Sportwagen sind nicht nur für die Herren der Schöpfung gedacht, es gibt sportliche Helden in den kleineren Fahrzeugklassen, die auch bei den Frauen die Herzen höherschlagen lassen. So sind der Ford Fiesta ST, der Fiat 500 Abarth und auch der Mini John Cooper Works gute Beispiele für die Bandbreite und die wundervolle Welt der kleinen Sportwagen. Der Ford Fiesta ST zum Beispiel ist ein perfektes Beispiel für die Fahrfreude und sportlichen Fahrspaß in einem kleinen Auto. Weniger praktisch, dafür vollständig konsequent ist die andere Seite der kleinen Sportler. Die britische Marke Lotus, auch heute noch eine Geburtsstätte für Sportwagen, zeigt dabei eindrücklich, wie wichtig das Gewicht des Fahrzeuges ist und wie schnell ein Sportwagen sein kann, wenn man nur die unnötigen Komfortausstattungen aus dem Auto verbannt. Dass sportliche Fahrzeuge immer nur Fahrspaß für den Fahrer und einen Beifahrer bieten können, ist ebenso ein Irrglaube. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der Hyundai i30N, der im Segment von VW Golf und Co. mit kräftigem Antritt und viel Fahrspaß überzeugen kann, dabei aber trotzdem für vier Erwachsene noch ausreichend Platz bietet.
Dass man Fahrspaß in einen überschaubaren Preisrahmen packen kann, haben die genannten Fahrzeuge bereits gezeigt. Dass man dabei aber auch rein elektrisch unterwegs sein kann, zeigt der Honda e, der weder mit absurden PS-Zahlen protzt noch einen Lotus beim Gewicht unterbietet, aber dennoch seinem Fahrer beim Thema Fahrspaß ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern kann.
Das ist unsere Auswahl der besten kleinen Sportwagen im Überblick:
Völlig lautlos, eher klein und dennoch ganz groß beim Thema Fahrspaß? Und das ganz ohne Auspuff. Der Honda e zeigt, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt. Mit seinen nicht einmal 4 Metern Außenlänge ist er ganz klar ein Kleinwagen. Der Elektro-Antrieb und vor allem die Batterie lassen das Gewicht des Honda e jedoch auf über 1.500 kg klettern und damit ist der Honda e doppelt so schwer, wie die zuvor für ihre Leichtigkeit verehrte Lotus Elise. Mit den maximal 154 PS aus seinem Elektromotor kann der Honda e auch nicht mit einer ungebührlichen Leistungsexplosion beeindrucken und dennoch: Der Alltag im Honda e gestaltet sich aus fahrerischer Sicht extrem unterhaltsam. Honda hat dem ersten rein batterieelektrischen Fahrzeug aus eigenem Hause eine logische Antriebslösung spendiert. So wurde der E-Motor an die Hinterachse versetzt und treibt dort auch die Hinterachse an. Damit liefert der Honda e perfekte Grundlagen für Fahrspaß - die Trennung von Antriebsachse und Lenkung. Der Honda e profitiert zudem von der Leistungscharakteristik des E-Motors. So stehen die 315 Nm Drehmoment des E-Motors bereits ab der ersten Umdrehung bereit. Diese an ein Hochplateau erinnernde Drehmoment-Kurve hilft dem Fahrspaß enorm, zudem springt die Kraft förmlich explosionsartig auf den Leistungswunsch des Fahrers an. Man kann also Fahrspaß kombinieren mit geringer Größe, geringer Leistung und sogar mit einem gänzlich abwesenden Motorengeräusch. Was kommt als nächstes? Fahrspaß ohne Lenkrad?
Unter den Kleinen einer der Größten. Der Ford Fiesta wird als ST Kraftstoffverbrauch (WLTP) kombiniert: 6,8 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 155 g/km; CO2-Klasse: E)² zum Kurvenräuber. Dabei sind es nicht etwa die 200 PS aus dem 1.5 Liter großen Dreizylinder-Turbomotor, die grummelnd für den größten Spaßfaktor verantwortlich sind, sondern die gnadenfreie Abstimmung des Sportfahrwerks des kleinen Kölner Rennknirpses. Der Fiesta ST ist ein hemmungsloser Kurvenräuber und sein überschaubares Leergewicht von unter 1.280 Kilogramm lässt ihn locker an der Leine seiner 290 Nm Drehmoment über die Landstraßen ziehen. Mit seinem Listenpreis von 26.890 Euro (Aktionspreis für das Modelljahr 2022) ist er eines der besten Beispiele dafür, dass man eben kein sechsstelliges Budget einplanen muss, um an einem Sonntag in aller Frühe in die Garage zu schleichen und auf freien Landstraßen die Grenzen eines Sportfahrwerks auszutesten und den Fahrspaß dabei richtig zu genießen.
“Keine Kompromisse” ist der Wahlspruch des englischen Automobilherstellers Lotus. Dabei ist die Geschichte von Lotus Cars eine lange und nicht immer eine einfache gewesen. Lotus Cars hatte bereits viele Mehrheits-Eigner und Eigentümer, aber eines blieb bei Lotus immer das oberste Gebot: Ein sportliches Auto braucht nicht viel mehr als Motor, Getriebe, Chassis und ein balanciertes Fahrwerk. Alles andere ist überflüssig. Ein wundervolles Beispiel für die gnadenlose Reduzierung auf das Nötigste ist die Lotus Elise. Ein „Sportler“, der 1995 erstmals auf der IAA in Frankfurt gezeigt wurde. Als die Elise 1996 in Serie ging, wurde sie von einem nur 122 PS starken Vierzylindermotor aus den Beständen der MG Rover Group angetrieben. 122 PS klingen nach Verzicht. Der jedoch fand nur beim Gewicht statt. Fahrfertig stand die Lotus Elise S1 bereits mit knapp über 720 kg auf der Straße.
Der Leichtbau bei diesem Modell ging am Anfang so weit, dass man Bremsscheiben aus einer Aluminium-Keramik-Mischung verbaute. Sehr leicht, aber auch sehr teuer. Über die Jahre hat die Lotus Elise unterschiedliche Modellpflegen erhalten. Doch selbst als 2000 die zweite Generation der Elise auf den Markt kam, blieb man sich treu und fing mit einem Leergewicht von 740 kg an. Die finale Leistungsspitze erreichte das Sondermodell Cup 260 mit einem 253 PS starken Kompressor-Vierzylinder, der von Toyota kam. Wer sich ein solch legendäres Modell für die Sonntage in die Garage stellen will, der wird aktuell bei Preisen von rund 50 bis 60.000 Euro fündig.
Deutlich günstiger und dennoch vollständig bereit für sportliches Feeling bietet sich der Hyundai i30N (Kraftstoffverbrauch (WLTP) kombiniert: 7,7 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 175 g/km; CO2-Klasse: F)² an. Hyundai hat den 280 PS starken i30N bereits ab 33.650 Euro im Angebot. Wer nicht nur auf der Suche nach einem sportlichen Kompaktwagen für den Alltag ist, der kann mit der „N Performance“ getauften Version zudem eine weiter verschärfte Variante des Koreaners ordern. Damit sind dann Trackdays bereits auf dem Weg zum Bäcker einzuplanen. Hyundai verpackt in der Sonderversion i30 N Performance unter anderem eine elektronisch geregelte Differentialsperre, eine größere (360mm) Bremsanlage und Schmiedefelgen in 19-Zoll. Der Preiskracher aus Korea hat zwar weniger Leistung als der ewige Vorzeigekandidat Golf GTI oder gar Golf R, aber sein Fahrwerk wurde kompromissloser abgestimmt und mit der Sportabgasanlage und variablen Auspuffklappen wird der i30N Performance auch sicher nicht überhört. Aber wie wir alle wissen: „Loud Pipes save lives“.
Zwei der attraktivsten und vermutlich auch der besten kleinen Sportwagen kommen von zwei Herstellern, die Auto-Enthusiasten vermutlich so gar nicht auf dem Schirm haben. Aber sowohl der Toyota GR Yaris als auch der Suzuki Swift sind kleine Sportwagen, die zum Besten gehören, was man für ein überschaubares Budget bekommen kann.
Der Automobil-Hersteller aus Japan gehört zu den größten Automobil-Herstellern der Welt und die Top-Seller im eigenen Haus sind eher farblose, aber zuverlässige Fahrzeuge wie der Toyota Camry oder der Hybrid Prius. Doch ausgerechnet von Toyota kommt ein Fahrzeug, das bereits wenige Stunden nach seiner Präsentation auf dem Weg zur Legende war. Der GR Yaris ist ein Kleinwagen, der optisch zwar nah dem effizienten Yaris Hybrid spielt, dessen 3-Zylinder-Turbo jedoch gänzlich untypische 262 PS für einen nicht einmal 4 Meter langen Knirps auf die Straße bringt. Damit das möglichst schnell und verlustfrei geschieht, hat der GR Yaris einen Allradantrieb bekommen, der nur eines im Sinn hat: Maximalen Fahrspaß. So lassen sich bis zu 70 Prozent der Kraft auf die Hinterachse verschieben und der GR Yaris wird zum Quertreiber, der jede Kurve im Rallye-Stil nehmen will. Und dieser fulminante Fahrspaß beginnt bereits bei weniger als 34.000 Euro - damit bekommt man von Toyota einen der spektakulärsten Kleinwagen aller Zeiten und einen echten Experten, wenn es darum geht, quer über Landstraßen zu fliegen. Seine 360 Nm haben mit den rund 1.250 Kilogramm des GR Yaris kein großes Problem. Sicher, noch leichter wäre noch schneller - aber Sicherheit und eine extrem steife Karosse waren für Toyota nicht verhandelbare Eckpfeiler des ganzen Projektes.
Fast schon vernünftig und langweilig klingen da die Leistungswerte des kleinen Suzuki. Der Swift Sport hat seit April 2020 nur noch 129 PS, aber dank seines Gewichtes von unter 1.100 kg und der sportlichen Abstimmung seines Fahrwerks packt der kleine Japaner eine gehörige Portion Fahrfreude in den Alltag. Sein lebendiges Naturell wird von einem eng gestuften 6-Gang Schaltgetriebe unterstützt. Der Suzuki Swift ist damit ein exzellentes Beispiel für die Frage nach viel Fahrspaß auch für einen kleinen Geldbeutel. Der 1.4 Boosterjet Hybrid (Kraftstoffverbrauch (WLTP) kombiniert: 5,6 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 125 g/km; CO2-Klasse: D)² ist im Alltag zudem mit einem Normverbrauch von 4.7 Litern besonders sparsam. Sein Einstiegspreis liegt bei unter 24.000 Euro und damit gehört der Swift Sport zu den günstigsten Angeboten für Menschen, die Spaß am aktiven Auto fahren haben. Man sollte sich von den reinen Leistungswerten nicht in die Irre führen lassen. Der Swift kann genau das, was wir anfänglich umrissen haben: Er kombiniert seine Leistung perfekt mit einem überzeugenden Leistungsgewicht und verhält sich spontan und lebhaft an der Lenkung. Seine Abstimmung ist bewusst fahraktiv gestaltet und trotz seiner Größe ist der Swift Sport ein Geheimtipp für Menschen die mit weniger Budget zum nächsten Trackday anreisen.
Es muss nicht immer ein nagelneuer Sportwagen sein
Auch bei den kleinen Sportwagen gibt es ein großes Angebot von jungen Gebraucht- oder Jahreswagen. Hierbei gilt natürlich noch mehr als bei jedem anderen Gebrauchtwagenkauf: Augen auf und ein Auto nur aus seriöser Quelle mit nachvollziehbarer Historie kaufen. Ein Ford Fiesta ST mit mittlerer Laufleistung ist bei AutoScout24 gut und gerne unter 10.000 € zu bekommen. Dass man hier immer noch einen extra Euro in der Hinterhand haben sollte, muss jedoch vor dem Kauf klar sein. Wer sich damit anfreunden kann, der bekommt die Basis für sein zukünftiges Tracktool bereits zum schmalen Taler.
Eine echte Empfehlung sind auch gebrauchte Toyota GT86. Die Gemeinschaftsproduktion von Subaru und Toyota ist ein zweitüriges Coupé der besonders ehrlichen Art. Ein freisaugender Vierzylinder-Boxermotor und Hinterradantrieb. Der Toyota GT86 ist für unter 20.000 € ein echter Kauftipp für Menschen, die besonders puristischen Fahrspaß bevorzugen. Der Toyota GT86 ist seit 2022 als Toyota GR86 in zweiter Generation und auch als Neuwagen mit einem fairen Preis von rund 33.000 Euro zu haben. Wer die Kosten auch im Alltag unten halten will, der kann es mit einem solchen Sportler getrost angehen lassen. Durch den Verzicht auf Turboaufladung und anderen aufwendigen Technik-Firlefanz lässt sich der GT86 und auch der neue GR86 als Sportler ohne Allüren verstehen.
PS - die Leistung nach Pferdestärken - für den Stammtisch noch immer eine der unverzichtbaren Diskussionsgrößen. Dabei ist nicht die Leistung verantwortlich für die Performance, sondern der Quotient aus Leistung und Fahrzeuggewicht. Daher gibt es die Fahrzeuggröße Kilogramm je PS - und ein Toyota GR Yaris kommt da auf 4.9 Kilogramm und damit auf einen Wert, der einige Jahre zuvor nur für „echte Sportler“ wie einen Porsche 996 Turbo S oder ähnlich galten.
Wer es deutlich stärker möchte, der kann sich zum Beispiel einen Mini John Cooper Works (Kraftstoffverbrauch (WLTP) kombiniert: 6,9-6,6 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 157-151 g/km; CO2-Klasse: E-F)² anschauen. Hier sind es 306 PS, die aus einem Turbo-Vierzylinder gepresst werden. Es darf noch mehr sein? Die Leistungsspitze hat derzeit der 2 Liter Turbomotor von Mercedes-AMG inne, der aus der A-Klasse den überaus potenten A45 (Kraftstoffverbrauch (WLTP) kombiniert: 9,2 - 8,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 208 - 188 g/km; CO2-Klasse: G)² werden lässt. Mit 421 PS und somit 210 PS pro Liter Hubraum hält dieser von Hand gefertigte Turbomotor die Krone der Power-Kompakten in der Hand. Weil die Mercedes A45 allerdings auch deutlich größer und besser ausgestattet sind als die kleineren GR Yaris, kommen auch 1.635 kg Leergewicht auf der Waage zusammen - und damit fällt das Leistungsgewicht auch bei den A45 nur knapp unter die 4 kg je PS Marke und beträgt: 3,88 kg je PS.
Nicht nur auf die PS schauen, sondern auf das Fahrzeug als sportive Einheit, es als Werkzeug zum Spaß betrachten. Es gibt sportive Flitzer mit Frontantrieb, mit Heckantrieb und mit Allradantrieb und selbst bei den kleinen Sportlern sind fast alle Preisklassen vertreten. Wer nur auf die Leistung schaut, lässt sich schnell verleiten und verpasst eventuell einen Sportler reiner Natur. Dabei gehören auch die eigenen Vorlieben hinterfragt: Will man wirklich nicht auf Extras verzichten? Oder kann man der Fahrfreude zuliebe Standheizung, elektrisches Glasdach und Soundsystem doch weglassen? Hier sind der eigenen Individualität keine Grenzen gesetzt. Nie war das Angebot an kleinen Sportlern mit der Garantie zum breiten Grinsen größer als heute. Also worauf warten? Bitte anschnallen.