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Ladekabel fürs Elektroauto: Finde den passenden Stecker
AutoScout24 · 31.03.2023 · Ø 7 Min. Lesezeit
Wer sich ein neues Auto anschaffen möchte, muss einige Entscheidungen treffen. Neben den klassischen Fragen zu Farbe und Ausstattung kommt bei Elektroautos allerdings eine knifflige hinzu: Welches Ladekabel ist das richtige für das Elektroauto? Im folgenden Ratgeber findest du die Antwort.
Fast ebenso groß wie die Vielfalt der Elektroautos auf dem deutschen Markt sind die verschiedenen Ladekabelarten für diese E-Autos. Käufer sollten hier nicht vorschnell zuschlagen und sich eines der teilweise sehr teuren Kabel anschaffen, ohne zu überprüfen, ob das Kabel die eigenen Bedürfnisse erfüllt. Grundsätzlich gibt es drei Faktoren, die beeinflussen, wie, wo und vor allem wie schnell ein Elektroauto lädt:
die vorhandene Lademöglichkeit (z.B. die heimische Steckdose oder eine DC-Ladestation)
das Ladesystem im Auto
die Kabel-Stecker-Kombination
Wer beispielsweise täglich nur kürzere Strecken oder Stadtfahrten zurücklegt, kann das Elektroauto per Ladekabel bequem über Nacht an der eigenen AC-Ladestation aufladen – in seltenen Fällen auch an der heimischen Steckdose. Wenn allerdings häufig längere Fahrten anstehen, bei denen Ladestopps an Raststätten mit entsprechenden Ladesäulen unausweichlich sind, ist das Laden mit einem Schnellladekabel ratsam. Welche E-Autos die höchste Reichweite aufweisen, kannst du in unserem Ratgeber nachlesen.
Gleichstrom oder Wechselstrom? – Die richtige Stromart für das Ladekabel des Elektroautos finden
Beim Laden von Elektroautos lässt sich grundsätzlich zwischen zwei Strom- beziehungsweise Ladearten unterscheiden:
Am weitesten verbreitet ist das AC-Laden mit Wechselstrom, das sowohl am eigenen Hausstrom als auch Ladesäulen zuhause oder in Innenstädten möglich ist und deshalb häufig auch als „Normalladen” bekannt ist. Ein AC-Ladekabel für Elektroautos ermöglicht das Laden mit 3 kW, 7 kW, 11 kW, 22 kW oder 43,6 kW.
Die alternative Ladeart ist das DC-Laden mit Gleichstrom. Dahinter verbirgt sich außerdem das Schnellladen, das an DC-Ladestationen möglich ist, die sich meist entlang der Autobahn sowie in einigen Innenstädten befinden. Aufgrund hoher Stromdurchsätze (normalerweise bis 150 kW) lassen sich Elektroautos mit entsprechenden Ladekabeln so in kurzer Zeit aufladen. Mitunter finden sich bereits High-Power-Säulen mit einer Lademöglichkeit von bis zu 350 kW. Diese High-Power-Säulen kann aktuell jedoch nur ein Bruchteil der Elektroautos auf dem Markt nutzen.
Was ist der Unterschied zwischen Mode-2-Ladekabeln und Mode-3-Ladekabeln fürs E-Auto?
Mit Mode-2-Ladekabeln und Mode-3-Ladekabeln sind die verschiedenen Typen der Ladekabel für Elektroautos gemeint. Der Hauptunterschied liegt in der Art der Stromversorgung. Während Mode-2-Kabel vor allem an Steckdosen im Haushalt anzuschließen sind, laden Mode-3-Kabel über Wechselstrom an AC-Ladesäulen. Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den beiden Kabeltypen für Elektroautos in der Übersicht:
Mode-2-Ladekabel
Mode-3-Ladekabel
Anschluss
an haushaltsüblicher SchuKo-Steckdose
an privater Wallbox oder an öffentlichen AC-Ladesäulen (Wechselstrom)
Besonderheiten
- meist ab Werk enthalten
- Verbindungskabel zwischen Ladestation und Elektroauto
- Kommunikation zwischen dem Elektroauto und dem Ladeanschluss übernimmt eine Box, die sogenannte ICCB (bildet das Verbindungsteil zwischen Fahrzeugstecker und Anschlussstecker)
- In Europa wird in der Regel ein Mode 3-Ladekabel von Steckertyp 2 auf Typ 2 oder von Typ 2 auf Typ 1 benötigt. Ausschlaggebend sind das E-Auto-Modell und der jeweilige Stecker
- nur in seltenen Fällen empfohlen
Ladeleistung
bis 3,7 kW
bis zu 43 kW
Hohe Ladeleistung oder Schnellladen mit festem Kabel
Bei einer Ladeleistung von mehr als 43 kW sowie beim Schnellladen mit DC-Gleichstrom sind die entsprechenden Ladekabel für Elektroautos fest an der Ladesäule installiert.
Ladekabel für Elektroautos: Die verschiedenen Steckerarten
Bei jeder Ladestation gilt: Das passende Ladekabel für Elektroautos ist Pflicht. Während Schnellladesäulen bereits über ein fest angebrachtes Kabel verfügen, sind die Kabel für AC-Stationen stets mitzuführen. Dabei gibt es keine einheitlichen Standards, sondern insgesamt sechs verschiedene Stecker, die unterschiedliche Ladeleistungen sowie Ladefrequenzen unterstützen:
SchuKo-Stecker
Typ-1-Stecker
Typ-2-Stecker
Typ-2 CCS-Stecker
Tesla-Supercharger
CHAdeMO-Stecker
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Der SchuKo-Stecker
Hinter dem SchuKo-Stecker steckt nicht nur der Begriff „Schutzkontakt”, sondern auch ein Anschluss, der in jede haushaltsübliche Steckdose passt. Hat ein Elektriker die Leitung geprüft, lässt sich ein Elektroauto mithilfe eines Mode-2-Ladekabels in Ausnahmefällen mit dem SchuKo-Stecker verbinden. Hier lässt sich eine Ladeleistung von 3,7 kW über AC-Strom erzielen.
Weniger ist mehr
Je seltener das Elektroauto über den Hausstrom geladen wird, desto besser. Denn die Steckdosen sind in der Regel nicht dauerhaft für eine so hohe Belastung ausgelegt. Für Verbraucher gilt: Das Elektroauto nur im Notfall über die Haussteckdose laden. Hier gibt es Infos dazu, wie sich eine E-Auto-Ladestation zuhause installieren lässt.
Typ 1-Stecker
Der Typ-1-Stecker ist ein einphasiger Wechselstrom-Ladestecker, der AC-Ladevorgänge bis maximal 7,4 kW (230 Volt, 32 Ampere) erlaubt. Vor allem im nordamerikanischen und asiatischen Raum ist er verbreitet, in Europa eher weniger. Unter anderem Nissan, Hyundai und Ford verkaufen Elektroautos, die Ladekabel mit Typ-1-Stecker benötigen.
Ladekabel mit Typ 2-Stecker beim Hersteller anfragen
Da entsprechende Ladestationen für Typ 1-Stecker in Europa kaum zu finden sind, liefern die Hersteller häufig Ladekabel mit passendem Typ 2-Stecker mit. Hier lohnt es sich, beim Autokauf nachzuhaken.
Typ 2-Stecker
Der dreiphasige Typ-2-Ladestecker gilt in Europa als Standard für das Normalladen von Elektroautos. AC-Ladestationen zwischen 22 kW (440 Volt, 32 Ampere) und 43 kW (440 Volt, 63 Ampere) mit Typ-2-Anschluss, auch Mennekes-Steckdose genannt, sind im öffentlichen Raum am häufigsten vertreten.
Eigenes Mode-3-Kabel mitbringen
Die meisten AC-Ladestationen verfügen über kein festes Kabel, sodass ein eigenes Mode-3-Kabel benötigt wird, um Elektroauto und Ladestation miteinander zu verbinden. Dieses lässt sich herstellerabhängig sowohl für Typ-1- als auch für Typ-2-Stecker verwenden.
Typ-2-CCS-Stecker
CCS-Stecker (Combined Charging System) stellen in Europa das Nonplusultra für DC-Schnellladevorgänge dar. Grundlegend wird der bestehende Typ-2-Stecker um zwei weitere Stromkontakte für eine Schnellladefunktion erweitert. Aktuell verfügen so gut wie alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Autos über einen CSS-Stecker, der sowohl das Laden mit Gleich- als auch mit Wechselstrom ermöglicht.
Die Ladeleistung des Elektroautos ist entscheidend
Auch wenn einige Ladesäulen mittlerweile Ladevorgänge von 50 kW bis maximal 350 kW ermöglichen, lässt sich unabhängig vom Ladekabel nicht jedes Elektroauto mit einer so hohen Ladeleistung aufladen. Hier gilt: Die Vorgaben des Fahrzeugs entscheiden über die Ladegeschwindigkeit.
Tesla Supercharger
Der Tesla-Supercharger ist ein eigens von Tesla entwickeltes Ladekabel für hauseigene Elektroautos. Dabei kommt ein kombiniertes AC-/DC-System zum Einsatz, das es ermöglicht, einige Modelle mit bis zu 145 kW in nur 30 Minuten auf bis zu 80 Prozent aufzuladen.
Sind Tesla-Stecker die Zukunft?
Tesla tüftelt stetig an seinen Ladesteckern, weshalb kalifornische Kunden sich seit 2019 über Ladesäulen mit einer Leistung von bis zu 250 kW freuen können. Tesla gibt seine sehr engmaschig verfügbaren Ladestationen zudem seit 2021 Schritt-für-Schritt für andere Elektroautos frei.
CHAdeMO-Stecker
Vorwiegend japanische Autobauer setzen bei Ladekabeln für Elektroautos auf den CHAdeMO-Stecker. Das Gleichstrom-Schnellladesystem ermöglicht Ladevorgänge bis 100 kW. In der Regel kommen aber nur rund 50 kW tatsächlich im Auto an. Entwickelt wurde der Stecker in Zusammenarbeit von Tepco und verschiedenen Autoherstellern, darunter Toyota, Nissan, Citroën und Mazda.
Der CHAdeMO-Stecker gehört bald der Vergangenheit an
Noch sind an vielen öffentlichen Ladestationen entsprechende CHAdeMO-Stecker zu finden. In Zukunft ersetzt voraussichtlich aber der CSS-Stecker den Anschluss.
Welches Ladekabel für Elektroautos passt zu meinen Bedürfnissen?
Insbesondere zwei Faktoren haben Einfluss darauf, welches Ladekabel für welches Elektroauto infrage kommt. Vor dem Kauf sollten sich Fans der ökologischen Fahrweise deshalb vor allem folgende Fragen stellen:
Aus welchem Land stammt mein Elektroauto?
Benötige ich eine Schnellladefunktion?
Während sich Ladekabel mit Typ-1-Stecker vor allem für Elektroautos aus asiatischer Produktion eignen, die über AC-Strom laden, versprechen CHAdeMO-Stecker eine schnellere Ladeleistung. Typ-2-Stecker kommen für E-Autos infrage, die in Europa vom Band rollen. CSS Stecker erlauben dank der Kombination aus Gleich- und Wechselstrom ein schnelleres Laden. Wer ein Elektroauto von Tesla fährt, kann sich auf das passende Kabel mit Supercharger-Stecker verlassen. Für das Laden im Notfall bietet es sich außerdem an, ein Ladekabel für SchuKo-Stecker auf Lager zu haben.
Die richtige Ladestation finden
Wenn das passende Ladekabel für das Elektroauto vorliegt, stehen viele Autofahrer vor einem neuen Problem: Wo befinden sich die nächsten Ladestationen? Unser Ratgeber gibt Aufschluss über die besten Lade-Apps für unterwegs.
Fazit: Das Ladekabel eines Elektroautos entscheidet über die Ladegeschwindigkeit
Insgesamt gibt es sechs verschiedene Stecker-Typen für die verschiedenen Ladekabel von Elektroautos. Entscheidend sind dabei der Hersteller sowie die gewünschte Ladegeschwindigkeit, da nicht alle Stecker das Schnellladen über Gleichstrom ermöglichen. Wer häufig auf der Autobahn unterwegs ist und somit darauf angewiesen ist, die Weiterfahrt zeitnah fortzusetzen, sollte sich demnach überlegen, ob ein CSS-Stecker oder ein CHAdeMO-Stecker infrage kommt.
Häufig gestellte Fragen über Ladekabeln
Je nach Stecker- sowie Kabeltyp und Hersteller variieren die Preise für ein Ladekabel für Elektroautos deutlich. Einige Typ-2-Ladekabel sind bereits für 130 Euro erhältlich, während die Kosten für einen CSS-Stecker schnell weit über der 300-Euro-Marke liegen. Der Tesla-Supercharger ist hierzulande für etwa 340 Euro zu haben.
Es gibt heutzutage insgesamt sechs verschiedene Stecker für Ladekabel von Elektroautos. Welcher zu einem bestimmten Modell passt, hängt sowohl vom Hersteller als auch von der gewünschten Ladekapazität ab.
Eine Verlängerung für das Ladekabel eines Elektroautos kommt dann infrage, wenn die Ladesäule ein gutes Stück vom Parkplatz entfernt steht. Hier sollten Käufer allerdings Vorsicht walten lassen. Eine Verlängerung sorgt nicht nur für einen rapiden Verlust der Ladeleistung, sondern stellt obendrein ein Sicherheitsrisiko dar. Hier gilt es, vorab mit einem Experten oder dem Hersteller abzuklären, ob sich eine Verlängerung anschließen lässt. Einige Kabel sind mittlerweile zudem mit einer variablen Länge von bis zu 15 Metern erhältlich.