche Gefahren birgt das Fahren mit defekter Stoßstange?
• Die rechtliche Komponente
• Fazit: nie ohne intakte Stoßstange fahren

Der Nutzen und die Reparatur einer Stoßstange – eine Anleitung

Die Stoßstange eines Autos ist dazu da, bei kleineren oder größeren Zusammenstößen einen Teil der Aufprallenergie abzufangen und damit einen größere Schaden am Wagen oder an den Fahrern und Beifahrern zu vermeiden. Weiterhin wird sie zur Integration verschiedener zusätzlicher Elemente wie Nebelleuchten, Blinkern oder Zusatzscheinwerfern verwendet. Es gibt zwei Arten der Stoßstange: die Frontstoßstange und die Heckstoßstange am hinteren Ende des Autos.

Wie können Beulen und Dellen selbstständig repariert werden?

Moderne Stoßstangen bestehen aus zwei Stoffen: einem widerstandsfähigen Kunststoff, der bis zu einem gewissen Grad nachgeben kann und von außen sichtbar ist und dem eigentlichen Aufpralldämpfer, der von außen nicht sichtbar ist.

Ob die Stoßstange ausgewechselt werden muss, kommt darauf an, ob nur die äußere Kunststoffschicht oder auch der metallene Aufpralldämpfer beschädigt ist. Bei Zweiterem muss die Stoßstange vollständig ausgewechselt werden. Bei Ersterem können Beulen oder Dellen selbstständig repariert werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Die Stoßstange mit heißem Wasser reparieren

Wenn im Kunststoffteil der Stoßstange eine oder mehrere kleine Dellen gefunden werden, können diese mit heißem Wasser einfach repariert werden. Das heiße bis kochende Wasser muss großzügig über die beschädigte Stelle gegossen werden – es ist hierbei wichtig, dass sie von allen Seiten erreichbar ist. Nachdem die beschädigte Stelle mit dem heißen Wasser übergossen wurde, sollte sie sich aufgrund der Hitze von selbst wieder in die Ursprungsform korrigieren.

Den Kunststoff mit einem Saugnapf ausbeulen

Auch bei dieser Variante sollte die betroffene Stelle zu Beginn mit heißem Wasser überschüttet werden. Daraufhin kann ein Saugnapf mittig auf der Delle platziert werden. Im Anschluss muss kräftig am Saugnapf gezogen werden. Im besten Fall können große, flache Dellen so schnell und einfach ausgebeult werden.

Die Stoßstange mithilfe eines Föhns reparieren

Bei flachen, großen Dellen auf glatten Oberflächen kann ein Föhn bei der Reparatur helfen. Die Stoßstange muss hierbei jedoch abmontiert werden, um die Beule auch von der Hinterseite zugänglich zu machen. Wenn die Delle ausreichend erhitzt wurde, kann der Kunststoff vorsichtig zurück in die ursprüngliche Form gedrückt werden. Um den Lack nicht zu beschädigen, sollte beim Erwärmen des Blechs ein Mindestabstand von zehn Zentimetern eingehalten werden.

Professionelle Reparatur oder selbst Hand anlegen?

Manche Schäden lassen sich leicht selbstständig reparieren – doch woher weiß man, ob nicht doch eher professionelle Hilfe angebracht wäre? Delle ist nicht gleich Delle, daher sollten folgende Punkte beachtet werden, bevor eigenständig Hand angelegt wird:

Wenn die Delle gleichmäßig geformt ist und weiche, runde Außenränder hat, kann sie selbst entfernt werden. Bei Knicken, beschädigtem Außenlack oder einem scharfkantigen Außenrand sollte eine Werkstatt aufgesucht werden.

Welche Gefahren birgt das Fahren mit defekter Stoßstange?

Eine defekte Stoßstange kann nicht nur unschön aussehen, sondern zusätzlich auch gefährlich werden. Wie wir bereits wissen, nehmen Stoßstangen bei einem Aufprall die Kraft auf und dämpfen die Kollision. Wenn der Aufpralldämpfer durch einen Unfall kaputt geht und nicht repariert wird, droht bei einem möglichen nächsten Unfall eine erhöhte Gefahr für die Personen im Auto und den Wagen selbst. Die Kollision wird nicht mehr ordentlich gedämpft.

Mit einer kaputten Stoßstange kann es außerdem dazu kommen, dass zusätzliche Funktionen und Ausstattungen des Wagens in Mitleidenschaft gezogen werden. Gerade in modernen Autos werden unter dem Stoßfänger verschiedene Systeme verbaut: Einparkhilfen, Bremsassistenten, Scheinwerfer oder Sensoren von Radarsystemen können bei einem Aufprall neben der Stoßstange mitbeschädigt werden. Eine Autofahrt, bei der die Systeme, auf die man sich verlässt, plötzlich nicht mehr funktionieren, kann gefährlich werden.

Die rechtliche Komponente

Eine funktionstüchtige Stoßstange gehört laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) zur sicherheitsrelevanten Einrichtung eines Fahrzeugs. Ein Wagen mit defekter Stoßstange entspricht demnach nicht mehr der StVZO. Bei einer Hauptuntersuchung beim TÜV muss damit gerechnet werden, dass diese mit einer defekten Stoßstange nicht bestanden werden kann.

Weiterhin sagt § 19 der StVZO aus, dass: “[...] Sie [die Betriebserlaubnis] erlischt, wenn Änderungen vorgenommen werden, durch die in der Betriebserlaubnis genehmigte Fahrzeugart geändert wird, bzw eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern zu erwarten ist."

Fazit: nie ohne intakte Stoßstange fahren

Bei einer Stoßstange mit Dellen und Beulen, die eigenständig repariert werden können, halten die Kosten sich in Grenzen und laufen__ fast gen null__. Erst bei größeren Schäden am Aufpralldämpfer oder Dellen, die scharfkantig und kompliziert sind, lohnt es sich, den Wagen in eine Werkstatt zu bringen und von professionellen Mechanikern reparieren zu lassen. Mit Hitze, Saugnäpfen und co. können kleine Dellen direkt zuhause ausgebessert werden. Weiterhin ist der Hinweis wichtig, dass ohne Stoßstange niemals gefahren werden sollte. Wichtige Systeme im Auto könnten beschädigt sein und bei einer Kollision wird der Aufprall von einer defekten Stoßstange nicht ausreichend gedämpft.