Die THG-Prämie für Elektroautos zu beantragen, funktioniert vergleichsweise einfach. Hier braucht es keine umfangreichen, komplizierten Formulare beim Finanzamt oder ähnliche bürokratische Hürden. Möchtest du von der THG-Quote für Elektroautos profitieren, reicht es, wenn du dich online anmeldest und folgende Dokumente und Daten einreichst:
Rein rechtlich ist der THG-Handel direkt mit den jeweiligen Konzernen möglich. In der Realität ist es jedoch nur schwer bis gar nicht umsetzbar, dass jeder private E-Auto-Besitzer kurzerhand bei BP oder Shell anruft und den Preis für sein Zertifikat verhandelt. Deswegen stehen mittlerweile viele verschiedene Anbieter und Handelsplattformen bereit. Sie verhandeln mit den unterschiedlichen Konzernen und kaufen im THG-Quoten-Handel den Elektroauto-Besitzern die Zertifikate zu bestimmten Preisen ab.
Um die THG-Quote für Elektroautos gut auszunutzen, bieten Händler je nach Angebot und Nachfrage verschiedene Preise. Zusätzlich besteht meist die Wahl zwischen einem Fix- und einem Flextarif:
Eine mögliche, vereinbarte Vertragslaufzeit zum Handel mit der THG-Quote für Elektroautos kann den Preis ebenfalls beeinflussen. Es ist natürlich im Sinne des Händlers, wenn er mit dem Autobesitzer auch in den folgenden Jahren seinen Handel betreiben kann. Dementsprechend zeigen sich die Händler bei einer längeren Laufzeit etwas großzügiger.
So funktioniert der THG-Handel
Die THG-Quote kann bis zum 28. Februar des Folgejahres beantragt werden. Für das Jahr 2023 reicht es also auch aus, den Antrag erst Ende des Jahres 2023 zu stellen. Als E-Auto-Besitzer kannst du dir also ausreichend Zeit für die Wahl des Anbieters nehmen. Die THG-Quote für Elektroautos wird zudem jährlich berechnet. Daher profitieren Elektroautofahrer jährlich von der THG-Prämie.
Der Zeitpunkt der Auszahlung fällt bei jeder Plattform recht unterschiedlich aus. Hier versucht jeder Anbieter, mit anderen Argumenten zu überzeugen:
Je nach Anbieter und Marktsituation werden aktuell THG-Prämien in Höhen zwischen 200 und 350 Euro ausgezahlt. Die höchsten Beträge sind jedoch nur theoretisch zu sehen. Sie gelten als die Höchstbeträge bei verschiedenen Flextarifen. Dabei ist es sehr unwahrscheinlich, dass tatsächlich der Maximalbetrag ausgezahlt wird. In jedem Fall ist es eine nette, kleine Summe, über die sich Besitzer eines E-Autos freuen dürfen. Apropos E-Auto-Besitzer, wer darf hier eigentlich mitmachen?
Seit dem 01.01.2022 können Besitzer eines rein elektrisch betriebenen Autos von der THG-Prämie profitieren. Das gilt für Autos in Privatbesitz genauso wie für Firmenautos. Es muss lediglich der eingetragene Fahrzeughalter selbst den Antrag stellen. Mittlerweile gilt das auch für Besitzer von elektrischen Motorrädern. Als weitere Voraussetzung muss das Fahrzeug schon vor dem 01.01.2022 in Deutschland zugelassen sein. Andere, zumindest teilweise elektrische Fahrzeuge wie Plug-In-Hybrid-Modelle sind von der THG-Quote ausgeschlossen.
Voraussetzungen für THG-Quote
Bei der THG-Quote für E-Auto-Besitzer gilt: Nein, die THG-Prämie muss nicht versteuert werden. Für Firmenautos gibt es allerdings andere Regeln: Bei Privatpersonen zählte die THG-Quote bisher zu den sonstigen Einkünften (§ 22 Einkommenssteuergesetz) und war daher steuerpflichtig, sobald sie den Wert von 255 Euro überschritten hat. Die THG-Quote für Elektroautos ist dabei als immaterielles Wirtschaftsgut zu sehen. Wenn derartige Wirtschaftsgüter innerhalb eines Jahres verkauft werden, ist der dabei entstehende Gewinn zu versteuern. Im Fall der THG-Quote gibt es jedoch keinen Anschaffungsvorgang, der für die Ermittlung des Gewinns nötig ist. Dadurch lässt sich hier nicht von einem sogenannten privaten Veräußerungsgeschäft sprechen und somit hat die THG-Prämie auch nichts mit dem Einkommenssteuergesetz zu tun.
Bei einem elektrischen Firmenwagen sieht die Sache jedoch anders aus. Dort zählt die THG-Quote sehr wohl zu den steuerpflichtigen Betriebseinnahmen. Sollte das Auto zudem umsatzsteuerrechtlich zum Unternehmensvermögen zählen, wird beim Verkauf zusätzlich die Umsatzsteuer fällig.
Abgesehen von der für Privatnutzer vergleichsweise neuen THG-Quote für Elektroautos gibt es auch in Deutschland verschiedene Fördermöglichkeiten. Mithilfe der Innovationsprämie und des Umweltbonus bekamen Käufer eines Elektroautos bis zu 6.750 Euro Förderung. Etwas weniger Förderung gibt es bei einem Listenpreis von mehr als 40.000 Euro bis zu 65.000 Euro. Dabei zählen Sonderausstattungen und Ähnliches mit rein. Eine kleine Extraförderung in Höhe von 100 Euro gibt es zudem für Auto, die ein akustisches Warnsystem für Fußgänger eingebaut haben oder nachträglich bekommen.
In Österreich gibt es seit 2023 ebenfalls eine THG-Quote für Elektroautos. Diese funktioniert ähnlich wie in Deutschland. Um die Prämie der THG-Quote für Elektroautos abzugreifen, sollten Fahrer ebenso auf Händler zugehen. So erhalten sie die Auszahlung am einfachsten. Denn die Quoten sind erst ab 100.000 kWh elektrischem Strom handel- und zertifizierbar. Daher betreiben Plattformen hier ein sogenanntes Pooling, um für mehrere Elektroautos die THG-Quote zu nutzen. Betreiber dieser Plattformen versprechen, eine THG-Prämie von etwa 400 bis 900 Euro auszahlen zu können. Der Betrag richtet sich nach der erbrachten Ladeleistung des E-Autos. Zudem sind in Österreich nur E-LKWs, E-Busse und Elektroautos für die THG-Quote zugelassen. E-Motorräder und -Roller sind von der THG-Quote allerdings ausgeschlossen.
In der Schweiz gibt es keine THG-Quote. Generell sieht es dort bei der Förderung der Elektromobilität noch wenig vielversprechend aus. National gibt es beim Kauf eines E-Autos lediglich die Befreiung von der Automobilsteuer. Alle weiteren Förderungen sind Sache der einzelnen Kantone. Dennoch waren im Jahr 2022 etwas mehr als 17,6 Prozent aller neu zugelassenen Autos in der Schweiz rein elektrisch unterwegs. Damit lagen die Schweizer fast gleichauf mit Deutschland (17,7 Prozent) und etwas vor Österreich (15,9 Prozent).
Die THG-Quote für Elektroautos soll einem guten Ziel dienen. Sie soll die CO₂-Belastung senken und damit das Klima schützen. Dabei kann sie auch tatsächlich helfen. So manchen Kritikern reicht das jedoch noch lange nicht aus. Vielmehr sehen sie eine Möglichkeit für die Verursacher der schädlichen Emissionen, sich einfach freizukaufen. Zudem bemängeln sie, dass die THG-Quote allein wohl nur selten die private Entscheidung, auf ein E-Auto umzusteigen, großartig beeinflusst. Nichtsdestotrotz kann diese Prämie für viele E-Auto-Besitzer ein wunderbares und einfach zu bekommender, finanzieller Bonus sein. Der größte Aufwand entfällt bei den meisten wohl noch auf die Auswahl des passenden Anbieters. Alles Weitere lässt sich sehr schnell, unkompliziert und tatsächlich ohne Haken erledigen.