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Fokus: Diesel
Fokus: Diesel

Diesel oder Benziner: Ab wann lohnt sich ein Diesel?

Für Vielfahrer führt kein Weg am Diesel vorbei, oder doch? Welche Vor- und Nachteile heute noch für Benziner und Diesel gelten: hier im Überblick.

Benzin oder Diesel: Vor- und Nachteile

Je nach Bedarf, Fahrleistung und Geldbeutel ist die Entscheidung von diesen Faktoren abhängig:

Benziner Diesel
Verbrauch höher niedriger
Spritkosten tendenziell teurer tendenziell günstiger
Kfz-Steuer günstiger teurer
Versicherung günstiger teurer
Wartung seltener öfter
Fahrverbote unkomplizierter zahlreich vorhanden
Optimale Nutzung auch auf Kurzstrecke eher Langstrecke
Anschaffungspreis günstiger teurer
Umweltfaktor CO2-Ausstoß höher Stickoxide höher

Diesel und Benziner im Kostenvergleich

Fährt es sich insgesamt günstiger mit einem Diesel oder mit einem Benziner? Die langjährige Regel, dass Diesel billiger ist als Benzin, wurde durch den Krieg in der Ukraine auf den Kopf gestellt. 2022 war es sogar so, dass der Dieselpreis höher lag als der Benzinpreis. Mittlerweile sind die Kosten für Diesel zwar wieder gesunken, aber immer noch verhältnismäßig hoch. Was die Zukunft bringt – ob Diesel billiger oder teurer wird – ist momentan schwer vorherzusagen.

Wie sich Änderungen der Kraftstoffpreise auf die Gesamtkosten eines Autos auswirken, lässt sich mit dieser Faustregel abschätzen: Sowohl bei Benzin als auch bei Diesel macht sich eine Verteuerung um 10 Cent pro Liter bei einem Verbrauch von 5 Litern pro 100 Kilometer mit genau 0,5 Cent pro Kilometer bemerkbar. Für ein Fahrzeug mit einem Verbrauch von 7,5 Litern ergeben sich somit Mehrkosten von 75 Cent pro 100 Kilometer.

Im Kostenvergleich liegt also mal der Benziner vorne, mal der Diesel und manchmal sind beide Varianten ähnlich teuer. Welches Auto sich finanziell mehr lohnt, ist von mehreren Faktoren abhängig: Modell, Anschaffungskosten, Wertverlust, laufende Kosten, Reparaturen und nicht zuletzt die jährliche Fahrleistung.

Verbrauchseffizienz: Diesel vs. Benziner

Dieselautos verbrauchen im Durchschnitt etwa 15 bis 20 Prozent weniger Kraftstoff - und bieten somit einen signifikanten Verbrauchsvorteil gegenüber Benzinfahrzeugen. Dieser geringere Verbrauch ist hauptsächlich auf die höhere Effizienz des Dieselmotors zurückzuführen, die bei etwa 43 Prozent liegt, verglichen mit rund 20 Prozent bei Benzinern. Hinzu kommt die größere Energiedichte von Dieselkraftstoff, die eine höhere Reichweite pro Liter ermöglicht.

Allerdings wird dieser Verbrauchsvorteil in bestimmten Fahrzeugtypen, wie etwa SUVs, durch deren höheres Gewicht relativiert. Zudem sind die Herstellungskosten für Dieselmotoren höher, was sich in den Anschaffungskosten des Fahrzeugs niederschlagen kann.

Steuern beim Tanken: Was kostet mehr, Diesel oder Benzin?

Die steuerliche Behandlung von Dieselkraftstoff bietet sowohl Vor- als auch Nachteile im Vergleich zu Benzin. Ein klarer Vorteil für Diesel ist das sogenannte Dieselprivileg, durch das beim Tanken eine geringere Energie- bzw. Mineralölsteuer anfällt. Während für Superbenzin eine Steuer von 65,5 Cent pro Liter erhoben wird, liegt der Steuersatz für Diesel bei nur 47 Cent pro Liter. Das entspricht einem Preisvorteil von fast 18 Cent pro Liter. Durch den niedrigeren Steuersatz ist Diesel an der Tankstelle in der Regel günstiger als Benzin, was vor allem für Fahrzeuge mit hohem Verbrauch interessant ist.

Allerdings hat Diesel auch finanzielle Nachteile, insbesondere in Bezug auf die Kfz-Steuer. Fahrzeuge mit Dieselmotor unterliegen häufig einer höheren Kfz-Steuer, die sich nach dem Hubraum und dem CO2-Ausstoß richtet. Das bedeutet, dass Dieselfahrer trotz Ersparnis an der Tankstelle in der Regel mehr Kfz-Steuer zahlen müssen. Dies wird vor allem für Vielfahrer relevant, die erst nach vielen gefahrenen Kilometern die höheren Steuerkosten durch die Einsparungen am Tank wieder ausgleichen können. Hinzu kommt, dass die CO2-Abgabe auf Kraftstoffe in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter ansteigen wird, was zusätzliche Kosten mit sich bringen könnte.

Unterm Strich gilt: Man kann nicht sagen, ob Autos mit Dieselmotor grundsätzlich und immer günstiger sind. Selbst der ADAC kommt je nach Modellvergleich zu unterschiedlichen Schlüssen. Wie so oft, ist hier der Einzelfall zu betrachten.

 Diesel oder Benziner? Zumindest bei den Kosten muss der jeweilige Einzelfall betrachtet werden Diesel oder Benziner? Zumindest bei den Kosten muss der jeweilige Einzelfall betrachtet werden

Diesel oder Benzin – welcher Antrieb ist besser?

Auch dies lässt sich nicht auf Anhieb beantworten. Auf der einen Seite verfügt ein Dieselauto im Langstreckenbetrieb über einen höhere Energieeffizienz, da der Wirkungsgrad pro Liter Kraftstoff etwa 5 Prozent höher ist als beim Benziner. Er bringt aber meist auch ein höheres Gewicht mit, was sich wiederum negativ auf den Verbrauch niederschlägt.

Umweltbelastung: Diesel vs. Benzin?

Ebenso nachteilig ist der vergleichsweise hohe Ausstoß an Stickoxiden, aufgrund derer es jetzt schon vielerorts zu innerstädtischen Fahrverboten für Fahrzeuge älterer Abgasnormen (Euro 1-4) gekommen ist. Erst Diesel mit der Abgasnorm 6d-TEMP und neuer zeigen hier Verbesserungen. Auch wenn der CO2-Ausstoß der meisten Benziner etwas höher ist, gibt es viele neuere Modelle, die es diesbezüglich mit den Dieseln aufnehmen können. Wer auf neuere Technologien setzen will, ist mit einem Elektroauto oder Hybridauto natürlich am besten beraten.

Beim Thema Umwelt sollte man am besten ein Elektro- bzw. Hybridauto die erste Wahl sein Beim Thema Umwelt sollte man am besten ein Elektro- bzw. Hybridauto die erste Wahl sein

Filter regelmäßig reinigen

Wer in regelmäßigen Abständen seinen Partikelfilter reinigt, kann dadurch auf lange Sicht erhebliche Kosten sparen. Zur Auswahl stehen dabei chemische sowie thermisch-mechanische Verfahren, die je nach Grad der Verschmutzung des Filters zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu den Kosten eines komplett neuen Filters kann hier bis zur Hälfte des Preises gespart werden.

Ab wann lohnt sich ein Diesel? Ab wann lohnt sich ein Benziner?

Dieselautos sind in der Regel für Vielfahrer vorteilhafter. Dieselmotoren benötigen länger, bis sie auf Betriebstemperatur kommen, was Dieselautos für Kurzstrecken weniger geeignet macht. Wer jedoch viele Kilometer im Jahr zurücklegt, kann durch den geringeren Kraftstoffverbrauch eines Dieselfahrzeugs deutlich sparen. Als Faustregel gilt: Ab etwa 15.000 bis 20.000 Kilometern im Jahr kann sich ein Diesel lohnen. Vor allem bei großen SUVs und Lkw, die schwere Lasten transportieren müssen, kann ein Diesel aufgrund seiner höheren Drehmomentleistung die bessere Option sein.

Ab wann lohnt sich ein Benziner?

Wer hauptsächlich Kurzstrecken fährt und im Winter keine Zusätze gegen das Einfrieren des Kraftstoffs verwenden möchte, ist mit einem Benzinmotor besser beraten. Im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen, die auf langen Strecken effizienter sind, erreichen Benzinfahrzeuge schneller ihre Betriebstemperatur und bieten Vorteile bei häufigen Kaltstarts. Für Personen, die jährlich weniger als 15.000 Kilometer zurücklegen, kann ein Benziner daher die wirtschaftlichere Alternative sein, da die Kraftstoffeinsparungen eines Diesels die höheren Anschaffungs- und Wartungskosten nicht ausgleichen würden. Darüber hinaus sind Benziner in der Anschaffung oft günstiger als vergleichbare Dieselfahrzeuge, was sie zu einer kosteneffizienten Wahl für Personen mit einem begrenzten Budget macht.

Tipp: Preisentwicklung für Diesel beobachten

Ab wann ein Diesel-Fahrzeug künftig lohnenswert ist, hängt von den Marktpreisen ab. Zwar gibt es bereits moderne Modelle, die ab einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern günstiger im Unterhalt sind als Benziner. Doch ein Großteil der gängigen Dieselfahrzeuge erreicht dieses Niveau erst ab 20.000 Kilometern oder mehr. Die Effizienz hängt hierbei stark von der Preisentwicklung für Benzin und Diesel ab.

Fazit: Diesel oder Benziner

Insgesamt ist die Wahl zwischen Diesel und Benziner ein Spiel mit vielen Variablen – von Fahrleistung über persönliche Fahrgewohnheiten bis hin zur aktuellen Kraftstoffpreisentwicklung. Während Dieselfahrzeuge für Vielfahrer aufgrund ihrer Effizienz attraktiv erscheinen, sind Benziner für Kurzstreckenfahrer oft die sinnvollere Wahl. Letztlich gilt es, individuelle Bedürfnisse und finanzielle Aspekte genau zu prüfen, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Diesel oder Benzin: Häufig gestellte Fragen

Die meisten Automobilhersteller haben bereits begonnen, sich von Verbrennungsmotoren abzuwenden und sich dem Elektroauto zuzuwenden, wodurch die Verfügbarkeit von Dieselmodellen stetig abnimmt. Zum Beispiel hat Volvo zu Beginn des Jahres 2024 das letzte Diesel-Pkw-Modell produziert, und BMW fertigt in Deutschland keine Verbrennungsmotoren mehr. Zudem verpflichtet eine EU-Richtlinie die Hersteller, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeugflotten auf maximal 95 g CO2/km pro verkauftes Fahrzeug zu reduzieren, was den Druck erhöht, Fahrzeuge mit niedrigem CO2-Ausstoß zu entwickeln. Mit der Entscheidung der EU, ab 2035 keine neuen Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen, geht die Ära des Diesels zu Ende.

Geeignet ja, aber zu empfehlen nicht. Dieselmotoren brauchen länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Wird nie die Temperatur erreicht, die auf einer längeren Strecke entsteht, kann sich der Rußpartikelfilter nicht reinigen. Der hierfür eingespritzte Kraftstoff baut sich dann nämlich nicht ab, was zu einem starken Verschleiß führen kann.

Bei gleich starken Diesel- und Benzinmotoren ist die Höchstgeschwindigkeit meist identisch. Allein bei der Beschleunigung hat der Benziner leicht die Nase vorn, obwohl das Drehmoment beim Diesel überwiegend höher liegt.

Im Grunde gilt der Diesel als CO2-ärmer als ein Auto mit Benzinantrieb, bis zu 15 Prozent stößt er durchschnittlich weniger aus. Moderne, verbrauchsarme Benziner können es diesbezüglich aber mit den Diesel-Fahrzeugen aufnehmen. So ergaben neuere Tests mit dem VW Golf (Studie des International Council on Clean Transportation) im Vergleich leicht bessere Werte zugunsten des Benziners. In Sachen Stickstoffoxid sind letztere ja ohnehin sauberer.

Die Raffination von Benzin erweist sich als komplexer als die von Diesel und führt zur Freisetzung einer höheren Menge an Treibhausgasen. Dank eines saubereren Raffinationsprozesses und einer besseren Kraftstoffeffizienz stellt Diesel somit eine umweltfreundlichere Option dar.

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