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Fokus: Diesel

Diesel-Ratgeber

Abgasskandal: Die häufigsten Fragen und Antworten.

Im September 2015 stellte man fest, dass Volkswagen bei seinen Dieselautos eine illegale Abschaltvorrichtung in der Motorsteuerung verwendet hat, die den Ausstoß von Stickoxiden bei Abgastests reduziert. Nach und nach wurde bekannt, dass auch andere deutsche und internationale Hersteller ähnliche Techniken in ihren Autos eingebaut haben. Die Aufdeckung der Manipulationen haben zu einer allgemeinen Diskussion rund um den Diesel geführt, in deren Rahmen einige Experten dem Diesel seine Zukunftsfähigkeit absprechen. Einige Länder wie Frankreich und Großbritannien haben generelle Verbote für den Selbstzünder angekündigt. Im Februar 2018 hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden, dass auch in deutschen Städten Fahrverbote für Diesel rechtlich zulässig sind. Die neue Bundesregierung will Fahrverbote für Diesel aber weiterhin verhindern. Gleichwohl gibt es nach wie vor Gründe, die für den Diesel sprechen, denn in der Umweltbilanz kann er beispielsweise durch den geringeren Verbrauch punkten.

Stickoxide (NOx) sind Gase, die unter anderem bei der Verbrennung von Diesel entstehen und die in hohen Konzentrationen die Lunge schädigen können. Bei der Verbrennung von Diesel entsteht deshalb so viel NOx, weil Dieselautos ihren Treibstoff bei sehr hohen Temperaturen verbrennen, um den Feinstaubausstoß zu reduzieren. Wie Tests des Umweltbundesamts ergaben, stoßen Diesel selbst mit der Abgasnorm EURO 6 deutlich mehr NOx aus, als erlaubt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Grenzwert von 40 Mikrogramm NOx pro Kubikmeter Luft an Straßen definiert, der auch für die deutschen Behörden richtungsweisend ist. Allerdings sind die Tests, die die WHO durchgeführt hat, umstritten. Zudem liegen die Richtwerte für Industriearbeitsplätze und sogar Büroinnenräume deutlich höher.

Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein natürlicher Bestandteil der Luft und wird unter anderem auch durch das Ausatmen freigesetzt. Vor allem durch Verbrennung fossiler Energieträger steigt der Anteil von CO2 in der Atmosphäre und trägt so zur globalen Erderwärmung bei. Zwar entsteht bei der Verbrennung von Diesel mehr CO2 pro Liter als beim Benziner, da die Verbräuche beim Diesel aber geringer sind, wird hierdurch der Verbrauch mehr als ausgeglichen. Unter dem Strich hat der Diesel somit eine bessere CO2-Bilanz als ein Benziner. CO2 ist sogar bei Elektroautos ein Thema! Zwar entsteht bei der Fahrt mit Elektroautos kein CO2, aber durch die Herstellung der Lithium-Ionen-Akkus wird massiv CO2 freigesetzt. Studien kamen zu dem Ergebnis, dass man mit einem Verbrennungsmotor acht Jahre fahren kann, bevor es die Umwelt so stark belastet, wie die Akku-Produktion eines E-Autos.

Aufgrund der ständigen Diskussionen sind vor allem die Halter von Dieselfahrzeugen verunsichert und fragen sich, ob sie ihren Diesel verkaufen sollen. Bereits seit Anfang 2017 nimmt das Angebot an Dieselautos auf AutoScout24 im Vergleich zu Benzinern stärker zu. Diese Verschiebung übt Druck auf die Preise aus. Inzwischen verzeichnen die auf www.autoscout24.de inserierten gebrauchten Dieselautos einen leichten Preisrückgang. Wer wissen will, wie viel sein Auto aktuell noch wert ist, kann online bei der AutoScout24 Fahrzeugbewertung eine unabhängige Berechnung durchführen. Das kostenlose Ergebnis der Fahrzeugbewertung erhält man nach wenigen Klicks.

Um Fahrverbote zu vermeiden, wird die Möglichkeit diskutiert, ältere Diesel nachzurüsten und so den Ausstoß des schädlichen Stickoxids so zu verringern, dass Grenzwerte eingehalten werden können. Die Frage ist aber: Ist eine technische Umrüstung überhaupt möglich? Diskutiert wird darüber, die Autos mit einem Katalysator auszustatten, der die Stickoxide durch die Einspritzung von Harnstoff, das sogenannte AdBlue®, reduziert. Der ADAC glaubt, dass sich der Ausstoß von Stickoxid damit um 90 Prozent reduzieren ließe. Allerdings kommt es durch die Nachrüstung auch zu Nebenwirkungen. So steigt der Kraftstoffverbrauch mit dem Katalysator um fünf Prozent. Laut ADAC ist die Umrüstung theoretisch sowohl für Fahrzeuge mit Euro 4 als auch Euro 5 möglich, wirklich ausgereift sei die Lösung allerdings nicht. Die Umrüstung soll rund 1500 Euro kosten. Noch ist aber ungeklärt, wer diese Kosten übernimmt. Die deutschen Autohersteller haben bisher lediglich einem Softwareupdate zugestimmt.

Bisher gibt es keine einheitliche Regelung in Deutschland, wie Dieselfahrverbote kontrolliert werden sollen. Eine Möglichkeit ist die Prüfung der Fahrzeugpapiere durch die Polizei. Allerdings ist diese Kontrolle mit erheblichem Aufwand verbunden. Daher ist immer wieder die Einführung der „Blauen Plakette“ in der Diskussion. Sie ist im neuen Koalitionsvertrag nicht erwähnt und wird vom Bundesverkehrsminister Scheuer derzeit abgelehnt. 

Generell sind Diesel von Fahrverboten betroffen, die die Euro-6-Norm nicht erfüllen. Somit stehen Fahrzeuge der Normen 1 bis 4 im Fokus. Für Euro-5-Diesel könnte es ab September 2019 zu Fahrverboten kommen – dies ist aber noch nicht final. 

Nachrüstungen könnten für Euro-4-Diesel und bei relativ neuen Euro-5-Dieseln greifen. Es muss aber gewährleistet sein, dass ein Diesel nach der Umrüstung allerhöchstens 270 mg Stickoxide pro Kilometer ausstoßen darf. Zusätzlich ist vorgesehen, dass das System auch bis zu minus 7 Grad einwandfrei funktionieren und mindestens fünf Jahre oder 100.000 Kilometer durchhalten muss.

Aktuell gibt es keine wirklichen Bemühungen, die Fahrzeuge mit H-Kennzeichen in die Diskussion um die Fahrverbotszonen einzubinden. Derzeit dürfen über 30 Jahre alte Autos auch ohne Katalysator in Umweltzonen einfahren, wenn sie über das H-Kennzeichen verfügen. Insgesamt gibt es in Deutschland knapp nur eine halbe Million H-Zulassungen – ein kleiner Kreis, wenn man bedenkt, dass insgesamt etwa 45 Millionen Kraftfahrzeuge angemeldet sind. 

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