Diese Faktoren beeinflussen den Benzinpreis
Der Benzinpreis unterliegt laufenden Schwankungen. Mehrere Faktoren beeinflussen ihn. In Deutschland machen vor allem die Energiesteuer und der Benzineinkaufspreis den größten Anteil am Verkaufspreis aus. Aber auch der aktuelle US-Dollarkurs, sowie der regionale und lokale Wettbewerb üben erheblichen Einfluss auf den Verbraucherpreis aus. Im Folgenden findest du eine detaillierte Beschreibung der unterschiedlichen Preisfaktoren.
Steuern und Abgaben
In Deutschland setzt sich der Benzinpreis zu einem großen Teil aus Steuern und Abgaben zusammen:
- Der Staat erhebt die Energiesteuer (früher als Mineralölsteuer bekannt) im Gegensatz zu anderen Steuerarten nicht prozentual, sondern mit einem festen Anteil. Dieser Anteil beläuft sich im Fall von Benzin auf 65,45 Cent pro Liter, beim Diesel sind es 47,04 Cent pro Liter.
- Die Mehrwertsteuer beträgt auch für Benzin und Diesel 19 Prozent. Da sie aber auf den Nettopreis aufgeschlagen wird, beträgt ihre Auswirkung auf den Verbraucherpreis etwa 16 Prozent.
- Seit 2021 erhebt die Bundesregierung außerdem den CO2-Preis als Klimaschutzmaßnahme. Die Bepreisung in den Bereichen Verkehr und Wärme soll für weniger CO2-Emissionen sorgen. 2024 beläuft sich die CO2-Abgabe für Benzin auf 10,8 Cent pro Liter und für Diesel auf 11,9 Cent pro Liter. Damit steigt der CO2-Preis im Vergleich zu 2023 um zirka 2 Cent pro Liter. In 2025 soll die CO2-Abgabe abermals um rund 2 Cent pro Liter steigen.
- Geringster Bestandteil des Kraftstoffpreises, aber nicht zu vernachlässigen, ist die Erdölbevorratungsabgabe, die sich auf weniger als einen Cent beläuft und über die sich der sogenannte Erdölbevorratungsverband finanziert. Die Aufgabe dieses seit den 1970ern bestehenden Verbands liegt in der Krisenvorsorge, sollten Erdölimporte ausfallen.
Einkaufspreis
Benzin wird aus Rohöl hergestellt. Die Preise für Rohöl und dessen Produkte werden an der Börse gehandelt – fast ausschließlich in der Währung US-Dollar. Somit sind die Preise neben der Nachfrage auch vom aktuellen Euro/Dollar-Wechselkurs abhängig. Kursschwankungen haben unmittelbaren Einfluss auf die Benzinpreise. Die Kurse wiederum sind abhängig von der Nachfrage, der Konjunktur und den politischen Verhältnissen in den Ölförderländern.
Wenn also die Ölpreise steigen, müssen Ölkonzerne mehr für Rohöl zahlen. Um die erhöhten Ausgaben auszugleichen, heben sie folglich den Spritpreis an. Aktuell beträgt der Einkaufspreis etwa 42 Prozent des Verkaufspreises pro Liter.
Deckungsbeitrag
Der Deckungsbeitrag beinhaltet unter anderem die Kosten des Händlers bzw. Ölkonzerns für die Weiterverarbeitung, den Transport oder die Lagerung des Öls bzw. Benzins. Auch die Betriebskosten der Tankstellen sind Teil des Deckungsbeitrags, mit dem Tankstellenbetreiber ihre Kosten abdecken und Gewinn erzielen.
Wettbewerb
Mittlerweile gehört ein enormer Preiswettbewerb von Tankstelle zu Tankstelle zur Tagesordnung. Zwar ändern sich die Spritpreise im Zuge dieses sogenannten Preistrichters häufig mehrmals täglich – an den Zahlen der Preistafel dürfen die Pächter aber nicht nach eigenem Ermessen drehen. Ihre Aufgabe besteht vielmehr darin, die Preise der Wettbewerbstankstellen festzustellen und an die Zentralen weiterzuleiten. Diese überprüfen alsbald, ob eine Preisanpassung notwendig ist und nehmen diese gegebenenfalls sofort vor. Die Reaktionsgeschwindigkeit, insbesondere der großen Markengesellschaften, ist bei den Spritpreisen damit so hoch wie bei sonst keinem anderen Produkt auf dem Markt und sorgt für__ relativ starke Schwankungen im Benzinpreis innerhalb eines Tages__.