Aufgrund der niedrigen Produktionskosten sind chinesische Autos in der Regel preisgünstiger als europäische oder japanische Fahrzeuge. Außerdem setzen chinesische Hersteller verstärkt auf Elektromobilität und moderne Technologien. Das betrifft zum Beispiel den Einsatz von künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge (Internet of Things - IoT).
In puncto Design gibt es chinesische Automodelle, die sich an westlichen Fahrzeugen orientieren und welche, die andere Wege gehen und auf eine auffällige Optik setzen. Bei der Qualität und der Sicherheit haben Autos aus China in den letzten Jahren enorm zugelegt. Mittlerweile schneiden viele Modelle ebenso gut ab wie ihre westlichen Konkurrenten.
Auch bei den Reichweiten können chinesische Automarken punkten. Mithilfe von Feststoffbatterien kommen diese teilweise auf 30% mehr Reichweite als bei vergleichbaren Modellen. Chinesische Unternehmen stecken derzeit viel Energie darin, ihre Markenbekanntheit in Deutschland und anderen westlichen Märkten zu erhöhen.
MG war bis 2005 in britischer Hand und gehörte bis zu dessen Insolvenz der MG Rover Group. Seither ist es Bestandteil der chinesischen Unternehmensgruppe SAIC Motor aus Shanghai. Von etwa 3.000 verkauften Neuwagen im Jahr 2007 konnte der Absatz im eigenen Land auf über 450.000 Einheiten im Jahr 2021 stark erhöht werden. Seit Januar 2021 begann auch der Verkauf unter eigenem Namen in Deutschland.
Hierzulande sind zum Beispiel die Modelle MG ZS, MG4, MG5, Marvel R und Cyberster erhältlich. Wie die meisten chinesischen Autobauer ist MG auf den Bereich der Elektromobilität spezialisiert. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 15.000 Fahrzeuge der Marke MG in Deutschland zugelassen. Das sind fast 500% mehr als im Jahr davor.
Vom Hersteller BYD, dessen Name übersetzt "Baue dir deine Träume" bedeutet, kommen Modelle wie der Atto 3, der Dolphin, der Han, der Seal und der Song. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1995 und konzentrierte sich zunächst auf die Produktion wiederaufladbarer Batterien. Die Sparte passt auch zur heutigen Ausrichtung. Denn spezialisiert ist der Autobauer vor allem auf den Bereich der Elektromobilität. 2022 avancierte er sogar zum größten Hersteller von Elektro- und Hybridfahrzeugen weltweit.
2023 stieß BYD den Marktführer VW vom Thron und verkaufte erstmals im eigenen Land mehr Fahrzeuge als das deutsche Unternehmen. Neben Autos produziert der Konzern Akkus, Ladegeräte und Tastaturen für Mobiltelefone. Etwa 10.000 Wissenschaftler sind in der Forschungsabteilung beschäftigt und arbeiten permanent an neuen Technologien.
Chery bietet in Deutschland derzeit drei Modelle an: den Tiggo 3, den Tiggo 5 und den elektrischen EQ. Der Hersteller ist erst seit 2018 als Chery Europe GmbH auf dem deutschen Markt vertreten und hat derzeit noch eine relativ geringe Marktdurchdringung. Dennoch ist es Chery gelungen, in den letzten fünf Jahren stark zu wachsen, während etablierte deutsche Autobauer im gleichen Zeitraum Anteile verloren haben.
Das Unternehmen setzt bei seinen Fahrzeugen auf moderne Technologien wie Hybrid- und Elektroantriebe sowie auf fortschrittliche Sicherheits- und Komfortsysteme. Gegründet wurde Chery ursprünglich 1997. Mittlerweile gehört es zu den größten Automobilproduzenten Chinas. Sein Sitz liegt in der Stadt Wuhu innerhalb der Provinz Anhui.
In Deutschland beliebt sind von Aiways das SUV-Modell U5 und der U6. Produktionsstätten werden sowohl in China als auch in Europa betrieben. Gegründet wurde das Unternehmen 2017. Auf dem deutschen Markt ist es aber erst seit 2020 vertreten. Der Hauptsitz liegt in Shanghai und die europäische Vertretung in München. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen über 1.300 Mitarbeiter.
Für den Bau der Elektroautos nutzt Aiways auch künstliche Intelligenz. In Deutschland werden die Fahrzeuge über die Firma Euronics vertrieben. Als Kooperationspartner für Ersatzteile und Wartung nutzt Aiways ATU. Während die Zahlen für Neuzulassungen im ersten Jahr auf dem deutschen Markt noch bei unter 200 lagen, sind es im Folgejahr schon über 500 gewesen. 2022 lag der Wert bei über 3.000.
Lynk & Co ist eine chinesisch-schwedische Automarke, die 2016 in Göteborg gegründet wurde. Sie ist Teil des Geely-Konzerns, zu dem auch Volvo gehört. Unter der Marke Lynk & Co wird eine breite Palette von Fahrzeugen produziert. Dazu zählen Limousinen, SUVs und Kombis. Von etwa 6.000 in China verkauften Autos im Jahr 2017 konnte es seinen Absatz auf über 220.000 im Jahr 2021 steigern. In Deutschland liegt die Anzahl der Neuzulassungen nur knapp hinter denen von Lexus.
Das SUV-Modell 01 ist derzeit ab 46.000 Euro erhältlich. Damit ist es um einiges günstiger als vergleichbare westliche Fahrzeuge. Seit März 2023 ist bereits das SUV-Modell 08 erhältlich.
Maxus ist ein chinesischer Nutzfahrzeughersteller, der wie auch MG zu SAIC Motor gehört. Hervorgegangen ist die Marke 2010 aus dem insolventen britischen Autobauer LDV Limited. Seit 2016 stellt das Unternehmen auch PKWs her. In Deutschland erhältlich sind die Maxus-Modelle EV80, T90 EV und MIFA 9. Das Besondere an Maxus ist die Tatsache, dass alle Nutzfahrzeuge über Elektromotoren verfügen und verhältnismäßig hohe Reichweiten haben.
Der Nettopreis für den Transporter EV80 liegt bei etwa 40.000 Euro. Der Pickup T90 EV ist ab 55.000 Euro erhältlich und der Elektrovan MIFA 9 schlägt mit knapp 70.000 Euro zu Buche. In Deutschland ist letzterer als Konkurrent zum Mercedes EQV aufgestellt. Preislich sind beide jedoch sehr ähnlich. Mit dem Deliver 9 ist von Maxis auch ein Dieselfahrzeug erhältlich. Dieses wird parallel zum elektrischen eDeliver 9 angeboten.
Durch den immer größer werdenden Marktanteil an Elektroautos sind chinesische Autobauer in Deutschland sehr beliebt geworden. Die Fahrzeuge sind bei gleicher Qualität oft günstiger als europäische, koreanische oder japanische Autos und bieten moderne Technologien. BYD, MG, Aiways und andere Hersteller konnten ihre Absatzzahlen in Deutschland Jahr für Jahr immer weiter erhöhen.