Bei den Kosten für Versicherungen gibt es große Unterschiede zwischen den Fahrzeugen. Im Durchschnitt sind die Beiträge für Elektroautos günstiger. Grundsätzlich hängen die individuellen Kosten vom jeweiligen Schadenfreiheitsrabatt, der Fahrleistung und dem eingeschlossenen Fahrerkreis ab. Hinzu kommen die Unfallstatistiken für das Modell. Je sicherer das Auto, desto geringer fällt der Jahresbeitrag aus. Während im besten Fall 39 Prozent gespart werden können, ist es im schlechtesten Fall möglich, dass das E-Auto rund 42 Prozent teurer ist als der vergleichbare Benziner.
So gibt es beim BMW i3 mit 2,2 Litern Hubraum beispielsweise die größte Ersparnis. Während ein Alleinnutzer für die Benzin-Variante etwa 400 Euro pro Jahr bezahlt, liegen die Kosten für das Elektromodell mit ca. 244 Euro knapp 39 Prozent niedriger.
Beim Opel Corsa mit 1,2 Litern ist die Differenz geringer. Hier kostet der Benziner für Alleinnutzer im Schnitt 333 Euro. Beim Corsa-e sind es mit 275 Euro 17,5 Prozent weniger. Im Falle des Audi Q5 sieht die Rechnung anders aus. Während der Benziner beim 3.0er Quattro im Schnitt bei 564 Euro liegt, sind beim E-Audi 637 Euro und damit rund 13 Prozent mehr fällig.
Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland im Jahr 2023 beträgt im Mittel 48,12 Cent pro Kilowattstunde. Dem gegenüber steht ein Benzinpreis von 182,52 Cent und ein Dieselpreis von 180,57 Cent. Die Preise können im Laufe des Jahres variieren und stellen aktuell den Durchschnitt dar.
Ausgehend von einem Verbrauch von 7,5 Litern Benzin liegen vergleichbare Dieselfahrzeuge bei etwa 5,7 Litern und Elektrofahrzeuge bei ungefähr 21,3 Kilowattstunden. Das ergibt rund 13,70 Euro je 100 Kilometer beim Benziner, 10,29 beim Diesel und 10,25 Euro beim Elektrofahrzeug. Die Preise lassen sich je nach Verbrauch proportional skalieren.
In Summe liegt das E-Auto in Sachen Verbrauch also etwas niedriger als das Dieselfahrzeug und deutlich niedriger als der Benziner. Die Zahlen sind natürlich Durchschnittswerte, beziehen sich jedoch auf vergleichbare Fahrzeuge. Unterschiede können auftreten, wenn sich die Kraftstoffpreise im Vergleich zu den Energiekosten unproportional verändern.
In Sachen Wartung gibt es bei einem E-Auto viel weniger Teile, die Kosten verursachen können als bei einem Benziner. So entfallen zum Beispiel die Abgasuntersuchung und der Ölwechsel. Auch Zündkerzen, Zahnriemen, Keilriemen und Getriebe gibt es nicht. Hinzu kommt der niedrigere Verschleiß bei den Bremsen. Schließlich werden diese durch die Rekuperation geschont und damit weniger belastet. Auch die Serviceintervalle durch die Hersteller sind geringer. Der größte Wartungspunkt beim Elektrofahrzeug betrifft die Batterie. Diese gilt es regelmäßig zu untersuchen und gegebenenfalls zu erneuern. In Summe liegen die Wartungskosten jedoch ungefähr 50 Prozent niedriger als beim Benziner.
In puncto Reparaturen können die Kosten stark variieren. So sind zum Beispiel Marderbisse oft sehr kostenintensiv, da sie häufig einen kompletten Austausch der Kabelstränge nach sich ziehen. Auch der Akku ist laut Vorschrift nach einem Airbag-Einsatz auszuwechseln. Das führt dazu, dass die Kosten nach einem Unfall bei Elektrofahrzeugen im Schnitt etwa 10 Prozent höher liegen als bei vergleichbaren Verbrennerautos.
Ursprünglich galt eine Steuerbefreiung von zehn Jahren ab dem Tag der Zulassung. Da diese jedoch bis zum 31.12.2030 befristet ist, lässt sie sich mittlerweile nicht mehr voll ausschöpfen. Trotzdem fallen für neu zugelassene E-Autos bis zu diesem Datum keine Kfz-Steuern an. Danach gelten die folgenden Kosten:
Hinzu kommt der jährliche Steuerfreibetrag in Höhe von 30 Euro, der für emissionsarme Fahrzeuge gilt. Das ist besonders bei Plug-In-Hybriden relevant, da bei diesen andere Steuersätze gelten als bei reinen Elektrofahrzeugen. Der Freibetrag gilt, wenn ein Auto einen CO₂-Ausstoß von maximal 95 Gramm pro Kilometer aufweist.
In einigen Städten und Gemeinden sind für Elektrofahrzeuge geringere Park- und Mautgebühren fällig. Manche Kommunen bieten sogar kostenfreie Parkplätze und Tarife an. Das ist jedoch von Region zu Region unterschiedlich und es gibt auch Orte, in denen Elektroautos keinerlei finanzielle Vorteile genießen. Im Bundesdurchschnitt sind Parken und Maut jedoch durch die regionalen Vergünstigungen beim Elektrofahrzeug billiger als bei Benzin- und Dieselautos.
Bei der Frage: Was kostet ein Elektroauto im Unterhalt?, ist natürlich auch der Wertverlust des Fahrzeugs wichtig. Noch vor ein paar Jahren mutmaßten Experten, dass der Restwert von Elektroautos niedriger liegen müsste, als bei vergleichbaren Verbrennerfahrzeugen. Zwar ist die Menge an gebrauchten E-Autos noch zu niedrig, um eine abschließende Prognose abzugeben, doch bisher hat sich die Befürchtung nicht bewahrheitet.
Im Vergleich zum Vorjahr lag der Preisindex für gebrauchte Elektrofahrzeuge 2022 etwa 30 Prozent höher. Da die neuen E-Auto-Modelle immer besser und ihre Akkus immer leistungsfähiger sind, ist davon auszugehen, dass der Wertverlust weiter abnimmt. Hinzu kommen die vergünstigten Kaufpreise durch Umweltprämien sowie die immer niedrigeren Herstellungskosten durch innovative und optimierte Produktionsprozesse.
Steuern | Wartung | Versicherung | Energie |
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Befreiung bis 2030 | Im Durchschnitt 60 € pro Monat | Im Schnitt geringer als bei Benziner | ca. 9 € bis 11,00 € pro 100km |
Nach 2030: 5,63€ bis 6,39€ pro 200 kg | Abhängig von Modell und Fahrleistung | Unter anderem abhängig von Unfallstatistik des Typs | Abhängig von Fahrweise und Modell |
Die Unterhaltskosten für ein Fahrzeug setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Dazu gehören die Steuern und Versicherungsbeiträge, aber auch Reparaturen und Wartung sowie der Wertverlust und etwaige Park- und Mautgebühren. Vergleicht man die einzelnen Positionen miteinander, liegen Elektroautos im Durchschnitt deutlich niedriger als Benzin- und Dieselfahrzeuge. Zwar können E-Autos punktuell teurer sein - beispielsweise bei Reparaturen durch Marderbisse - doch in Summe ist ein E-Auto monatlich günstiger als ein Verbrenner.