Das kommt ganz auf die Art des Hybridantriebs an. Mild- und Voll-Hybride lohnen sich vor allem für Halter, die viel in der Stadt oder auf Kurzstrecken unterwegs sind. Der Grund: Die Batterien können bei dieser Technologie keinen „externen“ Strom zapfen. Die Energie entsteht bei der Fahrt, vor allem beim Bremsen und durch den Schub beim Rollen.
Da in Mild-Hybriden im Gegensatz zu Voll-Hybridantrieben nur ein verhältnismäßig kleiner Akku verbaut ist (meist 48 Volt / 0,5 kWh), kannst du mit ihnen nicht rein elektrisch fahren. Nur in bestimmten Fahrsituationen – zum Beispiel beim Einparken oder Rangieren – kommt der Mild-Hybrid komplett ohne den Verbrenner aus. Auch, wenn der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt, schaltet sich unter bestimmten Bedingungen der Verbrenner ab – das Fahrzeug „segelt“ dann quasi ohne Kraftstoffverbrauch über die Straße. Beim Starten, Beschleunigen oder Überholen wird der Elektromotor zusätzlich zugeschaltet. Das führt dazu, dass mild hybridisierte Autos deutlich antrittsstärker sind als reine Verbrenner – neben dem Einsparungspotential sind Mild-Hybride also auch wegen ihres Fahrverhaltens attraktiv. Im Vergleich zum reinen Verbrenner spart der Mild-Hybrid 15-18 Prozent Kraftstoff ein.
Ein Voll-Hybrid schafft auch etwas längere Strecken rein elektrisch, ganz unabhängig von der Fahrsituation: Der E-Motor bringt es ohne Unterstützung auf zwei bis fünf Kilometer Reichweite. Dazu braucht es allerdings einen größeren Akku (1-2 kWh) als in mild-hybridisierten Fahrzeugen. Die Leistung eines Voll-Hybriden liegt in der Regel bei mehr als 20 kW. An die Stromtankstelle muss der große Bruder des Mild-Hybriden dafür nicht. Auch er generiert seinen Strom ausschließlich selbst, kann aber deutlich mehr davon speichern, aufgrund der größeren Batterie.
Die Krux an der Sache: Ein größerer Akku sorgt zwar für mehr Kraftstoffersparnis, macht das Auto aber auch deutlich teurer im Anschaffungspreis. Ein Voll-Hybrid lohnt sich also nur dann, wenn er auch sehr lange gefahren wird. Da der Voll-Hybrid auch nicht mit vergleichsweise günstigeren Herstellungskosten wie der Mild-Hybrid oder der Plug-in-Hybrid punkten kann, haben ihn die deutschen Hersteller quasi komplett aus dem Sortiment gestrichen: Aktuell hat keiner der deutschen Autohersteller einen Voll-Hybrid im Programm.
Der Plug-in-Hybrid kann im Gegensatz zum Mild- und Voll-Hybrid externen Strom zapfen und punktet mit einer deutlich höheren elektrischen Reichweite. Außerdem locken steuerliche Vergünstigungen: Wer seinen Dienstwagen auch privat nutzt, muss das in der Steuererklärung angeben und den sogenannten geldwerten Vorteil versteuern. Bei klassischen Verbrennern fallen dafür monatlich ein Prozent des Bruttolistenpreises an. Für Plug-in-Hybride werden dagegen nur 0,5 Prozent fällig. Liegt der Listenpreis des Fahrzeugs unter 70.000 Euro, sind es sogar nur noch 0,25 Prozent.
Zudem darf der Plug-in-Hybrid maximal 50 Gramm CO2/km ausstoßen oder muss eine rein elektrische Reichweite von mindestens 60 Kilometern vorweisen können und extern aufladbar sein. Das Problem beim Plug-In: Die höheren Investitionskosten für den teuren Antrieb lohnen sich nur dann, wenn der Akku auch immer konsequent aufgeladen wird. Da ein Plug-in-Hybrid aber auch wunderbar ohne Strom fährt, nehmen es da viele Halter nicht ganz so genau.
Plug-in-Hybride bieten zwar die größte Reichweite und damit eigentlich auch das größte Sparpotential, allerdings hadern sie im Alltag oft an einer besonders fehlerhaften Komponente: Dem Fahrer selbst, denn der muss aktiv mitmachen, damit die Spartechnologie auch wirklich fruchtet. "Im Mittel fallen die realen Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen von Plug-in-Hybridfahrzeugen bei privaten Haltern in Deutschland mehr als doppelt so hoch aus wie im offiziellen Testzyklus." Zu dieser Erkenntnis kommt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung und des International Council on Clean Transportation von 2020. Der Grund dafür: Viele Halter nutzen ihre Plug-in-Hybride viel zu selten elektrisch, da der Antrieb eben auch ganz ohne Strom wunderbar funktioniert.
Dennoch gibt es einige Plug-in-Hybride, die durchaus sparsam sind. Laut Tests ist der siegende Plug-in-Hybrid über alle Größenklassen hinweg der Mercedes C 300 de T-Modell Kombi. Mit seiner 25,4-kWh-Batterie erzielt er einen beeindruckend niedrigen Testverbrauch. Ebenfalls überzeugt der Kia Niro Plug-in-Hybrid und der Toyota Prius Plug-in-Hybrid.
Ein Blick auf die Modelle mit den niedrigsten Verbrauchswerten zeigt: In der Hybrid-Technologie haben immer noch die Japaner die Nase vorn. Die zwei erstplatzierten Hybridautos in der Kategorie Energieverbrauch stammen aus dem Hause Toyota – dem Weltmarktführer bei Hybridautos. Wer sich für die Vollhybrid-Technologie entscheidet, muss sich sowieso abseits vom deutschen Herstellermarkt umsehen, da es aktuell keinen deutschen Hersteller gibt, der diese Antriebstechnologie im Portfolio hat.
Dass deutsche Hersteller mittlerweile auch „Hybrid“ draufhaben, zeigt Mercedes mit dem C 300e. Ganze 25 kWh Akku-Kapazität, eine Rekuperationsleistung von bis zu 100 kW und eine Reichweite von über 100 Kilometer machen den schwäbischen Plug-in-Hybriden zu einem der spannendsten Vertreter dieser Antriebsart. Die meisten Plug-ins schaffen es rein elektrisch auf etwa 60 Kilometer. Ein absoluter Bestwert also. Zusätzlich setzt Mercedes beim C 300e auf ein intelligentes Betriebssystem: Unter Berücksichtigung von Topografie, Geschwindigkeitslimits und Verkehrsverhältnissen berechnet das Fahrzeug selbständig, auf welchen Streckenabschnitten der elektrische Fahrmodus sinnvoll zum Einsatz kommt.
Auch Audi und BMW drängen immer weiter ins Hybrid-Segment vor. Vor allem in der Oberklasse hängt der Plug-in den Diesel-Antrieb mehr und mehr ab. Gerne gekaufte Vertreter sind hier zum Beispiel der Audi A6 Avant 50 TFSI e Quattro mit einer angegebenen Reichweite von 68 Kilometern und der BMW X1 Plug-in Hybrid mit einer Reichweite von 57 Kilometern. Was die Sparsamkeit angeht, sind die Oberklasse-Hersteller nicht immer ganz vorne mit dabei. Häufig macht das zusätzliche Gewicht der Nobelkarossen die Spritersparnis des Antriebs schnell wieder zunichte. Es gibt aber auch abseits der Sparsamkeit gute Argumente für einen Hybrid: besonders antrittsstarkes Fahrverhalten, das zusätzliche Leistungspaket und die steuerlichen Vergünstigungen stehen hier für viele Käufer im Vordergrund.
Wer „gut“ mit „sparsam“ gleichsetzt, sollte sich bestenfalls gleich in einer anderen Fahrzeugkategorie umsehen. Schwere Autos verursachen nun mal hohe Energiekosten, Hybrid-Antrieb hin oder her. Wer sich trotzdem auf ein SUV festgelegt hat und innerhalb der Fahrzeugkategorie möglichst sparsam unterwegs sein möchte, für den könnte der Kia Niro 1.6 GDI Hybrid eine gute Wahl sein. Der Niro Hybrid überzeugt mit einem niedrigen Durchschnittsverbrauch von nur 4,7 Litern auf 100 Kilometer. Er bietet ein ausgewogenes Fahrerlebnis mit sicheren Fahreigenschaften und einem umfangreichen Fahrassistenzpaket. Der geräumige Innenraum und das große Kofferraumvolumen von 451 bis 1.445 Litern machen ihn zu einer praktischen Wahl als Familienauto. Mit einem Einstiegspreis ab 32.590 Euro ist der Niro 1.6 GDI Hybrid eine attraktive Hybridoption im Kompakt-SUV-Segment. Aber auch der Renault Arkana E-Tech ist ein durchaus geeigneter Kandidat. Er ist ein Kompakt-SUV mit einem effizienten Vollhybrid-Antrieb und besitzt ein E-Tech-Hybridsystem, das mit einem neuartigen Multimode-Getriebe ohne klassisches Getriebe arbeitet. Die Elektromotoren übernehmen den Antrieb bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h, bevor der Benziner zugeschaltet wird.
Für preisbewusste Käufer, die auf der Suche nach einem günstigen Hybrid-Auto sind, gibt es attraktive Optionen sowohl bei Voll- als auch Plug-in-Hybriden. Die günstigsten Voll-Hybride sind der Suzuki Vitara 1.4 Hybrid ab ca. 23.000 Euro, der Mazda 2 Hybrid ab ca. 23.500 Euro sowie der Renault Clio E-Tech Hybrid ab ca. 24.000 Euro. Diese kompakten Modelle bieten einen effizienten Hybrid-Antrieb und niedrige Verbrauchs- und Emissionswerte zu erschwinglichen Preisen. Wer mehr elektrische Reichweite und die Möglichkeit zum Laden an der Steckdose sucht, sollte einen Blick auf die günstigsten Plug-in-Hybride wie den Hyundai Ioniq Plug-in ab ca. 32.000 Euro oder den Renault Captur E-Tech Plug-in ab ca. 33.600 Euro werfen. Zwar sind Plug-in-Hybride teurer in der Anschaffung, sie können aber im Alltag rein elektrisch und damit sehr effizient fahren. Insgesamt finden sich vor allem bei asiatischen Herstellern wie Suzuki, Hyundai oder Kia attraktive Hybrid-Modelle zu günstigen Preisen.
So lässt sich das Sparpotenzial eines Hybridantriebs voll ausnutzen
Plug-in-Antriebe regelmäßig aufladen: Wer hier und da aus Faulheit immer mal wieder ohne Strom im Akku fährt, verbraucht letztlich mehr Sprit als mit einem reinen Verbrenner. Der Grund: das antriebsbedingt hohe Gewicht von Hybridfahrzeugen.
Mit Bedacht Gas geben: Der E-Motor reagiert sofort, wenn der Fuß aufs Gas drückt. Sanfter Druck reicht also vollkommen aus. Schont die Reifen und spart Energie.
Fuß vom Gas, wann immer möglich: Hybridautos schalten den Verbrenner ab und „segeln“ rein elektrisch mit, sobald der Fuß vom Gas ist und das Auto rollt. Vorausschauendes Fahren spart hier also noch mehr ein als beim Verbrenner.
Batterie nur so groß wie unbedingt nötig: Jede Kilowattstunde Akkukapazität bedeutet in etwa zehn zusätzliche Kilogramm Gewicht. Je größer und schwerer die Batterie ist, desto höher also der Stromverbrauch. Wer nur in der Stadt und im Umland unterwegs ist, für den reicht in der Regel eine kleinere Akkugröße.
Obwohl Hybridautos, bezogen auf ihre Effizienz, immer wieder in der Kritik stehen, ist die Beliebtheit der kombinierten Antriebe ungebrochen. Die Zahl der Neuzulassungen steigt weiterhin in großen Schritten: Im Jahr 2023 fuhren 864.712 Hybride auf den deutschen Straßen. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es nur 279.861. Die Gründe sind unter anderem die steuerliche Begünstigung für Hybrid-Dienstwagen und natürlich die Unabhängigkeit, die ein kombinierter Antrieb im Gegensatz zum reinen Elektroauto bietet.